LOKALMIX

80 Uniformen für die Feuerwehrkameraden in der Ukraine

lw; 20.09.2023, 10:03 Uhr
Foto: Lars Weber --- Die Nümbrechter Feuerwehr und Bürgermeister Hilko Redenius haben die Uniformen an die Caritas Oberberg übergeben. Auch Ukrainer war mit dabei, die sich mit einem Kuchen für die Spende bedankten.
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80 Uniformen für die Feuerwehrkameraden in der Ukraine

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lw; 20.09.2023, 10:03 Uhr
Nümbrecht – Feuerwehr Nümbrecht spendet Schutzkleidung – Nachdem sie selbst neu ausgerüstet wurde, wollten sie etwas Gutes tun.

Von Lars Weber

 

Mehr als 80 Feuerwehrleute in der Ukraine dürfen sich bald über moderne Einsatzuniformen freuen. Die Feuerwehr Nümbrecht hat gestern am Gerätehaus in Winterborn Dutzende Kartons mit Überjacken und Überhosen an die Caritas Oberberg und deren Ukrainehilfe-Projekt übergegeben. Andrea Missbrandt von der Caritas Oberberg und Valentyna Butulay, die seit Beginn des Kriegs in ihrem Heimatland Hilfs- und Spendenprojekte organisiert, freuten sich über die Sachspende. In diesem Umfang sei die Uniformspende einzigartig – „und sie wird dringend benötigt“.

 

Möglich geworden ist die Spende, weil die Nümbrechter Feuerbekämpfer sich selbst im vergangenen Jahr über neue Einsatzuniformen freuen durften. Rund 250.000 Euro hat die Gemeinde dafür ausgegeben. Die vorhandene Schutzkleidung befand sich aber noch in einem guten Zustand und bis zum Frühjahr auch im Einsatz. Über den Kontakt von Missbrandt zum Feuerwehrchef Michael Schlößer kam schnell die Idee auf, die Uniformen den Kameraden in der Ukraine zur Verfügung zu stellen. „Ich hatte nur nach ein paar Uniformen gefragt. Es ist toll, was daraus geworden ist“, sagte Missbrandt gestern.

 

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Der Kleiderwart Timo Mortsiefer nahm sich der Sache engagiert an. Er unterzog die Uniformteile einer Sichtprüfung und ließ die gut erhaltenen Hosen und Jacken von einer Fachfirma auf Kosten der Gemeinde reinigen. Schlößer weiß, dass die nächsten Monate mit Kälte, Nässe und Schlamm hart werden in der Ukraine. „Wir hoffen, dass unsere ukrainischen Kameraden so besser geschützt sind.“ 

 

Das sagte auch Bürgermeister Hilko Redenius. Er selbst würde für die Einsatzkräfte in seiner Gemeinde großen Wert auf modernste Ausstattung legen, damit der bestmögliche Schutz gewährleistet ist und die „Kameraden heil von ihren Einsätzen kommen“. Dies soll auch für die ukrainischen Feuerwehrleute gelten, die auch abseits des Krieges viel zu tun hätten. Er dankte der Caritas, dass diese alles organisiert hat.

 

Verschlissen und minimal sei die Ausstattung der Einsatzkräfte momentan in der Ukraine, sagte Valentyna Butulay, sodass die Spende von großem Wert sei. Dies bestätigte auch Alla Ysina, die mit Ausbruch des Kriegs aus ihrem Heimatland flüchtete und nun in Lindlar lebt. „Moderne Ausrüstung ist seit dem ersten Kriegstag notwendig.“ Sie selbst sei aus Odessa, wo es schreckliche Brände gegeben habe. Sie sagten mit einem Kuchen „Danke“ für die Unterstützung aus Nümbrecht, aber auch aus dem gesamten Kreis. Die Oberberger würden sich sehr engagiert in der Ukrainehilfe zeigen. „Das ist nicht selbstverständlich.“

 

Die Caritas Oberberg sammelt in einem Lager in Gummersbach sämtliche Sachspenden, bis wieder genügend zusammengekommen ist, um einen Laster vollzumachen. „Das ist jetzt bald wieder der Fall“, sagte Missbrandt. Die Uniformen sollen also schon bald in die Ukraine transportiert werden. Dort werden sie von einem zentralen Lager einer wohltätigten Stiftung im Land verteilt werden. „Dort hin, wo sie benötigt werden“, sagte Butulay. Durch die engen Beziehungen in ihr Heimatland ist es transparent, wo die Spenden ankommen – und aus der Ukraine kann gemeldet werden, was wirklich benötigt wird. Die Nümbrechter Feuerwehr wird sich jedenfalls darüber freuen, ein Bild von ihren ukrainischen Kameraden in ihren ehemaligen Uniformen zu erhalten.

 

Wer interessiert ist an der Mitarbeit als ehrenamtlicher Helfer oder gezielt spenden möchte, kann sich an Andrea Missbrandt wenden unter Tel.: 02261/60 09 16 oder per E-Mail an andrea.missbrandt@caritas-oberberg.de.

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