LOKALMIX

Blühende Vielfalt auf der Pflanzentauschbörse

lz; 20.04.2024, 16:00 Uhr
Fotos: Lene Zautke --- Eine Vielzahl an Naturfreunden und Hobbygärtnern freute sich auf einen regen Pflanzenaustausch.
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Blühende Vielfalt auf der Pflanzentauschbörse

lz; 20.04.2024, 16:00 Uhr
Nümbrecht – Zahlreiche naturbegeisterte Gartenfreunde strömten trotz gelegentlicher Regengüsse zur diesjährigen Pflanzentauschbörse auf das Gelände von Schloss Homburg ein – Der Austausch soll zur langfristigen Sicherung der regionalen Artenvielfalt beitragen.

Von Lene Zautke

 

Am heutigen Samstagvormittag verwandelte sich das Gelände rund um das Schloss Homburg in einen lebhaften Treffpunkt für Naturbegeisterte und Hobbygärtner. Die Pflanzentauschbörse, organisiert von der Biologischen Station Oberberg (BSO), zog eine Vielzahl an Gästen zum Tausch von Blumenstauden, Gemüsepflanzen sowie anderen heimischen Gartenlieblingen an und lud dabei zur aktiven Förderung der regionalen Artenvielfalt ein.

 

Dabei konnte selbst das durchwachsene Aprilwetter die Gartenliebhaber nicht zurückhalten, während sich die unzähligen Pflanzen der rund 25 Aussteller ohnehin über die gelegentlichen Regengüsse freuten. So sammelten sich die Besucher samt Bollerwagen, Tragetaschen oder Schubkarren pünktlich zur Eröffnung um 10:30 Uhr und füllten schnell das umliegende Schlossgelände.

 

[Zahlreiche getauschte Pflanzen werden die Gärten der Besucher mit regionalen Schätzen bereichern.]

 

Neben Privatausstellern wie Katja und Ludwig Gubernator aus Morsbach, die ihre Gemüse- und Blumensetzlinge zum ersten Mal auf der Tauschbörse anboten, zeigten sich genauso regelmäßige Teilnehmer, wie der Imkerverein Morsbach e.V., der die Gäste mit begehrten Bienenweiden lockte. Der Vereinsvorsitzende Dr. Wilhelm Lensing hob gemeinsam mit Klaudia Dick das primär durch Monokulturen beigeführte Artensterben in der Insektenwelt und die dadurch zunehmende Bedeutung der Blumenweiden hervor.

 

„Um das Ganze fachlich zu unterstützen, haben wir die Vorträge mit eingeführt“, erklärte Christine Wosnitza, wissenschaftliche Mitarbeiterin bei der BSO. So kam Ralf Dahlheuser in seinem Vortrag im angrenzenden Landschaftshaus der BSO ebenfalls auf den durch die Landwirtschaft zurückzuführenden Verlust von Larvenfutterpflanzen und das daraus folgende Artensterben zu sprechen. Das Vortragsprogramm wurde durch zwei weitere Beiträge über heimische Wildpflanzen sowie Wildkräuter vervollständigt. Einige Veranstaltungspartner und Mitbegründer, darunter die Bergische Gartenarche, die Bergische Agentur für Kulturlandschaft, der rheinische LandFrauenverband e.V., der NaturGarten e.V. sowie der NABU Oberberg präsentierten sich mit Infoständen.

 

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Der NABU Arbeitskreis Bergische Gartenarche stellte unter anderem Saatgut alter Landsorten vor, die besonders an die lokalen Wetter- und Bodenverhältnisse angepasst und somit widerstandsfähig und nahrhaft für heimische Insekten seien. Wie Marianne Frielingsdorf von der Bergischen Gartenarche erklärte, befanden sich darunter Samenbestände, die bereits vor 1950 hier in der Region vertreten waren und sich entsprechend gut in die klimatischen Bedingungen einfügen konnten. Zusätzlich hatten die Besucher hier die Möglichkeit, Gemüsepatenschaften zu übernehmen und damit aktiv zur Erhaltung von regionalen Gartenschätzen wie Busch-, Stangen- und Feuerbohnen beizutragen.

 

[Gundhild Jäkel-Müller, Christine Wosnitza und Cornelia Lösche präsentierten die heimischen Wildpflanzen.]

 

Auch Wosnitza betonte: „Uns als Biostation ist es besonders wichtig, die heimischen Wildkräuter in den Gärten anzusiedeln, weil das die Pflanzen sind, an die unsere Insekten angepasst sind“. Ihr persönliches Highlight sei daher die im letzten Jahr eingeführte Kennzeichnung von mitgebrachten heimischen Wildpflanzen: „Das empfinden die Menschen als eine Auszeichnung und wird dann von den Besuchern wieder gerne angenommen."

 

Die Besucher nahmen das Angebot der Pflanzentauschbörse zahlreich entgegen und trugen durch ihre Teilnahme zur langfristigen Sicherung der regionalen Artenvielfalt bei.

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