LOKALES

Sieben Tage „Fun“ im Burghaus

vma; 24.11.2019, 10:00 Uhr
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Fotos: Vera Marzinski --- Sie war der krönende Abschluss einer facettenreichen Woche bei der zweiten Auflage der „Seven Nights of Fun“: La Signora.
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Sieben Tage „Fun“ im Burghaus

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vma; 24.11.2019, 10:00 Uhr
Wiehl – Bereits zum zweiten Mal präsentierte der Kulturkreis Wiehl im Burghaus Bielstein „Seven Nights of Fun“ mit sieben unterschiedlichen Comedians und Kabarettisten – und fast durchgehend im ausverkauften Haus

Von Vera Marzinski

 

Vorfahrt hatte Barbara Ruscher, die mit ihrem Programm „Ruscher hat Vorfahrt!“ den Anfang machte. Peter Löhmann brachte den Humor aus „Meine Comedywelt“ mit und Liza Kos hatte gleich mehrere kulturelle Integrationen hinter sich. Thomas Fröschle nahm nicht nur alles unter die Comedy-Lupe, sondern verzauberte auch das Publikum. Die drei eleganten Herren von Bidla Buh nahmen die Zuschauer mit auf eine musikalisch-humoristische Weltreise. Lars Reichow deckte so einiges mit seinem Thema „Lust“ – in allen Facetten auf. Zum krönenden Abschluss kam die „Callas des Akkordeons“ oder auch als das „Italienische Showgirl“ bekannt: La Signora.

 

[In der „Wiehler Carnegie Hall“ fühlte sich Barbara Ruscher gleich wohl und plauderte sofort mit Armin aus der ersten Reihe.]

 

Scharfzüngig, intelligent und charmant. So hinterfragte Barbara Ruscher den Selbstoptimierungswahn der Gesellschaft. Sie hat den optimalen Mix zwischen aktuellem Kabarett, entlarvender Comedy und brüllend komischen Songs, die auch lange im Gedächtnis bleiben. So wie das „Nacktwanderwege in Brandenburg, schön!“. Sie überlegt, ob sie sich damit bei „The Voice“ vorstellt und vielleicht einen Echo dafür bekommen könne. Peter Löhmann kommt aus der Schweiz. Dorthin ist er irgendwann mal „geflüchtet“, denn geboren und aufgewachsen ist er in Oldenburg. Ein Zauberer und Komödiant, der es hervorragend versteht auf sein Publikum einzugehen. Am Schluss hielt er ein Plädoyer dafür, doch mal was Verrücktes zu tun, wie beispielsweise einfach mal aufzustehen, den Sitznachbarn anzulächeln und sie oder ihn in den Arm zu nehmen.

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„Wer bin ich und wie viele?“ könnte ein Satz von ihr sein, betont Liza Kos. Integration ist ihr Thema und das hat sie auch alles selbst durchlebt. Grandios ihr Rap als türkische Braut und mit übereinandergeschlagenen Beinen auf dem Barhocker erzählt sie als blonde, langmähnige Svetlana aus ihrem Leben. So kam einiges aus ihren diversen Persönlichkeiten mit ins Programm. Auch Lieder, die von der russischen Traurigkeit infiziert waren.

 

„Ende Legende“ heißt das aktuelle Programm von Thomas Fröschle. Ein erstklassiger Entertainer und Comedian, der zudem das Publikum ver- und bezauberte. Passte ja auch zu seinem Thema „Wo und wie werden wir getäuscht“. Ein Meister der Mimik und Gestik ist Fröschle auch noch, was er mit seiner Soundcheck-Nummer bewies. Ob Luftgitarre oder -keyboard und ganz besonders den letzten Bass-Ton beherrschte er dabei perfekt. Bereits zum dritten Mal reiste die Hamburger „Boy-Group im Frack“, Bidla Buh, mit ihrem Kaktus nach Wiehl. Die ungleichen Brüder sind sehr virtuos auf ihren mehr als 30 Instrumenten. Die Palette reichte von einem Mini-Flügel, den Hans Torge aus einem Flügel-Heim für schwer-stimmbare Instrumente geholt hat, über die schlanke weiße Sopran-Posaune bis hin zum gelben Gartenschlauch, der so schön lasziv auf dem Rasen liege. Sie spielen auch schon mal zu dritt auf einer Gitarre.

 

[Es ist ihre große Welttournee, wie die Herren von Bidla Buh sagen. Da durfte Bielstein natürlich nicht fehlen – und das Lied vom Kaktus.]

 

In eine ganz andere Richtung ging es mit Lars Reichow. Er ist ein wortgewandter Beobachter, der scheinbar launig-harmlos daherredet und doch so überraschende Pointen bringt. Die Politik erhält einen Rundumschlag bei ihm, angefangen von Lindner, der aufpassen müsse, dass er nicht als schwer vermittelbarer „Lackaffe“ abgestempelt werde bis zur SPD mit ihrem Auswahlverfahren „The next Top Sozi“.

 

„Ich mache den Sack zu und presse das letzte aus Euch raus“, versprach „La Signora“ Carmela de Feo am siebten Abend der „Seven Nights of Fun“. Das fiel ihr auch gar nicht schwer. Ist sie doch „das“ Showgirl. Sie weiß, wie es geht, die kühle Femme fatale mit herbem Charme und den schrillen Tönen ihres irren Lachens. Darstellerisch und tänzerisch überzeugt sie mit einer enormen Bühnenpräsenz und setzt die Choreografien effektiv ein. Einen Abend mit dieser Frau vergisst man nicht so schnell.

 

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