LOKALMIX

300.000-Euro-Spendenmarke für Kirchturm geknackt

lw; 17.02.2020, 18:00 Uhr
Fotos: Lars Weber --- Der Lions-Club Gummersbach spendete 20.000 € für die Sanierung des Kirchturms (v.li.): Lions-Club-Organisator Heinz Kreiensiek, Pfarrer Uwe Selbach, Lions-Präsident David Uessem, der Vorsitzende des Lions-Hilfswerks Gummersbach Dr. Dieter Borchers, Superintendent Michael Braun und Pfarrer Markus Aust.
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300.000-Euro-Spendenmarke für Kirchturm geknackt

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lw; 17.02.2020, 18:00 Uhr
Gummersbach – Lions-Club überreichte 20.000 € an die evangelische Gemeinde für Sanierung des Oberbergischen Doms – Handglockenkonzert im November war ein voller Erfolg.

Von Lars Weber

 

Seit etwas mehr als einem Jahr ist der Kirchturm des im Volksmund genannten Oberbergischen Doms, der evangelischen Kirche in Gummersbach, nun von einem Gerüst umgeben. Seitdem wird eifrig an der Fassade gearbeitet und die völlig ramponierten Steine ausgetauscht, wo es nötig ist. Das Projekt ist für die Kirchengemeinde eine riesige finanzielle Belastung, die sich über jede Spende freut. So auch über die 20.000 € vom Lions-Club Gummersbach, die heute übergeben worden sind. Das Geld kam beim Benefizkonzert am 10. November zusammen, als der Handglockenchor Wiedensahl in der Kirche aufspielte. Insgesamt wurden dabei rund 10.000 € gesammelt. Der Lions-Club selbst verdoppelte die Summe noch einmal.

 

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Lions-Club-Organisator Heinz Kreiensiek hatte die Idee zu dem außergewöhnlichen Konzert eineinhalb Jahre vor der eigentlichen Durchführung. Da die Glocken der Kirche aus Sicherheitsgründen nicht mehr läuten konnten, sei ihm ein Konzert des renommierten Handglockenchors doch sehr passend vorgekommen. Die Idee fand bei den Lions und der Kirchengemeinde viel Anklang, gemeinsam mit Pfarrer Uwe Selbach, der Kantorin Annette Giebeler und dem Chorleiter Thomas Eickhoff wurde ein Konzertprogramm kreiert, dessen Höhepunkt ein gemeinsames Lied von Handglockenensemble und dem Gummersbacher Gospelchor war. Der Andrang im November war so groß, dass die Veranstaltung auch ins Gemeindehaus übertragen wurde. Insgesamt verfolgten rund 700 Menschen das Spektakel, das Kreiensiek jetzt noch „bombastisch“ nennt.

 

Pfarrer Selbach, Pfarrer Markus Aust und der neue Superintendent des Kirchenkreises Michael Braun bedankten sich beim Lions-Club. Das Geld wird dringend benötigt. 1,5 Millionen Euro wird die Sanierung des Turms am Ende mindestens verschlingen. Die Gemeinde bekommt dafür vorrausichtlich mehr als 300.000 € an Fördermitteln vom Land und vom Kirchenkreis. Dazu hat sie einen Kredit über 250.000 € aufgenommen und bereits die Kirche sowie das Pfarrhaus in Strombach und das Gemeindezentrum auf dem Steinberg veräußert (Einnahmen: rund eine halbe Million Euro). Für den Rest muss die Gemeinde selbst aufkommen. „Mit der Spende des Lions-Clubs haben wir die 300.000-Euro-Marke geknackt“, sagte Pfarrer Aust voller Freude. „Das zeigt, wie sehr sich die Menschen mit diesem Gebäude verbunden fühlen“, ergänzte Superintendent Braun. Es zeige zudem, dass wie beim Glockenspielchor auch, solch ein großes Projekt nur im Zusammenspiel funktioniere, so David Uessem, Präsident der Lions Gummersbach.

 

[Seit mehr als einem Jahr ist der Kirchturm inzwischen eingerüstet.]

 

Die Arbeiter am Turm sind inzwischen oben angekommen. 70 Prozent der Steine mussten getauscht werden, weil sie zerbröselt waren, erklärte Aust. Wenn die Behandlung der Stein fertig ist, wird der Turm wieder verputzt und angestrichen. Von außen könnte die Sanierung des Turms im Herbst angeschlossen sein. Anders sieht es beim Turmhelm aus, dessen Sanierung kompliziert sei, aber Voraussetzung dafür ist, dass die Glocken der Kirche wieder läuten dürfen. Dort werde gerade ein Plan erstellt. Die Kosten, die dafür fällig werden, kommen noch zu den 1,5 Millionen Euro hinzu. Kein Wunder, dass schon an der nächsten Spendenaktion gearbeitet wird. Im Laufe des Jahres wird es laut Kreiensiek Bruchstücke des Turms aufwendig aufbereitet in einer limitierten Anzahl zu kaufen geben. Und auch der Handglockenchor Wiedensahl könnte vielleicht im nächsten Jahr noch einmal das Oberbergische beehren.

 

Die Sanierung der evangelischen Kirche wird mit dem Kirchturm aber nicht beendet sein. Auch beim Hauptschiff und dem Querschiff muss die Außenfassade gemacht werden, zudem das Dach. „Das wird eine Aufgabe für die kommende Generation“, sagte Aust, denn nach dem Mammutprojekt Kirchturm wird erstmal kein Geld mehr da sein. Etwas Hoffnung setzt er in das Ergebnis eines Gutachtens, das bestätigt, dass das Holz des Dachstuhls über dem Hauptschiff von 1440 stammt. „Das ist sehr selten. Vielleicht werden so auch Fördermittel des Bundes zu bekommen sein.“

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