LINDLAR

Menschenkette als Brandmauer gegen Rechtsextremismus

Red; 21.04.2024, 17:43 Uhr
Fotos: Jörg Mehlhorn und Ingo Harnischmacher (Lindlarer Bündnis für Demokratie und Frieden) --- In Lindlar fand die vierte Kundgebung gegen Rechtsextremismus statt.
LINDLAR

Menschenkette als Brandmauer gegen Rechtsextremismus

Red; 21.04.2024, 17:43 Uhr
Lindlar – Demokratie-Bündnis veranstaltete vierte Kundgebung im Ortskern – 200 Menschen bildeten eine Menschenkette.

Eine Menschenkette rund um das Rathaus und das Heim für Geflüchtete war das Ziel der Demonstration am Samstag in Lindlar. Sie sollte symbolisch eine Brandmauer gegen Rechtsextremismus bilden. Aufgerufen hatte das Lindlarer Bündnis für Demokratie und Frieden. Auch zur vierten Kundgebung gegen Rechtsextremismus waren über 200 Menschen zum Marktplatz gekommen - trotz heftiger Aprilschauer.

 

[Versammlungsleiter Siegfried Charlier.]

 

In seiner Begrüßung als Versammlungsleiter stellte Siegfried Charlier das Lindlarer Bündnis für Demokratie, Frieden und gegen Rechtsextremismus vor. Es trete aktiv für Demokratie, Vielfalt und Menschenrechte ein und gegen Extremismus und jede Form von Gewalt. Eine multikulturelle Gesellschaft benötige laut Charlier nach wie vor eine Willkommenskultur statt Abschottung und Abschaffung des Asylrechts. Es gehe um Ausbildung statt Abschiebung, gerade weil es einen akuten Fachkräftemangel gebe, so Charlier.

Als zweiter Sprecher betonte Pascal Rheinhardt, Bundestagskandidat der SPD, dass Demokratie nicht wie ein magisches Wesen von oben käme, sie müsse vielmehr gelebt und verteidigt werden. „Wir sparen uns unsere Zukunft kaputt“, so Rheinhardt. Dass in Deutschland zu wenig in die Infrastruktur investiert werde, zeige sich unter anderem bei Straßen, Schulen und den erneuerbaren Energien. Die sogenannte Schuldenbremse der Bundesregierung mache viele Bürger unzufrieden, und das bringe sie dazu, Rechtsradikale zu wählen.

Ein Demoteilnehmer zitierte auf der Bühne einen Text von Erich Kästner, der schon 1958 gewarnt hatte: „Die Ereignisse von 1933 bis 1945 hätten spätestens 1928 bekämpft werden müssen. Später war es zu spät. Man darf nicht warten, bis aus dem Schneeball eine Lawine geworden ist. Man muss den rollenden Schneeball zertreten.“

 

[200 Menschen bildeten eine Menschenkette.]


Der Aprilschauer war einigen Sonnenstrahlen gewichen, als sich der Demonstrationszug in Richtung Rathaus bewegte. Die Teilnehmer sangen auf dem Weg über die Hauptstraße, begleitet von einem Trommelspieler.  Zur Freude der Veranstalter glückte anschließend die Menschenkette, sie schloss sich um das Rathaus und die Unterkunft für Geflüchtete.

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