LOKALMIX
Auf gute Nachbarschaft: Geld verdienen mit Windkraft
Lindlar – Die ABO Energy bietet ab dem 1. November ein Nachrangdarlehen für Anwohnerinnen und Anwohner des Windparks „Lindlar-Vogelberg“.
Nördlich des Lindlarer Ortsteils Brochhagen plant ABO Energy den Bau des Windparks „Lindlar-Vogelberg“. Heute hat das Unternehmen bekannt gegeben, dass es ab dem 1. November ein Nachrangdarlehen für Anwohnerinnen und Anwohner des Windparks anbietet. Interessierte aus den Postleitzahlgebieten 51789 Lindlar und 51688 Wipperfürth mit Erst- oder auch Zweitwohnsitz in den Bereichen können sich mit Beträgen zwischen 500 und 10.000 Euro beteiligen. Das Nachrangdarlehen soll laut Pressemitteilung eine jährliche Verzinsung von 6,5 Prozent aufweisen und bis zum 31. Dezember 2031 laufen.
Mit diesem Angebot möchte ABO Energy Anwohnerinnen und Anwohnern die Möglichkeit eröffnen, finanziell vom Bau des Windparks in ihrer Nachbarschaft zu profitieren. Ab dem 1. November können Interessierte unter www.beteiligung.aboenergy.com ein Nachrangdarlehen der „ABO Energy Bürgerbeteiligung“ zeichnen. Die Zeichnungsfrist endet am 28. Februar 2026. Gemäß den gesetzlichen Vorschriften sei ein „Vermögensanlage-Informationsblatt“ (VIB) erstellt und dessen Veröffentlichung von der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (Bafin) genehmigt worden.
„Die Bürgerinnen und Bürger können sich bereits mit kleineren Beträgen ab 500 Euro beteiligen und so direkt vom Bau des Windparks Lindlar profitieren“, erläutert Projektleiter Michael Lohmann. Für das Nachrangdarlehen sei ein Emissionsvolumen von 2,5 Millionen Euro geplant. Der Erlös werde ausschließlich für die Planung des Windparks in Lindlar sowie des Windparks Eichkopf (Hessen) genutzt. „Die Nachrangdarlehen bieten wir immer für fünf oder sechs Jahre an“, sagte Pressesprecherin Caroline Pilz auf Nachfrage von OA. „Das sehen wir als recht attraktiven Zeitraum.“
Darüber hinaus wird es nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz 2021 (EEG 2021) auch eine Kommunalabgabe für Lindlar und Wipperfürth geben. Laut ABO Energy könnte die Gemeinde Lindlar pro Jahr rund 82.000 Euro und die Stadt Wipperfürth rund 18.000 Euro erwarten. Dabei richte sich die Laufzeit der Kommunalabgabe nach der Laufzeit der Windenergieanlagen. Bei ABO Energy geht man davon aus, dass über die 20 Jahre währende Zeit der EEG-Vergütung rund zwei Millionen Euro alleine aus der Zuwendung der drei Windenergieanlagen in die Gemeindekassen fließen werden.
Wie Bürgermeister Dr. Georg Ludwig heute auf Nachfrage von OA sagte, muss die Gemeinde noch ein Konzept dazu entwickeln, wie mit den Ausschüttungen umgegangen werden soll. Anträge von Vereinen oder auch Fraktionen liegen bereits vor und müssen noch politisch beraten werden. Auf der Tagesordnung soll das Thema in der nächsten Sitzung des Ausschusses für Klima- und Umweltschutz stehen. Die Sitzung findet am 27. November statt.
Der Windpark „Lindlar-Vogelberg“ soll drei Anlagen umfassen und so viel Strom produzieren, wie rund 14.000 Haushalte verbrauchen. Damit kann laut ABO Energy der Ausstoß von mehr als 35.000 Tonnen Kohlendioxid pro Jahr vermieden werden. Im vierten Quartal dieses Jahres möchte das Unternehmen mit den Arbeiten beginnen. Als erstes stehen Rodungsarbeiten an. Wann es genau los geht, sei aber noch nicht klar. Bis Ende Februar sollen die Rodungen abgeschlossen sein. „Danach wird es mit den Tiefbauarbeiten weitergehen“, sagte Michael Lohmann.
Wie Dr. Georg Ludwig weiter berichtete, plant die EnBW die Errichtung von Windenergieanlagen im Peffeköver Holz; kommunalgrenzübergreifend soll dort der Windpark „Lindlar-Wipperfürth“ entstehen. Wie viele Anlagen der potentielle Betreiber dort errichten möchte, ist laut Ludwig noch nicht kommuniziert worden. Zwar stehe die Verwaltung in Kontakt mit der EnBW, persönlich vorgestellt wurden die Planungen im Rathaus aber noch nicht. Darüber hinaus arbeitet das Unternehmen „ERG Development Germany“ mit Sitz in Hamburg als Projektentwickler am Windpark „Lindlar-Marienheide“. Gespräche mit der Verwaltung habe es bereits gegeben, wie Ludwig sagte. Derzeit prüfe die ERG bauplanungsrechtliche Fragen.
KOMMENTARE
1
Neben den Angaben zur Verzinsung gehört aber auch die Information, dass man mit einem Nachtrangdarlehen nur Gläubiger 2. Klasse ist. Sollte eine finanzielle Schieflage auftreten, werden zunächst die anderen Gläubiger (z.B. Banken) befriedigt. Erst wenn danach noch etwas übrig bleibt, wird das unter den Nachrangdarlehensgebern verteilt. Der Fall Prokon zeigt, wie es im worst-case laufen kann.
Tobias Schneider, 13.10.2025, 20:56 Uhr2
Obacht: Nachrangdarlehen bergen ein erhöhtes Investitionsrisiko, da man als Investor im Falle einer Insolvenz lediglich in der 2. Reihe steht.
Dirk Pöhler, 14.10.2025, 08:59 Uhr3
Steht so in dem Infoblatt Vermögensanlagen
Maximalrisiko: Über den Totalverlust der Vermögens-
anlage hinaus besteht das Risiko der Gefährdung des sonstigen Vermögens der Anleger bis hin zur Privatinsolvenz.
ollten die Nachrangdarlehen zudem von künftigen
Steuer-, Gesellschafts- oder anderen Rechtsänderungen betroffen sein, könnten die Anleger ebenfalls Privatinsolvenz erleiden.
4
Geld verdienen mit Windkraft
Ist das so?
Die ABO-Energy hat ein „Vermögensanlage-Info-Blatt“ erstellt.
Es enthält den Warnhinweis:
Der Erwerb dieser Vermögensanlage ist mit erheblichen Risiken verbunden und kann zum vollständigen Verlust des eingesetzten Vermögens führen.
chrome-extension://efaidnbmnnnibpcajpcglclefindmkaj/https://beteiligung.aboenergy.com/sites/beteiligung.abo-wind.com/files/ABO_VIB_Nastaetten.pdf
Punkt 5
Maximalrisiko: Über den Totalverlust der Vermögensanlage hinaus besteht das Risiko der Gefährdung des sonstigen Vermögens der Anleger bis hin zur Privatinsolvenz.
Dieses Produkt will uns die ABO verkaufen, nennt es Bürgerbeteiligung.
Wer hier Geld auf Kosten der belasteten Anwohner verdienen will ist doch klar!
In 20 Jahr. sum. sich die Einn. des Windparkes auf 64 Mil €!
5
Und neben dem wirtschaftlichen Risiko trägt man auch noch zur Verschandelung der Landschaft bei. Wer trägt eigentlich die Kosten für den Rückbau nach Ablauf der Nutzungsdauer? Bleiben die zum Bau erforderlichen Straßen und Kranplätze erhalten - oder Rückbau? Und was geschieht dann mit den hunderten Tonnen Stahl und Beton im Boden - dem Fundament? Wird man da als „Investor“ finanziell in die Pflicht genommen? Oder verbleibt es für die Ewigkeit im Boden? Mit dem Gütesiegel: UMWELTFREUNDLICH
6
Naja, auf gute Nachbarschaft kann man da ehr nicht setzen.
Die Einwohner im Gemeinde Norden hätten, bei einer Wahl, vermutlich gegen die Einkesselung mit Windkraftanlagen gestimmt.
Neben dem kommenden Wertverlust von Immobilien und Grundstücken im direkten Umkreis der Windkraftanlagen, wird auf Jahrzehnte das Landschaftsbild und die Lebensqualität geprägt.
Dabei hilft eine risikobehaftete Anlagemöglichkeit nicht die Akzeptanz bei den Bürgern zu schaffen.
7
Liebe Mitbürger
Es geht hier darum jeden Aufruf gegen die Windanlagen I. Keim zu ersticken. Mit Gier auf Verdienst. Und nachher wird der kleine Mann wieder rausgeworfen, wenn es ums große Geldverdienen geht. Sorry Aber diese Anlagen sind Geldmaschienen. Es geht hier nicht um Strom.
8
Es geht hier nur ums Geld verdienen. Der Bürger wir vorgegaukelt das er auch mit verdienen kann. Aber es geht nur darum die Gegenwehr zu ersticken mit Gier. Es geht hier nicht um die Umwelt oder Natur sondern nur ums Kasse machen.
Thoma , 20.10.2025, 10:03 UhrLinks zu fremden Internetseiten werden nicht veröffentlicht. Die Verantwortung für die eingestellten Inhalte sowie mögliche Konsequenzen tragen die User bzw. deren gesetzliche Vertreter selbst. OA kann nicht für den Inhalt der jeweiligen Beiträge verantwortlich gemacht werden. Wir behalten uns vor, Beiträge zu kürzen oder nicht zu veröffentlichen.
