LOKALMIX

„Zeit für mehr Glauben?“

Red; 23.10.2023, 10:33 Uhr
Foto: Kirchenkreis An der Agger/Vera Marzinski --- Der Kreissynodalvorstand mit Superintendent Michael Braun (Mitte).
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„Zeit für mehr Glauben?“

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Red; 23.10.2023, 10:33 Uhr
Gummersbach – Evangelischer Kirchenkreis An der Agger traf sich zur Herbstsynode – Sorge um die Situation in Israel – Blick auf künftige Aufgaben in Gemeinden.

Die Synode des Kirchenkreises An der Agger hat sich am Wochenende zu ihrer Herbsttagung im evangelischen Gemeindehaus Gummersbach getroffen. Der Glaube selbst, Beschlüsse unter anderem zur Diakoniesatzung, aber auch die Situation in Israel waren Themen bei dem Treffen am Freitagabend und Samstag.

 

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Der Wunsch nach Frieden und die Sorge um die Situation in Israel zog sich laut Mitteilung wie ein roter Faden durch die Redebeiträge - die Predigt im Synodengottesdienst von Krankenhausseelsorgerin Pfarrerin Gabriele Bach, die Grußworte von Kreisdechant Christoph Bersch, dem stellvertretenden Gummersbacher Bürgermeister Jürgen Marquart und von Pastor Stefan Hofmann von der Freien Evangelischen Gemeinde (FeG) Gummersbach.

 

In seinem Superintendentenbericht sprach Michael Braun von "barbarischen Terrorakten". Der andauernde und furchtbare Krieg Russlands gegen die Ukraine und der Terror in Israel erschütterten "bis ins Mark" und machten deutlich, "wie unsicher unser Leben sein kann". Die Gesellschaft sei insgesamt in fast allen Bereichen erschüttert. "Das Schiff unserer Gesellschaft schwankt heftig."

 

Der Superintendent zeigte sich überzeugt, dass der Glaube helfe, mehr Stabilität zu bekommen. Dabei habe die neue Umfrage der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) zur Mitgliedschaft ergeben, dass in Deutschland nur noch zwölf Prozent aller Menschen überhaupt glauben. Braun: "Das ist mehr als zu anderen Zeiten. Aber das ist wenig. Zeit für mehr Glauben? Streichen Sie mal das Fragezeichen." Dies passte zum Thema des ersten Synodenabends, der unter dem Titel: "Mein Glauben - mein Leben - mein Gott" stand. Dr. Oliver Cremer, neuer Assessor des Kirchenkreises An der Agger, führte durch den Abend.

 

Braun blickte in seinem Bericht auch auf kommende Aufgaben und nahm zwei beispielhaft heraus. Einmal die weiteren Schulungen aller Haupt- und Nebenamtlichen im Kirchenkreis zum Thema Prävention von sexualisierter Gewalt. 400 Schulungen gab es bereits durch die Beratungsstelle "Haus für Alle" in Waldbröl, insgesamt müssten 1.300 Menschen geschult werden, heißt es in der Mitteilung. "Unsere Kirche soll kein missbrauchter Ort sein für solche Taten." Es sei wichtig, dass die Ausleuchtung des Themas in der evangelischen Kirche in aller Deutlichkeit endlich beginne. Die Missbrauchsstudie der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) erscheint am 25. Januar 2024.

 

Als zweiten Aufgabenbereich nannte Michael Braun die Fragen nach Finanzen, Personal und Gebäuden. Viele Hauptamtliche gingen in den nächsten Jahren in den Ruhestand, bald gebe es mehr Pfarrerinnen und Pfarrer im Ruhestand als im aktiven Dienst. Etliche Gebäude müssten dringend renoviert werden und "man sieht auch, dass das nicht bei allen zu bezahlen ist und man sie auch nicht immer braucht". Der Superintendent ermutigte zum Handeln: "Wer hier um den Kernauftrag der Kirche weiß und mit ruhiger Überlegung möglichst direkt und umkomplizert die Dinge angeht, ist auf dem Weg."

 

 

Die genannten Themen fanden sich teils auch in den gefassten Beschlüssen der Synode wieder. So wurde die Einrichtung einer Stelle für einen Architekten oder eine Architektin beschlossen, die den Gemeinden mit Rat und Tat beiseite steht und sie auch in Gebäudebeurteilungen beraten und entlasten kann.

 

Um näher in Kontakt mit den Gemeinden zu kommen, hat die Synode laut Mitteilung zudem eine neue Visitationsordnung beschlossen. Mehr Kirchengemeinden werden öfter besucht. Im vergangenen Jahr visitierte der Kreissynodalvorstand die Gemeinden Engelskirchen und Ründeroth als Einzelgemeinden sowie Lieberhausen und Bergneustadt in ihrem Fusionsprozess.

 

Beschlossen wurde auch eine neue Diakoniesatzung, die im Wesentlichen den Wechsel der Aufgaben von Diakoniepfarrer Thomas Ruffler an Assessor Oliver Cremer und Verwaltungsamtsleiter Thomas Hildner beschreibt.

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