KULTUR

Von Kriegen, Träumen und weißen Fahnen

ks; 23.03.2022, 20:23 Uhr
Fotos: Christian Hedel (1, 3), privat (2) --- Charly Klauser ist am Sonntag bei der Kundgebung „Sound of Peace“ in Berlin aufgetreten.
KULTUR

Von Kriegen, Träumen und weißen Fahnen

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ks; 23.03.2022, 20:23 Uhr
Engelskirchen – Charly Klauser stand bei der Friedenskundgebung „Sound of Peace“ vor dem Brandenburger Tor auf der Bühne.

Die Friedenskundgebung „Sound of Peace“ vor dem Brandenburger Tor hat am vergangenen Sonntag nicht nur viele Berliner auf die Straße des 17. Juni gezogen, sondern deutschlandweit über die Fernsehsender Pro7 und SAT.1 sowie Streamingdienste ein Millionenpublikum erreicht. Künstlergrößen wie Peter Maffay, Clueso, Marius Müller-Westernhagen, Sarah Connor, Zoe Wees und Gentleman haben sich zwischen Pariser Platz, Reichstag und Tiergarten versammelt, um sich gegen Krieg und für Frieden auszusprechen und dabei für die Opfer des Krieges in der Ukraine Spenden zu sammeln.

 

[Charly Klauser hat bei „Sound of Peace“ auch eines ihrer eigenen Lieder gesungen.]

 

„Das war wie ein großes Klassentreffen“, beschreibt Charly Klauser die Atmosphäre, die am vergangenen Wochenende rund um das Brandenburger Tor herrschte. Die Musikerin aus Engelskirchen gehörte zu den knapp 60 Künstlern, die bei „Sound of Peace“ auf der Bühne standen.

 

Ihr Management um Christian Klimek habe das Event gemeinsam mit einigen anderen Branchen-Veteranen in Rekordzeit innerhalb von zwei Wochen organisiert. „Ich habe mitbekommen, wie das Festival gewachsen ist.“ Ursprünglich als deutlich kleinere Veranstaltung geplant, entwickelte sich in kürzester Zeit ein Event, das weit über die Hauptstadt hinaus Wellen geschlagen hat und wodurch laut Veranstalter mehr als zwölf Millionen Euro an Spenden zusammengekommen sind.

 

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Sämtliche, vom Veranstalter angefragten Künstler, hätten sich für eine Teilnahme bei „Sound of Peace“ entschieden. Entstanden sei ein rund zehnstündiges Programm mit Wortbeiträgen und Musik. „Das war sehr emotional – für alle“, sagt Klauser, die mit einem zweigeteilten Blick auf das Wochenende zurückschaut. Einerseits seien die Akteure nach der zweijährigen Pause durch Corona musikalisch ausgehungert gewesen und hätten es Backstage genossen, mal wieder aufeinanderzutreffen. „Aber der Grund für das Zusammenkommen war kein schöner“, sagt die 31-Jährige.

 

Seit zehn Jahren ist Klauser in der Band von Peter Maffay aktiv. Mit Maffay stand sie auch am Sonntag auf der Bühne und begleitete ihn gesanglich. Darüber hinaus sang sie bei „Sound of Peace“ zusammen mit der Band Silbermond „Irgendwas bleibt“, lieferte für PUR-Sänger Hartmut Engler Back-Vocals und begleitete Michael Patrick Kelly kurzentschlossen auf der Geige. „Ich hatte gar keine Geige dabei und musste in Berlin über Nacht noch eine besorgen“, lacht die Musikerin, die sogar während der Veranstaltung Backstage noch einige Texte für spontane Auftritte lernte.

 

[Im Sommer bringt Charly Klauser ihr eigenes Album heraus.]

 

In Begleitung eines Pianisten sang sie außerdem mit „Was in aller Welt“ einen ihrer eigenen Songs – ein Lied, das sie vor über zwei Jahren geschrieben hat und bei der Kundgebung nach Auftritten von Mark Forster und Ivy Quainoo präsentierte. Durchaus selbstkritisch fragt Klauser im Text: „Hör ich zu? Erkenne ich die Zeichen? Oder merk ich’s nur, wenn mir der Putz schon von den eigenen Wänden fällt?“

 

Die aktuellen Geschehnisse bewegen die Künstlerin auch persönlich. Klauser wurde in Bergisch Gladbach geboren und ist in Köln aufgewachsen. „Meint Vater stammt aus Nordsibirien und meine Mutter aus Kasachstan.“ Zwar handele es sich dabei nicht um eine Flüchtlingsgeschichte, doch spiele das Thema „Auswanderung“ in ihrer Familie eine Rolle. „Meine Großeltern haben auch mal alles verloren und sind mit nichts über die Grenze gekommen.“ Die Dinge nicht so selbstverständlich zu nehmen – das ist etwas, was ihre Familiengeschichte die Künstlerin gelehrt hat.

 

Weitere Infos zu Charly Klauser sind auf ihrer Website zu finden.

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