LOKALES

Eine kreative Idee wird in Waldbröl zur Tradition

Red; 11.12.2023, 10:30 Uhr
Fotos/Video: Michael Kleinjung --- Die Landwirte wollten nicht nur Waldbröls Straßen zum Funkeln bringen, sondern auch alle Gesichter der Zuschauer.
LOKALES

Eine kreative Idee wird in Waldbröl zur Tradition

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Red; 11.12.2023, 10:30 Uhr
Waldbröl - Zum vierten Mal fand in und um Waldbröl die Trecker-Lichterfahrt statt - Über 120 bunt geschmückte Landmaschinen ließen Straßen und Augen der Zuschauer funkeln - Besonderer Halt am Kreiskrankenhaus.

Um genau 17 Uhr setzte sich der erste Trecker am Buswendeplatz in der Waldbröler Vennstraße in Bewegung - und das in Begleitung der Polizei. Was zunächst nach einem kuriosen Einsatz klingt, ist in Wirklichkeit eine Mischung aus Protest und gutem Willen, der einst den Waldbrölern zur Hochzeit der Pandemie ein Lächeln ins Gesicht zaubern sollte. Maik Harrock und zwei weitere befreundete Landwirte riefen Ende 2020 die erste Trecker-Lichterfahrt ins Leben. Damals fuhren rund 30 bunt geschmückte und mit Lichterketten versehene Landmaschinen durch die Marktstadt, am Sonntagnachmittag kamen über 120 Teilnehmer und weitaus mehr Zuschauer, um sich das farbenreiche Spektakel anzuschauen.

 

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„Wir wollten das Ganze erstmal nicht weiter veranstalten, aber dann kamen zahllose Anfragen von Landwirten, die mitfahren wollten und von Bekannten und ihren Kindern, die sich auf die Fahrt freuten", erinnert sich Maik Harrock an die Organisation der diesjährigen vierten Lichterfahrt zurück. Der Grundgedanke 2020 war, dass man Jung und Alt eine schöne Alternative zu der Tristesse des Corona-Lockdowns bieten und man zugleich auf die prekäre Situation der Bauern aufmerksam machen wollte. „Wir wollten damals wie heute zeigen, dass wir Bauern da sind und gebraucht werden. Dass wir parallel noch die Augen von vielen Kindern zum Leuchten bringen, ist umso schöner", berichtete Harrock weiter.

 

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[Weihnachtsmänner und -bäume wurden an den schicken Landmaschinen der Teilnehmer befestigt.]

 

Von Jahr zu Jahr kamen mehr Landwirte dazu, sodass am Sonntagnachmittag eine rekordverdächtige Kulisse durch das Herz Waldbröls fuhr. Die etwa 120 blinkenden und teils zu Schlitten umgebauten Maschinen, trafen in der Vennstraße aufeinander und warteten auf den Startschuss. Die meisten Teilnehmer kamen aus dem Oberbergischen, besonders aus Waldbröl und Reichshof, einige kamen extra aus dem Rhein-Sieg-Kreis hinzu. So auch Wolfgang Schwamborn aus Much, dessen "Rentier-Schlitten" vor die Kameras der meisten Besucher und Teilnehmer geriet. An seinem Frontlader hatte er zwei Rentiere befestigt, gefolgt von dem Schlitten des Weihnachtsmannes und einem Anhänger, der Geschenke und einen Weihnachtsbaum transportierte.

 

"Gestern war ich in Lohmar, heute bin ich hier und kommende Woche geht es in Overath auf Tour. Es ist toll, dass wir Kinder glücklich machen und parallel auf unsere Existenzängste aufmerksam machen können", erzählte der engagierte Landwirt. Neben ihm sparten auch andere Teilnehmer keineswegs in puncto Kreativität. Viele hatten sich ganze Weihnachtsbäume auf ihre Trecker gebunden. Eines hatten alle gemeinsam: Sie leuchteten und brachten die Gemüter der Zuschauer, die sich an fast jeder Straße in Waldbröl in Scharen angesammelt hatten, in einen freudigen Zustand.

 

[Manche Trecker wurden komplett mit Lichterketten umhangen.]

 

Der sechsjährige Jona brachte es auf den Punkt: „Das ist total beeindruckend und ich hoffe wir gucken nächstes Jahr wieder zu". Die Kolonne zog es durch sämtliche Straßen der Stadt, am Parkplatz des Kreiskrankenhauses machten aber alle einen längeren Halt. „Wir halten am Krankenhaus, um den kleinen und großen Patienten der Palliativstation einen Moment der Freude zu bereiten. Das ist für uns alle ein ganz besonderer und wichtiger Halt", so Harrock. Einen weiteren Stopp gab es für die Trecker erst ganz zum Schluss, als sie sich zum Abschied am Sportplatz in Nümbrecht zusammenfanden.      

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