LOKALMIX

„Es fehlt ein Gesamtkonzept“

Red; 26.06.2021, 17:48 Uhr
Oberberg Aktuell
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„Es fehlt ein Gesamtkonzept“

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Red; 26.06.2021, 17:48 Uhr
Lindlar - Bürgerinitiative #lindlarlike gegründet - Deutliche Kritik an den Plänen von SPD, Grünen und FDP für das Neubaugebiet Jugendherberge.

Ein Corona-konform volles Haus verzeichnete am Donnerstagabend der Bolzenbacher Hof in Lindlar. Die Initiatoren der Informationsplattform #lindlarlike hatten zur Gründungsversammlung der Bürgerinitiative „#lindlarlike – für ein faires Baugebiet Jugendherberge“ eingeladen und zahlreiche Lindlarer waren gekommen. „Schon die starke Bürgerpräsenz bei der Vorstellung der Planungen im Bau- und Planungsausschuss hat gezeigt, dass dieses Thema die Bürger interessiert und bewegt“, sagte Christian Kleff, Sprecher der Initiative.

 

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Bei einer Maximalplanung könnten 800 bis 1.000 Menschen an der Jugendherberge ein Zuhause finden – das seien deutlich mehr, als heute beispielsweise in Altenrath wohnten, hieß es. Und für den Ortskern ein Bevölkerungsplus von über 10 Prozent. „Wir glauben nicht, dass die Mehrheitsparteien SPD, Grüne und FDP die Konsequenzen eines solchen Wachstumsschubs für die Gemeinde im Blick haben. Wenn man so verdichtet plant, dann braucht man mehr als ein paar aufgehübschte Marketing-Powerpoint-Folien. Dann braucht man ein Gesamtkonzept, das sämtliche Auswirkungen berücksichtigt. Und das fehlt. Wir haben viele Fragen – auf diese möchten wir im Rahmen einer echten Bürgerbeteiligung Antworten“, so der Tenor auf der Gründungsversammlung.

 

Für zehn Handlungsfelder hat #lindlarlike erste Fragen und Ziele für den Austausch mit Politik, Verwaltung und anderen Prozessbeteiligten definiert. „Wir werden ab sofort in kleinen Themen-Teams die einzelnen Handlungsfelder bearbeiten“, so Kleff (Foto). „Die personelle Unterstützung ist da, dafür sind wir sehr dankbar.“ Handlungsfelder sind zum einen Wohnraumbedarf, Finanzierung, Infrastruktur, Verkehr, Gemeindeentwicklung, Sozialer Wohnungsbau, Einzelhandel und Schulwegsicherheit. Bei der Frage, wie die Kinder sicher zu Schule und wieder nach Hause kämen, zeige sich, dass es hier schon in der Vergangenheit zahlreiche Versprechen seitens der Politik und der Verwaltung gegeben habe, die zum größten Teil nicht eingelöst worden seien.

 

Kleff hat sich umgehört: „Viele Unterstützer der Initiative berichteten von einem massiven Vertrauensverlust in die handelnden Akteure und Entscheider in den vergangenen Jahren.“ Die politischen Ränkespiele zwischen den Lindlarer Parteien hätten deutliche Spuren hinterlassen. „Deshalb haben wir auch zwei Handlungsfelder auf einer eher emotionalen Ebene definiert. Zum einen ‚Vertrauen in Politik und Verwaltung‘ sowie den ‚Charakter des Neubaugebiets‘.“ Hier habe es vor der Kommunalwahl 2020 teils komplett gegenteilige Aussagen der Parteien zu dem gegeben, was nun als Planung vorliege. „Das irritiert sicherlich nicht nur uns, sondern auch diejenigen, die gerne an der Jugendherberge bauen würden. Deshalb laden wir alle Bauwilligen ein, bei uns mitzumachen und sich einzubringen. Wir meinen unser Motto ernst: Wir wollen nicht verhindern – wir wollen mitentscheiden.“

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