Engelskirchen - Mit seinem zum Rollstuhltransport geeigneten neuen Personentransporter erweitert der Bürgerbusverein Engelskirchen sein Fahrgastangebot für Menschen mit Handicap - Gemeindeverwaltung übernimmt die Kosten für den dazugehörigen Carport.

Von Ute Sommer

 

Der Einladung des Engelskirchener Bürgerbusvereins zur Vorstellung seines neuen Omnibusses waren am Samstag neben Mitgliedern des Gemeinderats, den Sponsoren, Repräsentanten aus Politik und Vertretern anderer oberbergischer Bürgerbusvereine, sämtliche 23 ehrenamtliche Busfahrer, samt Partnern ans neue Wolllager gefolgt.

 

Der Bürgerbusverein Reichshof bot als Gastgeschenk sogar ein musikalisches Quartett auf, das den Festakt mit historischen Klängen bereicherte. Als Vorsitzender des seit 2006 bestehenden Bürgerbusvereins Engelskirchen freute sich Theo Boxberg über die große Resonanz und skizzierte in einem kurzen Rückblick Werden und Wachsen des Vereins.

 

Nach einer "holprigen" Startphase mit einem ersten gasbetriebenen Fahrzeug nahm die Vereinigung ab April 2006 unter dem Motto "Bürger fahren für Bürger" allerdings an Fahrt auf und bedient heute auf dem Gemeindegebiet an verschiedenen Wochentagen mittlerweile sechs Linien, mit 138 Haltestellen. 2013 ersetzte ein neuer PS-stärkerer Diesel den ersten Bus, der seit diesem Wochenende vom neuen Mercedes Sprinter 314 cdi, mit acht Sitzen und Rollstuhl-Lift ergänzt wird.

 

Durch die über 200 kostenlosen Fahrten für Ü70- Gäste ins Gummersbacher Impfzentrum zu Jahresbeginn wurden viele Engelskirchener Einwohner auf das kostengünstige Bürgerbus-Mobilitätsangebot aufmerksam, die jetzt rege vom ehrenamtlichen Fahrdienst Gebrauch machten. Das Chauffeur-Ensemble zeichne sich durch hohe Motivation und enorme Flexibilität aus, so dass bei zu seltenen Einsätzen oft schon Murren aufkomme, erzählte Boxberg augenzwinkernd: "Die Fahrer sind stets bestens informiert, dienen als Seelentröster und Muntermacher dazu, unsere Gesellschaft in der Waage zu halten".

 

Höchste Anerkennung erfahre sein Wagenlenker-Team durch die Dankbarkeit der Fahrgäste, deren Ansprüche auch im Mittelpunkt der Weiterentwicklung des Bürgerbus-Angebots stünden. Deshalb besteht neben dem regelmäßigen Fahrplan-Linien-Dienst seit kurzem auch ein besonders kundenfreundlicher Anruf-Fahrdienst, der ab Oktober auch nachmittags, mit dem zum Rollstuhltransport geeigneten Fahrzeug, ergänzt wird.

 

Der "Transport auf Bestellung" kann unter der Telefonnummer 0 22 63/ 20 64 6 beim Bürgerbusverein gebucht werden.  Um auf coronabedingte Einkommenskürzungen der Fahrgäste zu reagieren, reduziert sich der Fahrpreis ab dem ersten Oktober von 1,90 € auf 1,50 €, das 4-er Ticket ist bereits für  5 € zu haben.

 

Für die Engelskirchener Gemeindeverwaltung dankte Bürgermeister Dr. Gero Karthaus dem Verein für die "großartige Unterstützung in Richtung zukunftsfähiger Mobilität". Über 17 Jahre hätten die Ehrenamtlichen einen fantastischen Beitrag zum sozialen gesellschaftlichen Miteinander geleistet, so dass es der Verwaltung ehrenvolle Verpflichtung gewesen sei, der Bitte nach einem wettergeschützten Bus-Stellplatz nachzukommen. Für den 3,10 Meter hohen, vier Meter breiten und sechs Meter langen, beleuchteten Carport auf dem denkmalgeschützten Wolllager-Areal investierte die Verwaltung rund 20.000 Euro und brachte so ihren aufrichtigen Dank an den Bürgerbus-Verein zum Ausdruck.