LOKALMIX

"Arbeits- und Gesundheitsschutz haben oberste Priorität"

Red; 30.04.2020, 06:00 Uhr
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Archivfotos --- Das Gewerkschaftsgebäude in Gummersbach.
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"Arbeits- und Gesundheitsschutz haben oberste Priorität"

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Red; 30.04.2020, 06:00 Uhr
Oberberg - Werner Kusel, 1. Bevollmächtigter der IG Metall Oberberg, bezieht anlässlich des 1. Mai Stellung zu den aktuellen Entwicklungen in der Corona-Krise.

„Solidarisch ist man nicht alleine“ – so lautet in diesem Jahr das Motto zum 1. Mai.  „Die IG Metall steht für Zusammenhalt und Solidarität, sie steht an der Seite der Beschäftigten“, sagte Werner Kusel, 1. Bevollmächtigter der IG Metall Oberberg, anlässlich des Tages der Arbeit. Die Gewerkschaften verzichten in diesem Jahr auf öffentliche Kundgebungen. Stattdessen werden die wichtigsten Botschaften per Livestream vermittelt (ab 10 Uhr unter www.Koeln-Bonn.DGB.de und ab 11 Uhr unter www.DGB.de).

 

Nach Angaben von Kusel habe die IG Metall Oberberg gemeinsam mit den Betriebsräten in der Region erreicht, dass die Bedingungen für die Beschäftigten, die mit den Folgen der Pandemie zurechtkommen müssen, verbessert werden konnten.  „In vielen Betrieben wurde in den vergangenen Wochen trotz der Pandemie weiter produziert. In anderen laufen jetzt nach einem Shutdown die Bänder langsam wieder an, kehren Beschäftigte aus dem Homeoffice in die Büros zurück und Außendienstler fahren wieder zu den Kunden. Insgesamt sind dann wieder mehr Menschen in den Betrieben. Umso dringlicher ist der Schutz der Beschäftigten vor Gesundheitsgefahren“, erläutert Kusel.  

 

[Werner Kusel.]

 

Zur Corona-Prävention habe die Gewerkschaft deshalb Standards entwickelt, die den Betriebsräten als Handlungshilfe dienen. Die darin enthaltenen Maßnahmen sind in die vom Bundesarbeitsministerium kürzlich vorgelegten verbindlichen Arbeitsschutzstandards eingeflossen.  „Arbeits- und Gesundheitsschutz haben für die IG Metall oberste Priorität. In dieser Frage sind die Arbeitgeber in der Verantwortung. Betriebsräte haben ein Initiativrecht, um Maßnahmen einzufordern, damit Standards eingehalten werden können. Gemeinsam mit den Belegschaften entwickeln sie Lösungen im Interesse der Beschäftigten“, sagt der 1. Bevollmächtigte.

 

Mit dem im März abgeschlossenen Tarifvertrag für die Metall- und Elektroindustrie wird das Kurzarbeitergeld für circa zwei bis drei Monate auf 80 Prozent erhöht. Auf betrieblicher Ebene gibt es bei einigen Arbeitgebern in Oberberg Zusatzvereinbarungen. Martinrea in Bergneustadt und Schmidt & Clemens stocken das Kurzarbeitergeld jeweils um 18 Prozent auf, Megatech in Waldbröl um 20 Prozent. Die Firma Merten aus Wiehl zahlt den Mitarbeitern einen Ausgleich von bis zu 99 Prozent des Nettoentgeltes.

 

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 „Wir sind von der Corona-Krise als Automobilzulieferer sehr stark betroffen, und sind froh, dass wir eine akzeptable finanzielle Lösung für unsere Kolleginnen und Kollegen erreichen konnten“, erklärte Frank Meier, Betriebsratsvorsitzender bei Martinrea. Ortwin Kallidat, Betriebsratschef bei Merten, ergänzt: „Der Tarifabschluss hat uns den nötigen Spielraum gegeben, um eine solche Aufstockungsregelung zu treffen, die besonders die Kolleginnen und Kollegen in den niedrigen Entgeltgruppen spürbar entlastet.“

 

Dass das gesetzliche Kurzarbeitergeld für Beschäftigte, die keine tarifliche oder betrieblich vereinbarte Aufstockung bekommen, ab dem vierten Monat erhöht und die Bezugsdauer des Arbeitslosengeldes I verlängert wurde, sieht Kusel positiv – ebenso wie die im Tarifvertrag festgeschriebene Entlastung von Beschäftigten, die ihre Kinder wegen der Schließung von Schulen und Kitas zu Hause betreuen mussten, durch zusätzliche freie Tage. „Alle diese Regelungen wären ohne eine starke IG Metall, die in den Betrieben fest verankert ist, nicht möglich gewesen“, ist Kusel überzeugt.

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