LINDLAR
Neue Sitzflächen am Steenkühler Brunnen
Lindlar - Spende der Firma Holz-Richter ermöglichte Austausch nach fast zwei Jahrzehnten - Viele Aktive von „Wir für Lindlar“ halfen tatkräftig mit.
Am Steenkühler Brunnen ist es endlich wieder gemütlich: Dank einer Materialspende der Lindlarer Firma Holz-Richter ist nach fast zwei Jahrzehnten die Sitzfläche vom Verein "Wir für Lindlar" erneuert worden. Die Arbeiten dafür begannen bereits am 9. Oktober. Zu tun gab es viel: Die alten Bretter mussten demontiert, die Metallschienen vom Rost befreit, Steine geklebt und verfugt, der Beton unter der Sitzauflage intensiv gereinigt und versiegelt werden. Dank des eingespielten Teams der Vereinsaktiven unter der Leitung von Dieter Berg saß jeder Handgriff. Die Arbeiten wurden erst kürzlich beendet und die neue Sitzgelegenheit wurde Anita Richter, Geschäftsführerin von Holz-Richter, präsentiert.
Dabei stand der Dank des Vereins für das Material im Vordergrund. Denn Holz ist heutzutage nicht nur teuer. Das hier verbaute, aus dem tropischen Westafrika stammende Okan-Holz ist zudem sehr kostbar, weil es aus einem nachhaltigen und entsprechend zertifiziertem Anbau stammt. Gerade weil es dem bergischen Wetter und dem hohen Grad der Abnutzung standhalten muss, ist ein solch hartes Holz perfekt für diesen Zweck geeignet. Zudem muss es nicht ständig mit chemischen Holzschutzmitteln nachbehandelt werden. Wie hartnäckig gutes Holz ist, zeigt sich an der Skulptur des „Lindlarer Bessembengers“. Die 1984 vom Ehrenbürgermeister der Gemeinde Lindlar, Josef Bosbach, aus einem bereits damals von der Firma Holz-Richter gespendeten Tropenholzblock gehauene und geschnitzte Skulptur ist noch heute vor der „Alten Schule“ in der Eichenhofstraße zu bewundern.
Der Verein ist froh, dass der Brunnen wieder aufgewertet werden konnte. Das nach dem Entwurf des Lindlarer Künstlers Manfred Hamm von Mitgliedern des damaligen Verkehrs- und Verschönerungsvereins Lindlar, also dem Vorgänger von „Wir für Lindlar“, in Bronze gefertigte Kunstwerk erlaubt einen Blick in die hiesige Wirklichkeit vor der Zeit des „steinreichen Lindlars“. Es zeigt die Mühsal einer Wäscherin mit ihrem Kinde, daneben die „Kuh des kleinen Mannes“. Viel mehr besaßen die meisten Menschen vor wenigen Hundert Jahren nicht. Die in den Steinbrüchen Lindlars arbeitenden Männer starben allermeist früh an den Folgen der Arbeit als Steenkühler (=Steinbrecher). Soziale Kontakte blieben den Witwen und Waisen dann oftmals nur beim Wäschewaschen am Bach. Diesen Menschen ist der Brunnen als Gesamtkunstwerk gewidmet.
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