KULTUR

Zwei Konzertabende mit lebendig gebliebener Klassik

vma; 18.11.2022, 08:50 Uhr
Fotos: Vera Marzinski --- Musik aus der romantischen Musikepoche mit Ouvertüren, symphonischen Dichtungen und Märschen präsentierten die Gummersbacher Philharmoniker.
KULTUR

Zwei Konzertabende mit lebendig gebliebener Klassik

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vma; 18.11.2022, 08:50 Uhr
Gummersbach - In der Kirche St. Franziskus boten die Philharmoniker der Musikschule Gummersbach Klänge, die berührten.

Von Vera Marzinski   

 

Die Gummersbacher Philharmoniker unter Leitung von Karsten Dobermann hatten an zwei Abenden in die katholische Kirche St. Franziskus zum Symphoniekonzert eingeladen. Ein besonderes Highlight, bei dem die renovierte Kirchenorgel im Mittelpunkt stand, war die Orgelsymphonie von Alexandre Guilmant. Von Brahms bis Saint-Saëns spielten die 85 Musiker - im Alter zwischen 14 und 73 Jahren – ein abwechslungsreiches Programm.

 

[Zur „Orgelsymphonie Nr. 1“ von Felix Alexandre Guilmant spielte der Wipperfürther Seelsorgebereichsmusiker Stefan Barde auf der Orgel.]

 

Der Monat November sei ein besonderer Monat, sagte Kreisdechant Pfarrer Christoph Bersch zur Begrüßung. „Ein Monat der Nachdenklichkeit“ - da tue es gut, Musik zu hören. Musik, die aus der Tiefe schöpfe. Nachdenklich stimmte auch die „Tragische Ouvertüre d-Moll op. 81“ von Johannes Brahms. Eine Komposition die traurig-tragisch klang und sofort zeigte, was für ein grandioses Orchester zum Konzert eingeladen hatte. Aus der Oper „Fausts Verdammnis“ von Hector Berlioz spielten die Philharmoniker den „Ungarischen Marsch“. Berlioz verwendete, wie niemand vor ihm, die Klangfarben des Orchesters, um neue Klänge zu erschaffen. Seine Erweiterung des Klangspektrums wurde später von der Moderne weitergeführt.

 

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Die „Orgelsymphonie Nr. 1“ für Orgel und Orchester von Alexandre Guilmant ist ein romantisches Glanzstück der gesamten konzertanten Literatur des Komponisten für diese Besetzung. Durch seine Kompositionen trug Guilmant wesentlich zur Ausbildung eines eigenständigen französisch-romantisch-sinfonischen Orgelstils bei. Für dieses großartige Werk konnte Stefan Barde als Solist gewonnen werden. Faszinierend, wie er in der „Introduction et allegro“ nur mit den Füßen die Pedale spielte. Diese Orgel im orchestralen Klang erklingen zu lassen, sei etwas Besonderes, so Dirigent Karsten Dobermann, denn „dieser Klang entsteht, wenn sich zwei Orchester küssen“.

 

[Karsten Dobermann, Koordinator und musikalischer Leiter des Orchesters, hatte ein stimmiges Programm zusammengestellt und sichtlich Freude am Konzert.]

 

Es folgte die „Ouvertüre op. 28“ von Nikolai Rimsky-Korsakow sowie aus der „Symphonie Nr. 9“ von Antonín Dvořák das „Allegro con fuoco“. Zum Schluss aus der „Suite Algérienne“ von Camille Saint-Saëns der „Marche Militaire Française“. Und eine kleine Zugabe erhielten die Gäste noch: kaukasische Tänze, die beschwingten.

 

Wieder einmal ein abwechslungsreiches Konzert der Gummersbacher Philharmoniker – und das Ganze hervorragend dargeboten. Das größte klassische Symphonieorchester der Oberbergischen Region ist eine Einrichtung der Musikschule Gummersbach und existiert seit 1995. Die Konzerte in der katholischen Kirche St. Franziskus wurden unterstützt von der Sparkasse Gummersbach, der Sparkassen-und Bürgerstiftung für Gummersbach, dem Verein zur Förderung der Kultur in Gummersbach sowie der AggerEnergie. Im Mai 2023 heißt es wieder „Classic meets Pop“ bei der „Music oft the Night“ in der Halle 32.

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