Gummersbach – Sara Veith und Peter-Frederik Zietan sichern sich Stadtmeistertitel im Halbmarathon - 612 Starter beim 39. Lauf „Rund um die Aggertalsperre“.

Von Jürgen Lorenz

Von besten Bedingungen konnte man beim diesjährigen Lauf „Rund um die Aggertalsperre“ nicht sprechen. Denn neben trockenen Verhältnissen bei den Bambini- und Schülerläufe hatte die 39. Auflage auch Regen, Sturm und Hagel im Repertoire. Trotzdem hatte das Orga-Team mit Georg Hardt, Fabian Krampe, Stefan Liebertz, Corinna Mattick und Sandra Happe alles bestens im Griff. Das knapp 70-köpfige Helferteam war auf alle Wetterkapriolen sehr gut eingestellt und so liefen sowohl die Wettkämpfe als auch die anschließenden Siegerehrungen reibungslos ab.

[Sieger Sebastian Leins lief auf der Halbmarathon-Distanz ein einsames Rennen.]

„Es lief alles wunderbar“, so André Grube vom Vorstand der veranstaltenden LG Gummersbach. „Und nächstes Jahr sind wir auch wieder mit gutem Wetter dran“, prognostizierte Grube, der im Start/Ziel-Bereich für die meisten einlaufenden Athleten auch noch ein freundliches Wort am Mikro übrighatte. Freude gab es auch beim Veranstalter über den deutlichen Zuwachs der Anmeldungen. „Das waren über 100 mehr als letztes Jahr“, freute sich Grube.

Den Auftakt zu dieser Mammut-Laufveranstaltung machten die jüngsten Protagonisten. Im Bambinilauf über die 400 Meter hatten mit Johanna Depenbusch (VfL Gummersbach), Leyla Kara (Lauffüchse) und Isabella Gerliz (VfL Engelskirchen) gleich drei Mädchen die Nasen vorne. Paul Fenselau (Bohle-Gruppe) überquerte als erster Junge den Zielstrich. Insgesamt tummelten sich allerdings nur 20 Rennmäuse auf der Strecke. Hier hofft der Veranstalter im nächsten Jahr auf einen größeren Zulauf.

[Die drei schnellsten Frauen über 21,1 Kilometer: Sara Veith (541), Larissa Katzmann (1172) und Yella Alban (1328).]

Im Schülerlauf über 2.000 Meter lieferten sich bei den Jungen Mohamed Adirahman Cabdulaki Nuur (6:29 Minuten) von der Gesamtschule Marienheide und Benedikt Flosbach (6:32 Minuten) von der LG Gummersbach – genau wie s im Vorjahr – einen spannenden Fight um den Sieg. Das Resultat war zwar das gleiche, aber beide Nachwuchsläufer steigerten ihre Endzeit im Vergleich zum letztjährigen Event, fast schon sensationell, um über eine Minute. Auch bei den Mädchen war die Siegerin fast eine Minute schneller als die Gewinnerin des Vorjahres. Sarah Zahn (LLG Rhein Wied/8:13 Minuten) gewann mit knappem Vorsprung vor Kira Zaytseva (8:16 Minuten) von der LG Gummersbach.

[Sieger über zehn Kilometer: Michel Krüger (oben) und Vera Tölg (unten/1207).]

Im Jedermannlauf über 5.500 Meter lag Roland Ivo (SSG Königswinter/22:23 Minuten) im Ziel genau zehn Sekunden vor Nick Barra (Obkrass/22:33 Minuten), der bereits im Vorjahr auf dem Silberrang gelandet war. „Nach vier Kilometern habe ich das Tempo etwas angezogen, als ich gemerkt habe, dass ich etwas langsam unterwegs war“, so der Sieger. „Eine super Strecke“, möchte der Triathlet gerne wiederkommen. Bei den Frauen war Franziska Dziallas (TSV Bayer 04 Leverkusen/22:41 Minuten) eine Klasse für sich. Am Ende hatte die Bergneustädterin fast vier Minuten Vorsprung auf die Zweitplatzierte Susanne Vizzari (Yin Yang Dragons/26:26 Minuten). Michael Redlich (TSV Dieringhausen/36:59 Minuten) und Susanne Schulte (vereinslos/41:56 Minuten) entschieden die Walking-Konkurrenz über die gleiche Distanz zu ihren Gunsten.

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Lediglich zwei Wochen nach seiner Teilnahme am Paris-Marathon, den er in 2:48 Stunden absolvierte, lief Sieger Michel Krüger von der LG Gummersbach auch noch zu einer neuen persönlichen Bestzeit über die zehn Kilometer. In 35:26 Minuten wurde er im Ziel abgestoppt und lag damit deutlich vor dem Frielingsdorfer Stefan Pilgram (Tischlerei Schmitz + Pilgram/37:21 Minuten), dem bereits nach zwei Kilometern ein Schnürsenkel gerissen war. „Ich bin super zufrieden“, freute sich der Berghausener über seinen ersten Titel über die Distanz. Und auch seinen Trainer Moritz Flader, der dieses Mal nicht mitlief, sondern den Führenden auf dem Begleitrad ins Ziel lotste, hatte Krüger eines Besseren belehrt. „Ich habe ihm gesagt, dass ich heute einen neuen Rekord schaffen würde“, freute er sich diebisch.

[Gewinner auf der 5,5 Kilometer-Strecke: Roland Ivo und Franziska Dziallas.]

Bei den Frauen kam Vera Tölg (VfL Engelskirchen/43:03 Minuten) zu ihrem Premierensieg. „Ich habe noch gar kein Trikot vom Verein“, sei sie erst vor Kurzem dem VfL beigetreten. Die Strecke fand Tölg klasse. Und auch das Wetter habe ihr keine Probleme bereitet. „Nur der Hagel war etwas frisch“, sagte die Overatherin. Als Zweite folgte ihr Eva Laukötter (Milers Colonia/43:37 Minuten) ins Ziel. Als älteste Teilnehmerin finishte Karin Scheer vom TV Kleinwiedenest in der Altersklasse AK75.

Im Halbmarathon über die 21,1 Kilometer war Sieger Sebastian Leins von der LG Sieg (1:15:42 Stunden) das ganze Rennen über allein unterwegs. Er dominierte deutlich vor Silas Becker (TV Haiger/1:21:18 Stunden) und Peter-Frederik Zietan (LG Gummersbach/1:22:05 Stunden), der sich den Titel des Gummersbacher Stadtmeisters sicherte. Der Gewinner wollte lediglich eine Woche nach seiner Teilnahme am Bonn-Marathon, den er als Gesamtsechster in einer Zeit von 2:38:28 Stunden beendet hatte, einen schönen Lauf in der näheren Umgebung absolvieren. „Das ist eine wirklich tolle Strecke hier “, bereute der Altenkirchener, der sich erst einen Tag vorher entschieden hatte mitzulaufen, seine Teilnahme nicht.

[Voller Tatendrang: Die älteste Teilnehmerin Karin Scheer vom TV Kleinwiedenst über zehn Kilometer (oben) und die Walker auf der 5,5-Kilometer-Strecke (unten).]
 

Bei den Frauen sicherte sich die Gummersbacherin Sara Veith (ehem. Stöcker) mit großem Vorsprung sowohl den Gesamtsieg als auch den Gewinn der Stadtmeisterschaft. In 1:42:39 Stunden distanzierte die Athletin der LG Gummersbach die vereinslose Larissa Katzmann (1:48:03 Stunden), die sich den zweiten Platz auf dem Podest holte, deutlich. „Die Strecke war eigentlich ganz gut“, konnte sich Veith, die erst vor vier Wochen geheiratet hat und sich damit den ersten Erfolg unter neuem Namen holte, aber nicht zu 100 Prozent über ihren Erfolg freuen, da sie eigentlich unter 1:40 Stunden bleiben wollte. „Auf der Strecke war es teilweise sehr windig“, habe sie immer wieder versucht im Windschatten großer Männer zu laufen. „Das hat leider nicht so gut geklappt“, war sie am Ende mit dem Ergebnis doch noch zufrieden.

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