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„Lockdown Light“ - Und dann?

pn; 28.10.2020, 17:00 Uhr
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Fotomontage: Michael Kleinjung (mit Pixabay).
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„Lockdown Light“ - Und dann?

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pn; 28.10.2020, 17:00 Uhr
Oberberg – Aktuell beraten Kanzlerin Merkel und die Länderchefs über neue Corona-Maßnahmen – Betroffene Branchen und Unternehmen im Oberbergischen reagieren mit Unverständnis.

Von Peter Notbohm

 

Am heutigen Mittwoch will Kanzlerin Angela Merkel (CDU) mit den 16 Ministerpräsidenten über neue Maßnahmen im Kampf gegen die Corona-Pandemie beschließen. Im Vorfeld berichteten mehrere Medien über die Beschlussvorlage, die auch Oberberg-Aktuell vorliegt. Von einem „Lockdown light“ wie Merkel sich zuletzt ausdrückte, kann kaum eine Rede sein. Viele Branchen und das öffentliche Leben sollen erneut zum Stillstand kommen, um die rasant steigenden Infektionszahlen zu bremsen. Bundesweit sollen Freizeiteinrichtungen und Gastronomie geschlossen, Unterhaltungsveranstaltungen verboten und Kontakte in der Öffentlichkeit sowie Feiern auf Plätzen und in Wohnungen eingeschränkt werden.

 

Hieß es am Morgen noch, die Maßnahmen sollen ab dem 4. November deutschlandweit in Kraft treten und bis zum Ende des Monats gelten, berichtet die Bild-Zeitung mittlerweile, dass die Reglungen sogar bereits ab dem 2. November gültig sein sollen. Nach Ablauf von zwei Wochen wollen die Bundeskanzlerin und die Länderchefs die erreichten Ziele beurteilen und notwendige Anpassungen vornehmen. „Ziel von Bund und Ländern ist es, zügig die Infektionsdynamik zu unterbrechen, damit in der Weihnachtszeit keine weitreichenden Beschränkungen im Hinblick auf persönliche Kontakte und wirtschaftliche Tätigkeit erforderlich sind“, heißt es in dem Papier. Die meisten Maßnahmen gleichen den Einschränkungen aus dem Frühjahr, als die Bundes- und Landesregierungen auf die erste Corona-Welle reagiert hatten.

 

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Finanzminister Olaf Scholz (SPD) kündigte an, dass die Bundesregierung neue Schulden aufnehmen werde, um die Lockdown-Folgen für die betroffenen Betriebe abzufedern. Der Vorschlag des Vize-Kanzlers: Kleine Betriebe sollen bis zu 75 Prozent ihrer Umsätze im Vergleich zum Vorjahresmonat, größere Betriebe bis zu 70 Prozent vom Staat erstattet bekommen. Es soll keine besonderen Nachweispflichten geben. Auch die privaten Kontakte sollen wieder massiv eingeschränkt werden: Ab Montag sollen sich im Freien nur noch Personen aus zwei Hausständen treffen dürfen.

 

 

Doch wie reagieren betroffene Unternehmen aus dem Oberbergischen auf die angekündigten Maßnahmen, die derzeit noch in einer Telefonkonferenz verhandelt werden. Bei Roland Wolf, Betreiber des Kino-Center SEVEN in Gummersbach, herrscht pure Fassungslosigkeit: „Meine Stimmung ist auf dem Nullpunkt und ich habe absolut kein Verständnis dafür, dass wir vermutlich wieder schließen müssen.“ Er beruft sich auf Zahlen des Deutschen Kino-Branchenverbandes, wonach es weltweit keinen einzigen dokumentierten Corona-Fall in einem Kino gebe. „Trotzdem gibt es nun einen wilden Rundumschlag und wir kehren alles über einen Kamm“, so Wolf. Den ersten Lockdown habe er noch verstanden, „aber das hat jetzt nicht mehr viel mit Demokratie zu tun“, befürchtet er, dass die Politik die Akzeptanz vieler Bürger verspielen wird.

 

Die Kinos in Deutschland hätten viel Geld und Aufwand in Hygieneregeln und -konzepte gesteckt „und trotzdem wird mir nun meine Existenz geraubt.“ Denn von finanziellen Entlastungen könne er kaum überleben. Selbst wenn er zum überlebensnotwendigen Weihnachtsgeschäft wieder öffnen dürfte, rechnet er mit katastrophalen Besucherzahlen. Ähnliches berichtet auch Martin Kuchejda, Chef des Gummersbacher Kulturbetriebes Halle 32. „Natürlich muss etwas gegen die steigenden Fallzahlen getan werden, aber ich finde es – bei allem Verständnis für die Situation - schon seltsam, dass alles nach denselben Maßstäben bemessen wird.“

 

Aus seiner Sicht könne man Kulturveranstaltungen, bei denen es von Ordnungs- und Gesundheitsamt genehmigte Hygienekonzepte gebe, nicht mit einem wilden Rave oder einer großen Hochzeit vergleichen. „Bislang haben wir mit unseren Veranstaltungen nicht dafür gesorgt, dass sich das Infektionsgeschehen ausbreitet – dank der Regeln, die für uns einen erheblichen Mehraufwand bedeuten.“ Während die Halle 32 finanziell mit am Tropf der Stadt Gummersbach hängt, hört Kuchejda von vielen Kollegen besorgte Stimmen: „Für die wird es jetzt existenziell.“ Ihm fehlt eine klare Endperspektive, zumal er nicht glaubt, dass es im Dezember wirklich zu Lockerungen kommen wird.

 

Hart getroffen werden vermutlich auch die Betreiber von Fitnessstudios. Zwar wird regelmäßig darauf hingewiesen, wie wichtig ein gesunder Körper in Zeiten der Pandemie ist, zumachen müssen sie in den kommenden Wochen wahrscheinlich dennoch. Sehr zum Unverständnis von Markus Laegner, Betreiber des Fitnessstudio Fit & Fun in Waldbröl. „Ich verstehe nicht, dass man nicht genauer hinschaut, wo wirklich die Infektionsherde sind“, sagt er. Laut Zahlen des RKI gebe es beim Sport nahezu keine Übertragung des Virus. Laegner kritisiert zudem, dass es die Politik im Sommer verpasst habe, über Alternativen nachzudenken. „Wir haben jeden Monat erhebliche Mehrkosten durch Desinfektionsmittel, lüften quer und haben viel in die Sicherheit unserer Kunden investiert und sollen nun trotzdem wieder schließen. Ich weiß gar nicht mehr, was ich denken oder glauben soll.“ Ihm bleibt nur die Hoffnung, dass es bei vier Wochen Lockdown bleibt: „Wir waren gerade wieder im Aufschwung und müssen nun wieder Kurzarbeit anmelden.“

 

Geschlossen werden soll aber auch die Gastronomie. „Wir hoffen noch, dass es nicht so weit kommt, denn ich kann mir nicht vorstellen, dass viele Betriebe das überleben werden“, sagt Michael Quendler, der gemeinsam mit seiner Frau Brigitta das Hotel und Restaurant „Die Mühlenhelle“ in Gummersbach-Dieringhausen betreibt. Auch hier wird seit März penibel auf Einhaltung aller Hygienekonzepte geachtet, „wir fühlen uns verantwortlich für die Sicherheit unserer Gäste.“ Einen neuerlichen Lockdown hält das Paar nicht für zwingend notwendig, wenn sich alle Menschen an die Hygieneregeln halten würden. „Aber leider gibt es immer noch zu viele Menschen, die das in Frage stellen“, sagt Brigitta Quendler. Sollte heute Abend ein erneuter Lockdown verkündet werden, werde man wieder auf den inzwischen bewährten Take-Away-Service zurückgreifen. „Wir sind auf alles vorbereitet, hoffen aber, dass es nicht so weit kommt.“

 

Den Glauben an die Politik fast schon verloren, hat dagegen Christian Kahl, Betreiber des Haus Kranenberg in Wiehl-Bielstein. „Es wurde versprochen, dass uns unbürokratisch geholfen wird, aber das genaue Gegenteil ist der Fall“, sagt er. Über 50.000 Euro hat er investiert, um seinen Biergarten winterfest zu machen, darf diesen aber momentan nicht betreiben. Bau- und Ordnungsamt haben ihm bislang keine Sondernutzungsgenehmigung für die mobilen Elemente für den Windschutz erteilt. Bei ihm kommen Erinnerungen an die Reform des Raucherschutzgesetzes auf. „Auch damals wurde viel Geld investiert und am Ende hieß es trotzdem Pech gehabt.“ Auch von der aktuellen Sperrstunde hält er wenig und verweist auf die gestrigen Aussagen des Robert-Koch-Instituts, das ausdrücklich die Gastronomie nicht für einen Infektionstreiber in der Corona-Pandemie hält und in diesem Punkt Kanzlerin Merkel widersprach.

 

Mit seinen oberbergischen Gastro-Kollegen ist Kahl seit gestern fast durchgängig in Telefonkonferenzen. „Wir haben uns monatelang den Kopf über Konzepte zerbrochen, viel Geld investiert und als Dankeschön sollen wir nun gucken, wo wir bleiben. Sollte es zu einem Lockdown kommen, rechne ich auch nicht damit, schnell wieder öffnen zu dürfen und irgendwann haben wir März.“

 

KOMMENTARE

1

bis zu 75% des Vorjahresumsatzes sollen gebeutelte Unternehmen bekommen. Das finde ich ein Unding! Gut wenn man Unternehmen rettet, aber es sollte schon im Rahmen bleiben. Denn am Ende bezahlen es alle - sofern es überhaupt bezahlbar ist.

Mustafa, 28.10.2020, 17:31 Uhr
2

Bei allem Verständnis für die natürlich begründeten Existenzängste der Betreiber möchte ich einige persönliche Gedanken als Gegengewicht nennen.

Ich finde die Argumente „von Ordnungs- und Gesundheitsamt genehmigte Hygienekonzepte“ und „einzigen dokumentierten Corona-Fall“ nicht ausreichend, wenn man sich die aktuelle Situation und die übergeordnete Zielsetzung der Maßnahmen in der Pressekonferenz angehört hat.

Das Hygienekonzept in meinem Fitnessstudio empfinde ich als Witz, bzw. Standard, den ich mir zum Teil schon vor der Pandemie gewünscht hätte. Gruppenbildungen und Nicht-Desinfizieren werden nicht unterbunden. Als weiteres Beispiel möchte nur ich das irreführende und indiskutable Hygienekonzept der Dresdner Jazztage nennen…

Gummersbacher, 28.10.2020, 19:13 Uhr
3

… Nur weil es keine dokumentierten Fälle in Kinos gibt, zeigt nur, dass mögliche Fälle eben nicht dokumentiert sind. Mir ist nicht bekannt, dass BesucherInnen verpflichtet sind sich vor dem Kinobesuch und bis zu 14 Tage nach Kinobesuch testen zu lassen. Ich habe mich während meines letzten Kinobesuchs absolut sicher gefühlt, keine Frage – aber wer kümmert sich vor und/oder nach dem Kinobesuch um die strikte Einhaltung der AHA-Regeln? Im Idealfall sollte dazu niemand nötig sein und trotzdem steigen die Zahlen rasant ohne dass man anhand der Zahlen genau nachvollziehen kann, wo genau die Gefahr besonders hoch ist…

Gummersbacher, 28.10.2020, 19:14 Uhr
4

… Deshalb ist das Ziel der Maßnahmen ja, Kontakte im Allgemeinen zu reduzieren. Neben essenziellen Aktivitäten wie Einkaufen, Arztbesuchen etc. finden diese nun einmal vor allem im erweiterten Rahmen von oder vor allem begünstigt durch Freizeitaktivitäten statt – so gut die Hygienekonzepte auch sein mögen.
Was wäre denn die (pandemiebezogene) effektive Alternative?
Würde sich jeder konsequent an die AHA-Regeln halten und die Maske nicht nur als modisch fragwürdigen Lippen- oder Kinnschutz tragen, würden die Zahlen sicherlich nicht noch schlimmer aussehen und wir wären womöglich nicht in der Situation, dass Freizeit- und Gastronomiebetriebe erneut geschlossen bleiben müssen. Ich wünsche Ihnen allen viel Kraft und Gesundheit. Auf ein baldiges Wiedersehen.

Gummersbacher, 28.10.2020, 19:15 Uhr
5

Wenn ich die Kommentare 2-4 lese, dann frage ich mich, ob diese Leser ansatzweise verstehen was Gastronomen, Kinobetreiber oder Inhaber von Fitnessstudios derzeit durchmachen. Die wurden schon im Frühjahr in ihrer Existenz ausgebremst, haben danach investiert um überhaupt wieder aufmachen zu können, wobei sicherlich nicht alle Gäste/Kunden wiedergekommen sind und nun sollen sie wieder schließen. Wäre ich in der Lage, ich würde meinen Laden dichtmachen. Vermutlich würden dann aber die gleichen, die gerade härteste Maßnahmen fordern, sich darüber beklagen das es in GM kein Kino, keine Gaststätte, kein sonstwas mehr gäbe. Meinen die Menschen eigentlich wirklich das ginge ohne schwerwiegende wirtschaftliche Verwerfungen einfach so hinüber? Wie naiv sind diese Menschen eigentlich?

Heino Mesenbach, 28.10.2020, 20:00 Uhr
6

Erstaunlich: Jede Branche behauptet, dass sie nicht die Treiber der Infektionszahlen ist. Demzufolge ist der exponentionelle Anstieg von Geisterhand geschehen? Die "Risikogruppen" (das ist schon ein Wort, in dem
Mensch nicht mehr vorkommt) werden nun zu "Kollateralschäden". Es werden viele, viele Menschen sterben...eine entsetzliche Menschenverachtung. Wie wäre es einmal die Stimmen der Menschen zu hören, die jeden Tag um ihr Leben fürchten müssen?
Noch eine Anmerkung: Erstaunlich, dass die gestrigen und heutigen "Corona-KommentatorInnen" ganz überwiegend ihren Namen nicht angeben.

Cornelia Lang, 28.10.2020, 20:59 Uhr
7

@Cornelia Lang: Hätten Sie lieber, oder fühlen Sie sich dann besser, wenn Kommentator "XYZ" sich stattdessen Max Mustermann nennen würde, oder vielleicht auch Lieschen Müller? Falls ja erklären Sie mir das mal bitte genauer, was das an der Aussagekraft eines Kommentars/einer Meinung der/die alle Regeln des Anstands einhält ändert, oder auch nicht ...!?

Konrad Lange, 28.10.2020, 22:20 Uhr
8

Die aktuell steigende Fallzahlen, die zunehmende Hospitalisierung wäre längst unbeherrschbar geworden, wenn nicht die bisherigen Maßnahmen schon ergriffen worden wären. Wir hätten längst Zustände wie Anfang des Jahres in Italien: Ein Patient mit dem "normalen" Herzinfarkt stirbt, weil keine Behandlungskapazitäten mehr vorhanden gewesen sind.
Aber die Maßnahme reichen LEIDER nicht.
Wir können gerne darüber (fachlich fundiert, mit entsprechenden Quellenangaben) diskutieren, ob einzelne Maßnahmen perfekt sind, wir dürfen aber auch nicht vergessen um was es hier geht: schwere Krankheitsverläufe mit Langzeitschäden und Tote. Daher werden die Entscheidungen nicht leichtfertig, sondern basierend auf belastbaren Erkenntnissen gefällt. Aber zu viele glauben leider, dass sie es besser wissen. ?

Alexander B., 28.10.2020, 22:22 Uhr
9

„Ich verstehe nicht, dass man nicht genauer hinschaut, wo wirklich die Infektionsherde sind“
Sorry, das klappt im Moment leider nicht mehr gut, weil die Menge der Infektionen vom Gesundheitsamt einfach nicht mehr überblickt werden kann.
Dafür jetzt "der Politik" die Schuld in die Schuhe zu schieben, halte ich für reinen Populismus.
Um einer vorigen Kommentatorin vollständig beizupflichten: "Erstaunlich: Jede Branche behauptet, dass sie nicht die Treiber der Infektionszahlen ist. Demzufolge ist der exponentielle Anstieg von Geisterhand geschehen?"
Ich bin im Krankenhaus "an der Front" tätig und betrachte das Thema aus medizinischer Perspektive. Daher sage ich, dass die beschlossenen Maßnahmen zwar diskutiert werden müssen, aber aktuell tatsächlich ohne jegliche Alternative sind.

Thomas Döpp, 28.10.2020, 23:34 Uhr
10

@Heino Mesenbach, (Nr. 5): Mal ganz ehrlich: Sind Sie der Meinung, dass das Ganze ohne gravierende Einschnitte, noch zu regeln ist ? Natürlich ist vielen klar, dass das Ganze viele Leute in eine schwierige Lage bringt, aber ein weiterlaufen lassen oder alle davon ausnehmen, bei denen es (angeblich) gut funktionierende Hygienekonzepte gibt, würde uns bzw. dieser Gruppe nur 4 Wochen zusätzliche Zeit bescheren und dann würde das Ganze SO aus dem Ruderlaufen, dass auch wir Verhältnisse wie in Bergamo zu Beginn der Pandemie bekommen. Spätestens dann würden noch weiterreichendere Einschränkungen wie die jetzigen die Folge sein. So bitter das ist: Ich sehe auch keine Alternative.

Harald Lehmann, 29.10.2020, 00:31 Uhr
11

Guten Morgen, was ist denn hier los ? Sorry aber geht hier Kapital vor Mensch ? Es tut mir leid für alle betroffenen Unternehmen und ich hoffe es wird schnell durch die Regierung wie versprochen Geholfen.Aber es kann doch nicht sein das wir es soweit kommen lassen dürfen das demnächst Ärzte in den Krankenhäusern entscheiden müssen wer leben darf und wer nicht.Liebe Unternehmer die sich beschweren denken sie mal darüber nach wenn es einen vom ihren Angehörigen treffen würde.Ihr Frau ,ihren Mann, ihr Kind, ihre Eltern.Möchten sie das andere Personen über das Schicksal ihrer Angehörigen entscheiden müssen ? Heute ist ein Menschenleben nicht mal mehr 4 Wochen wert.Wo soll das noch enden?

Wolli, 29.10.2020, 06:00 Uhr
12

An alle ordnungsämter .Waru macht man in Supermärkten keine Kontrollen,da hängen die Köpfe über den Wühltischen,und bei einigen Kunden spürt man den atem im Nacken .Jeder sieht es und keiner sagt etwas.

jule, 29.10.2020, 06:58 Uhr
13

Wundert sich ernsthaft jemand über den zweiten Lockdown? Ich brauchte in den letzten Wochen nur mit offenen Augen durch meinen Alltag gehen um zu sehen, dass der zweite Lockdown kommen würde. Was nutzen tolle Hygienekonzepte wenn sie nicht flächendeckend eingehalten werden. Es gab/gibt quer durch alle Branchen zu viele Unternehmen, Einrichtungen und Bürger die auf die Einhaltung der Hygienekonzepte nicht geachtet haben und damit fleißige und rechtschaffene Unternehmen und Bürger tief in die Krise bringen. Wenige BEISPIELE aus meinem Alltag in denen das Einhalten von Hygienekonzepten nicht funktioniert hat und/oder boykottiert würde:
1. Im Fitnessstudio meiner Familie
2. Auf diversen Fussballplätzen des Kreises
3. Beim Besuch eines Restaurants
Mich wundert der zweite Lockdown nicht.

Helmut B., 29.10.2020, 07:18 Uhr
14

Neben den verständlichen Sorgen, bzgl. der Pandemie, sollte der interessierte Bürger nicht die oppositionellen Meinungen, Erkenntnisse und Schlussfolgerungen vergessen. Hier mal ein Bsp.:

https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/kampf-gegen-corona-aerzte-warnen-vor-neuem-lockdown-17023747.html

Neben einem "Aktzeptanz und Glaubwürdigkeitsproblem" hinsichtlich der politischen Entscheidung - siehe auch Gastronomie, Sport, Event, Kultur, Gesellschaft (in Teilen) - fehlt auch die wissenschaftliche Grundlage, auf Grund von Neuinfektionen solche Schritte einzuleiten.

Ich denke das der aktuelle Beschluss eine politische Reaktion ist, aber nicht die einzig mögliche Alternative. Zudem bin ich mir sich, dass diese Reaktion nicht Covid-19 besiegt, sondern ihn nur für 4 Wochen in Ruhe lässt.

Holger Schramm, 29.10.2020, 08:31 Uhr
15

Vorweg, auch ich bin selbstständig und "betroffen" und muss seit März mit den Einschränkungen leben. Daher habe ich vollstes Verständnis für die Ängste der betroffenen Gastronomen etc.!

Aber was ist die Alternative? Alles dicht machen? Es geht darum, dass die Menschen möglichst zuhause bleiben und wenig Kontakt haben. Das geht halt sehr gut über die nicht zwingend notwendigen "Freizeitangebote".

Und wenn ich dann im Oberbergischen Anzeiger lese, dass angeblich 20.000 Euro ohne Genehmigung investiert wurden. Hier sind es dann sogar 50.000 Euro (wie viel denn nun?), kann ich nur sagen, selber schuld. Dafür jetzt die Politik verantwortlich zu machen, ist dann doch etwas zu kurz gedacht. Bedanken sollte man sich bei den Covidioten, denen alles egal war...

Ne Oberberger, 29.10.2020, 10:56 Uhr
16

Der Sinn der des Lockdown ist klar. Die Ansteckungsrate zu verringern.
Das geht nur, wenn man die "Infektionsherde" indentifiziert und bei den großen "Infektionsherde" Maßnahmen ergreift. Laut einer Studie des RKI sind das die Privathaushalte. Aber die Privathaushalte zu kontrollieren und Beschränkungen einzuführen- so gut wie unmöglich.
Also sollte man ein Auge auf die nächstgrößeren Infektionsherde werfen. Das sind aber nicht Restaurants und Kinos die wieder geschlossen werden! Diese spielen in der Studie nur eine sehr kleine Rolle. Daher ist die Frage nach dem Sinn dieser beschlossenen Maßnahmen schon berechtigt. Bitte zu bedenken, dass bei allen Maßnahmen die getroffen werde nimmer der Mensch im Mittelpunkt stehen sollte. Das sind die Infizierten, aber auch Arbeitnehmer/-geber.

Olaf B aus L, 29.10.2020, 12:08 Uhr
17

Lockdown ligt - und dann? Was danach kommt ist das große Heulen und Zähneklappern - aber nur bei den Jungen.
Wir sind eine Solidargemeinschaft, sagt Söder. Wo denn?
Kurzarbeit, Lohneinbußen, Bildungsunterbrechung, drohende Arbeitslosigkeit, Existenzängste, gewaltige Staatsschulden, höhere Sozialbeiträge (schon von MP Weil in NS angekündigt) - all das zahlen nur die jungen Leute. Und dazu muß noch der Staat saniert werden. Kaputte Straßen, Schulen so marode das teilweise nicht mal die Fenster geöffnet werden können, digitale Infrastruktur - wir sind längst von anderen Ländern abgehängt. Auch das müssen nur die jungen Leute ausbaden. Wo ist denn hier der Beitrag der Älteren? Ist es denn wirklich so schwer so Hause zu bleiben? Der einzige Beitrag der Älteren ind er Pandemie sind Forderungen.

Der Junge, 29.10.2020, 12:30 Uhr
18

Hallo nochmal, zu Helmut B. da stimme ich voll zu. Schon trotz Konzepten konnte man in der Kreisstadt sehen das Woche für Woche immer mehr Tische drinnen wie draußen hinzu gekommen sind in einigen Restaurants das es unter der Bevölkerung schon teilweise zu Kopfschütteln kam.Oder besser noch Schüler kamen nach Hause und berichten das sie dich in einem Restaurant nicht in eine Liste eintragen musten.Noch fragen ? Zu Herr Schramm, Sollten wir lieber alle Geschäfte und Großhandel schließen? Wenn sie von Alternativen reden dann bitte auch mit eigenen Vorschlägen

Wolli, 29.10.2020, 12:45 Uhr
19

Ich würde mir ein bisschen mehr Solidarität wünschen mit den Gastronomen , denn für uns alle geht ein Stück Lebensqualität und Gemeinschaft verloren, wenn die Gastronomen das nicht überleben . Jeder von uns hat auch nicht mehr die Möglichkeit wegzugehen und spart sich tatsächlich dadurch viel Geld . Warum gründet keiner einen Hilfsfonds wo wir gemeinschaftlich auch für die Gastronomen einen gewissen Betrag spenden können , um auch nach der Pandemie diese Lebensqualität wieder spüren und leben zu können ? Ich denke nur wenn wir uns hier gemeinschaftlich solidarisch zeigen , können die Gastronomen auch überleben und somit wir irgendwann zu unserem liebgewonnen Alltag zurückkehren . Leider weiss ich nicht wie man diesen Spendenaufruf fürs Oberbergische in die Tat umsetzen kann .

Rosi, 29.10.2020, 13:00 Uhr
20

Leider wird nach wie vor am Wesentlichen vorbei geschaut, nämlich an der Frage, ob die Pandemie wirklich so schlimm ist wie sie uns verkauft wird, und welche Aussagekraft die zu Millionen pro Woche gesteigerten PCR-Tests haben, wenn sie vor allem an Symptomlosen durchgeführt werden. Diese Frage wird uns im Mainstream konsequent vorenthalten, obwohl bereits eine Klage wegen Wissenschaftsbetruges gegen den Test und seine Verbreiter in Vorbereitung ist.
Die ganzen "exponentiell steigenden Fallzahlen", mit denen die Maßnahmen legitimiert werden, sind lediglich "positive Testergebnisse". Aber sind all diese Menschen tatsächlich "infiziert" und "infektiös"?
Meiner Meinung nach handelt es sich nicht um Gesundheitsschutz, sondern um eine eindeutige politische Agenda zugunsten globaler Konzerne.

Lisa Fritz, 29.10.2020, 15:10 Uhr
21

Zu Post 19 von Rosie. Solidarität ist doch vorhanden. Aber wir alle sind verantwortlich für das, was in den nächsten Wochen und Monaten Coronatechnisch passiert. Hat ja leider im ersten Anlauf nicht wirklich funktioniert. Jetzt für jede Branche einen Hilfsfonds zu eröffnen halte ich doch für etwas übertrieben. Hierfür gibt es ja immerhin seit Monaten Unterstützung vom Staat. Sei es in Form von Kurzarbeitergeld oder Soforthilfe. Außerdem hat jeder Selbstständige die Möglichkeit mit anderen Tätigkeiten sein Geld zu verdienen. So flexibel musste ich auch sein…

Ne Oberberger , 29.10.2020, 17:10 Uhr
22

Wir tragen seit Monaten schon alle diese sinnlosen und ungeeigneten 0815-Masken (die sich ja jeder selber basten und aussuchen kann); das diese nichts bringen und nützen zeigen die jetzt steigenden Zahlen. Gegenargument wird sein: Ohne Maske wär's noch schlimmer! Kann sein, muss aber nicht ... beides Theorien ... 50:50 Abwägung!
Mal zum Nachdenken: Niemand würde Kondome mit Löchern u. Poren verwenden, um sich vor Geschlechtskrankheiten und ungewollten Schwangerschaften zu schützen!

Ulf Demmer, 30.10.2020, 08:22 Uhr
23

Hat eigentlich irgend jemand der hier kommentiert hat mal ins Auge gefasst das wir gegen Corona sowieso keine Chance haben? Das es völlig egal was wir machen, sich das Virus trotzdem weiterverbreitet? Das ist eine naheliegende Vermutung denn wie wir am Beispiel der Influenza sehen können haben wir auch diese seit Jahrzehnten nicht besiegt. In der Grippesaison 2017/2018 sind daran um die 26 000 Menschen in Deutschland verstorben. Und das obwohl wir eine Grippeschutzimpfung haben. Es steht leider zu befürchten das sich die Infektion der Bevölkerung bestenfalls verschieben lässt und das es nach dem Lockdown umso härter wird. Professor Streek, der Verfasser der Heinzbergstudie, wird zumindest nicht Müde diese Auffassung immer und immer wieder zu äussern.

Klaus Stange, 30.10.2020, 09:19 Uhr
24

Eine Menge Kommentare, viele Meinungen und persönliche Ansichten.
Eigentlich gehts nur um eins: "Infektionszahlen senken". Funktioniert nur durch Verzicht, persönliches einschränken der Freizeit/Freiheit, Abstand, Maske und Hygiene. Mit Disziplin hat uns das im Frühjahr schon mal geholfen. Den jetzigen Zustand haben wir dem Verhalten aus August und September zu verdanken.
Zu 17.) Würde mich Interressieren wo der Kommentator die Grenze zu den Alten sieht. Zudem wären Vorschläge zum Problem angebrachter als die eigene Unzufriedenheit auszudrücken, und das den nur fordernden Alten in die Schuhe zu schieben. Jedem Pandemiezweifler, schauen Sie noch mal Bilder aus Bergamo, New York, Spanien etc. .

Bernd K., 30.10.2020, 17:41 Uhr
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