POLITIK

Smiley-Ampel statt Tempo 30

pn; 27.11.2023, 17:00 Uhr
Smybolfoto: Michael Kleinjung ---- In Windhagen klagen Bürger über zu viel und zu schnellen Autoverkehr - Statt dem erhofften Tempo 30 bekommen sie nun eine Smiley-Ampel.
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Smiley-Ampel statt Tempo 30

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pn; 27.11.2023, 17:00 Uhr
Gummersbach – Anwohner-Initiative hatte Temporeduzierung auf Teilstück der Hückeswagener Straße in Windhagen gefordert, lässt sich nun aber auf einen Deal mit dem Bürgermeister ein – Straße soll ab 2025 grundsaniert werden.

Von Peter Notbohm

 

Der Gummersbacher Hauptausschuss und Ausschuss für öffentliche Ordnung ist zwar kein Basar, dennoch ließ sich Bürgermeister Frank Helmenstein dort nun zu einem Deal von einem Bürger überreden. Statt Tempo 30 auf einem Teilstück der Hückeswagener Straße in der Ortschaft Windhagen soll bis zu den umfangreichen Sanierungsmaßnahmen der Straße zumindest eine Smiley-Ampel für Entschleunigung des Straßenverkehrs sorgen.

 

Soweit wollte das Stadtoberhaupt Jürgen Ribinski, der die Bürgerinitiative aus 32 Anwohnern vertreten hatte, dann doch entgegenkommen. Konkret ging es um das steile Teilstück der Hückeswagener Straße zwischen dem THW-Ortsverband und dem Windhagener Fußballplatz. Rathaus und Politik hatten keine Möglichkeiten für die Einrichtung einer Tempo 30-Begrenzung auf dem etwa 320 Meter langen Streckenabschnitt gesehen. Der Ausschuss lehnte den Antrag bei zwei Enthaltungen der Grünen ab.

 

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Uwe Winheller, Fachbereichsleiter Stadtplanung, Verkehr und Bauordnung bei der Stadt Gummersbach, nannte die Situation der Anwohner „nicht prickelnd“, sie unterscheide sich aber auch nicht von anderen Situationen im Gesamtstraßenverkehrsnetz der Stadt: „Wenn wir hier Tempo 30 einrichten würden, müssten wir das noch an vielen weiteren Stellen im Stadtgebiet planen.“

 

So sei der Verkehr auf der Hückeswagener Straße statistisch sehr gut erfasst und laut Verkehrsdaten des Rathauses in den vergangenen elf Jahren sogar leicht rückläufig. Etwa 7.200 Fahrzeuge (3,72 Prozent Schwerlastverkehr) fahren dort täglich mit einer Durchschnittgeschwindigkeit von 57 Kilometer pro Stunde entlang. Auf der Gummersbacher Straße, der Olper Straße und dem Innenstadtring hätten es Anwohner sogar mit bis zu 17.000 Autos täglich zu tun.

 

Aus Winhellers Sicht sprechen aber noch weitere Gründe gegen Tempo 30 auf dem Teilstück. Zum einen verursache eine Geschwindigkeitsbegrenzung auf freier Strecke mehr Schadstoffemissionen als Tempo 50. Zum anderen existiere kein Unfallschwerpunkt und auch die Lärmbelastung sei aus Sicht der Stadt im „nicht kritischen Bereich“.

 

Wichtigstes Gegenargument aus Winhellers Sicht sind allerdings die geplanten Sanierungsmaßnahmen an der Hückeswagener Straße. Ab 2025 will die Stadt in die Baumaßnahme, für die auch Fördergelder angemeldet wurden, einsteigen. Über drei Jahre soll die Straße in drei oder vier Abschnitten grundsaniert werden. Das Teilstück zur benachbarten Gemeinde Marienheide soll dabei möglichst als erstes angegangen werden. Neben einem lärmmindernden Fahrbahnbelag sollen vor allem Radfahrer profitieren. Auch Querungshilfen sind geplant.

 

Die Smiley-Ampel wurde von Elke Wilke (FDP) ins Spiel gebracht. Winheller sprach in diesem Zusammenhang zwar von einer Wirkung, sah aber einen gewissen Abnutzungseffekt der Maßnahme über einen längeren Zeitraum. Ribinski konnte sich angesichts der anstehenden Sanierungsmaßnahmen mit diesem Kompromiss aber anfreunden: „Kalsbach ist kein Vorbild für uns. Wir wollen hier nichts mit der Brechstange durchsetzen. Die Smiley-Ampel würde uns helfen.“ Bürgermeister Frank Helmenstein versprach daraufhin, dass sie spätestens in zwei Monaten aufgebaut sein wird.

KOMMENTARE

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Es wäre schön auch denBürgersteig und einen Radweg in Betracht zu ziehen. LG

Petra Bravin, 27.11.2023, 23:06 Uhr
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