LEICHTATHLETIK

Viele Turbulenzen zum Jubiläum

jlo; 03.09.2022, 16:30 Uhr
Fotos/Video: Michael Kleinjung --- Stanislav Zhukov führte den Bambini-Lauf an.
LEICHTATHLETIK

Viele Turbulenzen zum Jubiläum

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jlo; 03.09.2022, 16:30 Uhr
Bergneustadt - Valentin Schlesinger gewinnt den 40. Bergneustädter AggerEnergie und Sparkassenlauf - Gummersbacherin Leonie Baginski hinter Ina Dabringhausen auf Platz zwei - Über 1.000 Teilnehmer am Start - Uneinsichtige Autofahrer und Anwohner trüben die Stimmung.

Von Jürgen Lorenz

 

Eigentlich herrschten optimale Bedingungen für die Jubiläumsveranstaltung in Bergneustadt. Bereits zum 40. Mal fand der Traditionslauf mittlerweile statt. Knapp 1.100 Athleten hatten sich vorangemeldet, darunter auch der Gewinner der Premierenveranstaltung, Klaus Kuliga. Damals fand der Lauf noch auf der Loipe rund um die Eie in Belmicke statt. Erst im Jahr 2004 zog die Veranstaltung ins Stadtzentrum um. Am Nachmittag folgte dann die erste Hiobsbotschaft. Aufgrund eines Feuers in der Nähe des Dümpels wurden alle 45 Einsatzkräfte der Feuerwehr, die eigentlich für die Streckensicherung eingesetzt werden sollten, abgezogen. „Da stand dann plötzlich die ganze Veranstaltung auf der Kippe“, so Sabine Schiewe-Kleinjung vom Organisationsteam der Stadt Bergneustadt.

 

[Ira Achenbach gewann über 6,2 Kilometer.]

 

Jürgen Köppe, der Bergneustädter Ortsbeauftrage des THW und gleichzeitig auch dessen Kreisbeauftragter, war eigentlich nur zufällig vor Ort. Dann wurde es aber auch für ihn ein langer Abend. „Ich habe dann einen Hilferuf abgeschickt und letztlich hatten wir hier dann zusätzlich zu unseren 20 Leuten noch 15 THWler aus Gummersbach, Waldbröl und Siegen, die mit fünf Fahrzeugen zur Streckensicherung eingesprungen sind“, freute sich Köppe über die spontane Amtshilfe der Kollegen, die teilweise mit Blaulicht vorgefahren waren, um weitere Verzögerungen zu vermeiden. „Ein großes Kompliment an das THW. Sie haben uns die Veranstaltung gerettet“, so Schiewe-Kleinjung.

 

Trotzdem waren Verzögerungen nicht zu vermeiden, ehe der ehemalige Profi des VfL Gummersbach und heutige U15-Trainer der Handballer, Stanislav Zhukov, als Vorläufer zusammen mit 424 Bambini und sechs jungen Athleten mit Handicap auf eine 800 Meter lange Strecke geschickt wurde. Es gingen jeweils einmal die Kindergartenkinder auf die Runde und einmal die Schulkinder. Mit Jonas Stüber, Julius Fanger und Lukas Blohme waren auch noch drei Aktive des Handball-Bundesligisten im Zielbereich im Einsatz. Sie unterstützen die Helfer beim Startnummern abnehmen und dem Umhängen der Medaillen. Auf Wunsch gab es von den VfL-Profis sogar das eine oder andere Autogramm auf verschwitzte Laufshirts.

 

[Die erfolgreichsten Läufer des Zehn-Kilometer-Laufs.]

 

Mehrere 1.000 Zuschauer am Straßenrand sorgten für eine tolle Stimmung. 362 Kinder und Jugendliche gingen danach in zwei Läufen auf eine 2300 Meter lange Strecke. Der Jedermannlauf über 3.200 Meter wurde von Yüksel Özkan (Wüllenweber-Gymnasium) dominiert. Mit einer Siegerzeit von 12:02 Minuten hatte er einen deutlichen Vorsprung vor dem Zweitplatzieren Daniel Szepanski (Hochzeitsteam/12:35 Minuten). Bei den Frauen fuhren Nika Sterzig, Line Berscheid und Jessy Kuxdorf einen Dreifacherfolg für die HBD Löwen Oberberg ein.

 

 

Da es im Verlauf des Abends immer wieder zu Verzögerungen kam, entschlossen sich die Organisatoren, die Starts der Läufer und Walker über 6,2 Kilometer ebenso zusammenzulegen wie den Zehn-Kilometer-Volkslauf, weswegen um kurz vor 22 Uhr gleich drei Läufe gleichzeitig gestartet wurden. Valentin Schlesinger (vereinslos/37:05 Minuten) siegte im Hauptlauf knapp vor Max Bindler (Aaachener Turngemeinde/37:12 Minuten) und dem Gummersbacher Moritz Flader (maxum Schutzsysteme/37:22 Minuten), der den Lauf als Vorbereitung für seine Teilnahme Anfang Oktober beim Ironman auf Hawaii sah. Bei den Frauen gewann Ina Dabringhausen in 43:44 Minuten vor Leonie Baginski (maxum Schutzsysteme/44:47 Minuten).

 

[Der verspätete Start des gemischten Laufs.]

 

Max Bindler (23:36 Minuten/Aaachener Turngemeinde) durfte sich an diesem Abend nicht nur über den zweiten Rang im Hauptlauf freuen, sondern auch noch über den obersten Podestplatz über die 6.200 Meter, für die er ebenfalls gemeldet hatte. Ira Achenbach (27:27 Minuten) von der SG Wenden siegte bei den Frauen. Bei den Walkern ging mit Christiane Riemer (MTF Technik Schürfeld) eine Frau als erste über den Zielstrich, Heinz Ohl (Ohl Family Collies) sicherte sich den zweiten Gesamtrang.

 

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Erst um kurz vor halb zwölf überquerte der letzte Teilnehmer den Zielstrich. Dann erst konnten die rund 180 Helfer vom TV Bergneustadt, TuS Othetal, TV Hackenberg, dem Stadtsportverband, Feuerwehr, Johanniter Wiehl und THW mit dem Abbau starten.

 

 

Verzögert wurde die glänzend organisierte Veranstaltung nicht nur von einem aufgesetzten Wagen des Ordnungsamtes oder Rettungsfahrzeugen im Einsatz, sondern auch von uneinsichtigen Autofahrern, die auf die Laufstrecke wollten und dabei die Ordnungskräfte nicht nur verbal, sondern auch sogar körperlich angingen. „Es musste leider sogar mehrfach die Polizei eingreifen“, ärgerte sich Sabine Schiewe-Kleinjung. „So etwas habe ich noch nicht erlebt. Die Leute haben teilweise jeden Respekt verloren und wurden richtig aggressiv.“ So habe ein Verkehrsteilnehmer ihren Hinweis auf die gesperrte Strecke ignoriert und sei einfach weitergefahren, obwohl sie mit kleinen Kindern auf der Straße gewesen sei. Trotz aller Widrigkeiten zogen die Veranstalter aber ein positives Fazit.

 

Zu den Ergebnissen

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KOMMENTARE

1

Auch ich war als Ordner im Einsatz und war entsetzt, wie sich einzelne (!) Autofahrer verhalten haben.
Welche unglaubliche Aggressionen entstehen können, weil man 150m zu seinem Haus laufen muss, hätte ich nie für möglich gehalten.
Alle Anwohner mit Gehbehinderung, etc. haben es übrigens geschafft, nett nach einer Lösung zu fragen. Ihnen konnte in JEDEM Fall unkompliziert geholfen werden.
Für den Rest gilt: Ich möchte gerne in einem Bergneustadt leben, das sich über die wenigen Veranstaltungen freut, in dem so viele unterschiedliche Menschen zusammenkommen und sich gegenseitig anfeuern.
Wenn ihr dafür nicht bereit seit 1x im Jahr für 2h woanders zu parken ist das wirklich sehr traurig!

Ordner, 03.09.2022, 18:10 Uhr
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