LOKALMIX

Ab Mai ist wieder Bewegung drin

lw; 22.02.2024, 17:00 Uhr
Fotos: Lars Weber --- Eine Rampe führt zum neuen Eingangsbereich des Stadtteilhauses.
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Ab Mai ist wieder Bewegung drin

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lw; 22.02.2024, 17:00 Uhr
Wiehl – Endspurt bei den Arbeiten für das Stadtteilhaus in Drabenderhöhe – Schon jetzt präsentiert sich das Gebäude offener und heller.

Von Lars Weber

 

Das Stadtteilhaus in Drabenderhöhe hat schon viele Feste und Veranstaltungen erlebt. Ob Jung oder Alt oder alle gemeinsam, gefeiert haben die Drabenderhöher in den vergangenen Jahrzehnten gerne dort. Aber auch Vereine, das Jugendzentrum, die Heimatstube, die Bücherei sorgten stets dafür, dass „immer Bewegung drin“ war, wie Bürgermeister Ulrich Stücker und Andreas Zurek, Leiter des Bauamts, am Donnerstag bei einem Rundgang über die aktuelle Baustelle sagten. Seit mehr als zwei Jahren wird dort nicht mehr getanzt, sondern gearbeitet. Doch nach einer leichten Verzögerung von etwa fünf Monaten, unter anderem aufgrund des Wetters und Lieferschwierigkeiten, steht der Termin für die Einweihung mit dem 11. Mai inzwischen fest: Und die Drabenderhöhe dürfen sich nicht nur auf die nächste Feier freuen, sondern vor allem auch auf ihr neues, altes Wohnzimmer.

 

Gemeinsam mit Alexandra Noss, stellvertretende Leiterin des Dezernats II, und Architekt Dennis Lehmann vom Planungsbüro postwelters & Partner erklärten Stücker und Zurek, was am Ende in gut zweieinhalb Jahren Bauzeit passiert sein wird. Der älteste Gebäudeteil reiche tatsächlich zurück bis in die 1950er-Jahre, zweimal wurde in den nachfolgenden Jahrzehnten noch angebaut – und dabei so manche Ecke und mancher Winkel geschaffen. Wieder für mehr Offenheit zu sorgen, das war ein Ansatz, den Lehmann verfolgt habe.

 

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Offensichtlich werden die Veränderungen schon, bevor das Gebäude überhaupt betreten wurde. Die Außenanlagen wurden strukturiert, es gibt einen Platz mit Aufenthaltscharakter, einige befestigte Parkplätze und vor allem eine Rampenanlage, die anzeigt: Dieses Haus ist nun barrierefrei. Wo früher Rollstuhlfahrer über die Rampe am Hintereingang und im Inneren über weitere kleine Behelfsrampen in den großen Saal geschleust werden mussten, können sie nach Fertigstellung die breiten Gehwege hin zum Vordereingang und drinnen den Aufzug nutzen. Natürlich sind auch die Toilettenanlagen, die es auf jeder Etage gibt, barrierefrei.

 

[Warum etwas rausreißen, was noch gut in Schuss ist: Am Fußboden ist klar ersichtlich, ob man sich im neuen oder alten Gebäudeteil befindet.]

 

Der Aufzug befindet sich im neuen Gebäudeteil, der sich nahtlos an den Bestand anschließt. Tatsächlich, so erzählt Zurek, wurde dort eine Menge erhalten, etwa 75 Prozent. Viele Fußböden, die Fenster, sanitäre Anlagen werden dafür sorgen, dass die Drabenderhöher genau wissen, an welchem Ort sie sich befinden. Neu sind dagegen im Bestand die Heizkörper, eine moderne Gasheizung und die gesamte Haustechnik. Insgesamt wird es hier einen hohen energetischen Standard geben.

 

Neu ist vor allem aber auch die Struktur des Gebäudes. An zwei Beispielen wird dies besonders deutlich. Im Jugendzentrum wurden mehrere Wände durchbrochen, so wurde aus fünf kleinteiligen, verschachtelten Räumen ein großer, offener Treffpunkt, der auch noch mit Küche ausgestattet wird.

 

[Im neuen Jugendzentrum wartet noch etwas Arbeit, die größeren Dimensionen sind aber deutlich zu erkennen.]

 

Und das „Herzstück“, wie Bürgermeister Stücker den großen Saal nennt, ist heller und einladender geworden. Die dunklen Holzverkleidungen sind weg. Wenn alles fertig ist, wird weiß mit blauen Gestaltungselementen dominieren. Das Blau lehnt sich an das Wappen des Ortes an, in dieser Farbe wird auch der Vorhang der Bühne sein. Die beiden alten Bilder – an der Bühne und am Küchen/Thekenbereich – wurden übrigens erhalten. Weniger sichtbar, dafür spür- und hörbar sein wird die neue Bühnentechnik und die moderne Klimaanlage. Komplett neu sein wird darüber hinaus auch das Mobiliar.

 

Der große Saal wird mit einem Faltvorhang weiterhin abtrennbar sein. Gerade was die Nutzungsmöglichkeiten angeht, im Bestandsgebäude wie im Neubau, ist die Verwaltung begeistert von den vielen Optionen, die der Ort bieten wird. „Es wird die neue Vorzeigeversammlungsstätte in ganz Wiehl“, sagte Zurek.

 

[Der große Saal wird nach der Sanierung heller sein als vorher und mit moderner Technik ausgestattet sein.]

 

Neben der Wiedereröffnung des Nösnerlandparks im vergangenen Jahr und den Planungen für das Baugebiet "Auf der Höhe" in Drabenderhöhe (ehemals Gewerbegebiet Brächen) zeige das neue Stadtteilhaus: „Hier in Drabenderhöhe passiert was“, sagte Stücker über den immerhin zweitgrößten Ortsteil Wiehls nach dem Stadtzentrum. Der Bürgermeister freut sich noch immer sehr, dass die Stadt für das Projekt die 100-prozentige Förderung (für förderfähige Kosten) des Programms „Soziale Integration im Quartier“ bekommen hat. Inzwischen gebe es das Programm nicht mehr. So flossen rund vier Millionen Euro Bundesmittel nach Drabenderhöhe, die Stadt nahm nochmal zwei Millionen Euro in die Hand. „Das ist ein Invest ins Miteinander hier“, so Stücker weiter. „Integration und Ehrenamt braucht die nötige Infrastruktur.“

 

Die Verantwortlichen haben keine Zweifel, dass auch nach der Wiedereröffnung erneut viel Bewegung ins Gebäude kommt. Das Jugendzentrum, die Bücherei, die Heimatstube, die Musik- und Tanzgruppen und und und. Alles wird zurückkommen. Gemietet werden können die Räume ab Juni ebenfalls wieder. Und nicht zuletzt die Stadt Wiehl möchte das neue Prunkstück nutzen, so wird zum Beispiel der Ehrenamtstag in diesem Jahr im Stadtteilhaus stattfinden. Bei größeren Veranstaltungen ist weiter der Parkplatz am Sportplatz vorgesehen. Der kleine Fußballplatz (Soccercourt), der angrenzend gebaut werden soll, soll bestenfalls im kommenden Jahr stehen.

 

In den verbleibenden zehn Wochen gibt es noch genug zu tun, so Zurek. „Vermutlich wird es so sein wie bei Projekten zu Hause, wenn man in letzter Minute nochmal den Pinsel zückt.“

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