LOKALMIX

„Chancenministerin“ besucht „Chancengeber“

ks; 11.08.2023, 18:30 Uhr
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Fotos: ONI-Wärmetrafo GmbH, Katharina Schmitz (3) --- Josefine Paul (l.), Integrationsministerin des Landes NRW, wurde heute von Wolfgang Oehm, dem geschäftsführenden Gesellschafter von ONI, durchs Werk geführt.
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„Chancenministerin“ besucht „Chancengeber“

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ks; 11.08.2023, 18:30 Uhr
Lindlar – Josefine Paul war heute bei ONI zu Gast – Lob für Integrationskonzept.

Ein fremdes Land, eine unbekannte Sprache und das Elternhaus tausende Kilometer weit entfernt, vielleicht sogar zerstört: während ein Großteil der Jugendlichen in Deutschland nach dem Schulabschluss fast wie selbstverständlich eine Ausbildung oder ein Studium beginnt, finden viele Geflüchtete ihren Weg in die Arbeitswelt nicht so leicht. Ein Problem, das Wolfgang Oehm als geschäftsführender Gesellschafter des Lindlarer Unternehmens ONI bereits zu Zeiten der acht Jahre zurückliegenden Flüchtlingswelle erkannt hatte.

 

Ob die Finanzierung von Sprachkursen, Hilfe bei Behördengängen oder der Wohnungssuche, die Bereitstellung von Praktikantenplätzen oder gar das Angebot von zusätzlichen Ausbildungsplätzen für Geflüchtete: ONI engagiert sind hinsichtlich der Integration von Zugewanderten auf vielfältige Weise, habe bislang rund 1,4 Millionen Euro zugunsten von integrativer Arbeit investiert und wurde 2016 von der „IHK-Stiftung für Ausbildungsreife und Fachkräftesicherung“ als „Chancengeber des Jahres“ ausgezeichnet – zu Recht, wie Josefine Paul heute sagte.

 

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Die Ministerin für Kinder, Jugend, Familie, Gleichstellung, Flucht und Integration des Landes Nordrhein-Westfalen war heute zum Stammwerk des Unternehmens nach Frielingsdorf gekommen, tauschte sich mit zahlreichen Gästen aus – und lobte insbesondere das bei ONI entwickelte Integrationskonzept, das nun auch ukrainischen Geflüchteten helfen soll, ins Berufsleben zu finden. „Hier wird Partizipation gelebt“, sagte Paul beeindruckt.

 

[Zu Beginn des Besuchs der Ministerin wurden einige Vorträge zur integrativen Arbeit des Unternehmens gehalten.]

 

Bereits 2016 habe das Unternehmen für Geflüchtete zehn zusätzliche Ausbildungsplätze geschaffen. „Dieser Weg war für beide Seiten alles andere als einfach“, berichtete ONI-Personalleiterin Cornelia Gerhard. Und trotzdem: fünf von ihnen haben die Ausbildung zum Mechatroniker für Kältetechnik abgeschlossen, gehören heute als Fachkräfte zum ONI-Team. „Diese jungen Männer haben bewiesen, dass Integration funktioniert, wenn wir gemeinsam an einem Strang ziehen“, sagte Gerhard mit Nachdruck.

 

[Personalleiterin Cornelia Gerhard (4.v.l.), ONI-Chef Wolfgang Oehm und Ministerin Josefine Paul zusammen mit geflüchteten Menschen, die bei ONI ihre berufliche Heimat gefunden haben.]

 

Aktuell sind bei dem Unternehmen, das weltweit Energiespartechnik anbietet, rund 485 Mitarbeiter beschäftigt. Nach einem ersten Kennenlernen werden im September zwölf ukrainische Geflüchtete bei ONI ein Praktikum beginnen, wie Rüdiger Dzuban als Assistent der Geschäftsleitung sagte. Im Dezember starten sie dann mit der sogenannten Einstiegsqualifizierung, im kommenden Jahr womöglich mit ihrer Ausbildung.

 

Als größtes Hindernis für eine langfristige Anstellung sieht Felix Schürmann vom Jobcenter Oberberg erfahrungsgemäß die Sprachbarriere. Durch das Integrationskonzept erhofft sich der Experte jedoch eine geringere Abbrecherquote. Auch Paul, die ihr Ministerium als „Chancenministerium“ bezeichnet, sprach von einem Best Practice. Energieeffizienz einerseits, soziales Engagement andererseits: „Sie leisten hier einen nachhaltigen Beitrag für unsere Gesellschaft – und das auf ganz unterschiedlichen Feldern. Das ‚Chancen geben‘ verbindet uns.“

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