Lindlar - Schon am Samstag kamen viele Besucher ins LVR-Freilichtmuseum, um auf dem Gelände ein buntes Programm zu erleben.

Von Vera Marzinski

Traditionelle Bauernmärkte gibt es schon von jeher, denn in früheren Zeiten waren dies die Treffpunkte für die Bauern der Umgebung, an denen sie ihre Geschäfte abwickelten und sich gegenseitig mit Produkten für das kommende Jahr eindecken konnten. Der Bauernmarkt auf dem Gelände des LVR-Freilichtmuseums in Lindlar hat auch bereits Tradition. Eindecken mit Äpfeln, Herbstblumen und Kräutern für den eigenen Garten, aber auch mit Marmeladen, Backwaren, Wurst und Käse, Schafswollsocken, Schmuck, Seife, Holzspielzeug, Keramik, und vielem mehr konnten sich die Besucher gestern. Auch am heutigen Sonntag hat der Markt geöffnet.

[Sigrid Fröhling (li.) und Marianne Frielingsdorf von der Bergischen-Gartenarche am neuen Standort des Arche-Gartens.]

Viele unternahmen einen Spaziergang auf dem Museumsgelände zu den neuen „alten“ Häusern oder zu Vorführungen und Mitmachaktionen, um sich inspirieren zu lassen. Zudem wurde die arbeitsintensive Landwirtschaft gezeigt mit dem Einsatz von Pferdepflug, Kartoffelroder und der großen Dreschmaschine. Das Mähen mit der Sense und wie man diese dengelt, gehörte ebenfalls dazu. Eine Auswahl historischer Traktoren stand in Scheunen und auf den Wiesen. Und nicht nur bunte Herbstblumen für den eigenen Garten, auch das notwendige Werkzeug oder Schilder und Figuren – ob ein Angler aus Metall oder ein knallbunter Frosch – fanden die Gäste hier.

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Eine „Gemüsegartenuhr“ in Papierform von Marianne Frielingsdorf veranschaulicht auf einfache Art anhand einer runden Fläche den Aufbau eines ertragreichen Gartens und dessen Düngung. Entstanden sei die Uhr bei der Planung eines Rundbeetes für Kinder, so Frielingsdorf. Die Gemüsegartenuhr soll Hilfestellung geben, wie man einen ersten Gemüsegarten anlegen kann. Sigrid Fröhling sammelt am Stand der Gartenarche Grünkohl-Rezepte, denn im Herbst dreht sich im LVR-Freilichtmuseum alles um den Grünkohl. „Die wenigsten haben die Rezepte mal eben so parat“, sagt sie, aber sie können auch per Mail oder telefonisch nachgereicht werden. Rezepte aus der Kindheit und wie man heute Grünkohl am liebsten isst – genau das möchte sie wissen. Die kleinen Pflänzchen am Stand waren schnell verkauft. Aber Wissenswertes zu diesem Gemüse und zu weiteren alten Pflanzen hat die Gartenarche immer in petto.

[Da wo bald der Naturgarten entstehen soll, gab es Informationen und Mitmachkationen der Biologischen Station Oberberg.]

Dass der Stand der Biologischen Station Oberberg genau neben dem des Naturgartenvereins steht, ist kein Zufall, denn beide werden gemeinsam ab Herbst hier einen Naturgarten, zu dem Workshops angeboten werden. „Das passt genau in die Umweltbildung des Freilichtmuseums“, so Florian Schöllnhammer, der gemeinsam mit FÖJlerin Lara Knebel Kindern die Möglichkeit gibt, ihren Naturgarten schon einmal in klein zu bauen.

[Bunte Herbstblumen für den eigenen Garten und vieles mehr gibt es auf dem traditionellen Bauernmarkt.]

Mitmachen konnten die kleinen und großen Besucher auch jetzt schon an verschiedenen Stationen. Beim Buttermachen oder Dreschen beispielsweise. Oder es konnten Duftsäckchen hergestellt werden mit Rosen- oder Lavendelblüten. Kleine Schafsteine hatte Hagen Fach von der Eichenhof-Schäferei  dabei, deren Erlös in die Ukraine geht. Viel zu sehen, zu erleben und mitzunehmen beim Bauernmarkt. Am 2. Oktober findet im Freilichtmuseum wieder das „Obstwiesenfest“ statt sowie zwei Wochen später – am 16. Oktober – das „Äepelsfess“.

Weitere Informationen: freilichtmuseum-lindlar.lvr.de