LOKALMIX

Ärztlicher Notdienst: Hausärzteverband befürchtet Einschnitte

Red; 01.12.2023, 16:04 Uhr
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Ärztlicher Notdienst: Hausärzteverband befürchtet Einschnitte

Red; 01.12.2023, 16:04 Uhr
Oberberg - Ab Januar werden in der Region offenbar weniger Mediziner im Ärztlichen Notdienst tätig sein - Notdienstpraxen in Wipperfürth und Waldbröl an drei Wochentagen nicht mehr besetzt - Oberbergischer Hausärzteverband berät nächste Woche darüber, ob Widerspruch gegen die Pläne eingelegt werden soll.

Die Hauptstellen der Kassenärztlichen Vereinigung (KV) und der Ärztekammer Nordrhein in Düsseldorf haben eine neue Notdienstorganisation vorgegeben und den über 300 Mitgliedern der Kassenärztlichen Vereinigung aller Fachgruppen im Kreisgebiet einen verpflichtenden Dienstplan zugeschickt, der gravierende Änderungen enthält. Statt 42 Diensthabenden pro Woche werden demnach ab dem 1. Januar 2024 nur noch 26 zum Einsatz kommen, die Notdienstpraxen in Wipperfürth und Waldbröl montags, dienstags und donnerstags nicht mehr besetzt, sondern nur noch die Praxis in Gummersbach, und die bisherigen drei Fahrdienstbezirke auf zwei tagsüber reduziert. Im Nachtdienst soll nur noch ein Arzt oder Ärztin von Radevormwald bis Morsbach mit dem Fahrzeug für Notfälle unterwegs sein.

 

Dr. Ralph Krolewski, Vorsitzender des Oberbergischen Hausärztinnen- und Hausärzteverbandes, sagt: „Nach der Gemeinsamen Notdienstordnung der KV und der Ärztekammer soll die Notdienstorganisation, wie seit Jahrzehnten praktiziert, vor Ort entwickelt und vorgeschlagen werden, was dem Mitwirkungsrecht bei Kenntnis der Gegebenheiten entspricht. Dieses grundlegende Prinzip wurde jetzt durch die zentralen Vorgaben verletzt und viele Kolleginnen und Kollegen fragen sich, welche Auswirkungen die neue Organisation haben wird und welche Erschöpfungen und Überforderungen in dem großen Fahrdienstbezirk drohen - mit Fahrzeiten von über einer Stunde bei einfachem Weg.”

 

Bereits im September hatte der Kreisstellenvorstand der KVNO die Ärzteschaft über die neuen Pläne mündlich informiert. Vertreter der Hauptstelle seien dabei laut Dr. Krolewski nicht anwesend gewesen, sodass keine Erläuterungen zu den Planungsgrundlagen abgeben wurden und ob der sich abzeichnende Ärztemangel und finanzielle Gesichtspunkte eine Rolle spielen.

 

„Aus der Sicht des Hausärztinnen- und Hausärzteverbandes wurden in der Notdienstordnung verankerte Verfahrensgrundsätze zur Mitwirkung und Vorschlagsrecht der niedergelassenen Ärzteschaft verletzt. Es bleibt jetzt nur der Widerspruchsweg“, so Dr. Krolewski weiter. Darüber wird der Oberbergische Hausärzteverband bei einer außerordentlichen Mitgliederversammlung in der kommenden Woche beraten.

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