Lindlar – Mehr als 60 Besucher im Lingenbacher Hof – Unter anderem wurde ein wiederentdecktes Mundartlied gesungen.
Der Lingenbacher Hof im Lindlarer Freilichtmuseum platzte beim jüngsten Mundartabend aus allen Nähten: Der Sprecher des Arbeitskreises für Regionalgeschichte, Andreas Deichsel, konnte mehr als 60 Besucher begrüßen.
Es begann Lothar Braun mit Lindlarer Stöckelcher und Verzällcher. Andreas Deichsel präsentierte mit seinem Kassettenrekorder die Originalstimme des früheren Bürgermeisters Josef Bosbach. Mundart-Autor Ernst Köser trug mehrere amüsante Kurzgeschichten in Dhünner Mundart aus seinem Buch „Tüllscher Pillkesen und Härser Birke“ vor.
Dann erlebten die Gäste die Uraufführung des wiederentdeckten Lindlarer Heimatliedes von Carola Lob. Berthold Blumberg hat es mit Unterstützung von Rosalinde Wiemann rekonstruiert. Die inzwischen aufgetauchten Originalnoten stimmen damit weitgehend überein. Begleitet von Stefan Bartsch an der Gitarre spielten Berthold Blumberg am Keyboard und die Besucher sangen per verteilter Texte - von Marianne Frielingsdorf, unterstützt von Tilo Fünger gedruckt - mit.
Der zufällig anwesende Schääler Mundartliterat Manfred Fischer bereicherte den Abend in gewohnter Weise mit seinen selbstverfassten Texten. Andreas Deichsel trug eine eigene Geschichte in Mundart vor. Winfried Panske sang, unterstützt von Berthold Blumberg und Stefan Bartsch, zwei Lindlarer Mundartlieder von Josef Krämer. Hans Dieter Klee und Wilma Madel berichteten von ihren Erlebnissen während ihrer Rathaustätigkeit. Hans Bösch, Selbstverleger des Lindlarer Mundartbuches „Plattkallen“, schloss sich ihnen mit kurzen Geschichten an.
Geklärt wurde auch die Überschrift der Einladung: In Lindlarer Mundart muss es „Et wü‘ed widder platt jekallt“ heißen, die verwendete Bezeichnung „weed“ entspricht dem Kölner Dialekt.
