KULTUR

Völkerverbindendes Programm aus Musik und Kunst

us; 12.05.2019, 16:12 Uhr
Fotos: Ute Sommer --- Unter dem Schulsiegel "Schule ohne Rassismus-Schule mit Courage" informierten Teilnehmer des DBG-Projektkurses " dass Auschwitz sich nicht wiederhole" zusammen mit Lehrerin Eda Sengöl (rechts im Bild) über Inhalte und Aktionen der Arbeitsgemeinschaft.
KULTUR

Völkerverbindendes Programm aus Musik und Kunst

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us; 12.05.2019, 16:12 Uhr
Wiehl - Mit einem bunten Kulturfestival setzte der Arbeitskreis "Wiehl bleibt bunt" ein ausdrucksstarkes Zeichen gegen Nationalismus und Ausgrenzung und für das friedliche Miteinander von Menschen gleich welcher Herkunft, welchen Geschlechts und welchen Glaubens.

Von Ute Sommer

 

Der 8. Mai 1945 gilt als das offizielle Ende des Zweiten Weltkriegs in Deutschland und ist somit bewusst das Datum, an dem sich die Veranstaltung "Wiehl bleibt bunt" orientiert. Wohl war der geplante AfD-Parteitag 2017 in Wiehl der Anlass, aber "unser Festival für ein vorurteilsfreies, gesellschaftliches Zusammenleben ist keine parteipolitische Veranstaltung, sondern richtet sich gegen braune Gesinnung, betrifft Jeden und Jede", wie Jürgen Körber vom Arbeitskreis "Wiehl bleibt bunt" betonte.

 

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Über den Zeitraum eines Jahres holte er zusammen mit dem Wiehler Autorenpaar Monika und Michael Höhn, Gerd Jenders (Bündnis Oberberg ist bunt-nicht braun), Achim Schulz (Integrationshelfer und Flüchtlingspate im BSV) und dem Unternehmer Björn Ruland eine vielseitige Auswahl örtlicher Initiativen ins Boot, die die Wiehltalhalle in einen zwar überdachten, aber abwechslungsreichen und inspirierenden Markt-, Mitmisch-und Begegnungsplatz verwandelten.

 

[Wiehls Bürgermeister Ulrich Stücker.]

 

Unter vielen anderen Akteuren mit dabei die Gruppe „terre des hommes“, Mitglieder der Wiehler Flüchtlingshilfe, das Netzwerk gegen Rechts. Vertreter der  Solawi-Oberberg, des Dietrich Bonhoeffer Projektkurs´ "dass Auschwitz sich nicht wiederhole", Aktivisten der Kampagne Fairtrade Towns, die Kulturkantine Oberberg, die syrischen Maler Tahani Munawar und Hashem Alshater sowie die Buchhandlung Hansen und Kröger mit einem Literaturangebot rund um andere Kulturkreise. Mit literarischen Denkanstößen zum Thema "Miteinander" führte die Nümbrechter Kulturschaffende Anja Wienpahl durch den "lecker, lustig, inspirierenden" Nachmittag und Abend. Als Schirmherr dankte Wiehls Bürgermeister Ulrich Stücker den Veranstaltern für ihre Wachsamkeit und klare Haltung, Eigenschaften die essenziell für die Zukunft der Demokratie seien.

 

"Dass sie sich hier versammeln, ist der glatte Albtraum für jeden Nationalisten", unterstrich Berivan Aymaz als Sprecherin im Integrationsausschuss des Landtages in NRW. Eindringlich appellierte sie an alle Anwesenden, bei der Europawahl dafür zu sorgen, dass der europäische Staatenverbund nicht erneut in Nationalismus zurückfalle, sondern sich als solidarisches Friedensprojekt weiter entwickeln könne.

 

[Unter Anleitung der Mosaik-und Malerei-Künstlerin Anette Liedke (Mitte) beteiligten sich Fitnat El-Khaldi und ein heranwachsender Nachwuchsdrucker am multikulturellen Gemeinschafts-Kunstwerk.]  

 

Reger Betrieb herrschte am Stand der Gummersbacher Künstlerin Anette Liedke, die Groß und Klein mittels Hartschaumplatten, spitzer Bleistifte und Acrylfarbe zum kreativen Schaffen motivierte. Über Sprachgrenzen hinweg gestaltete jeder der Lust hatte, Hartschaum-Druckplatten mit Gesichtern, Friedenstauben, Symbolen oder Schriftzeichen, färbte diese mit bunter Acrylfarbe und druckte sie anschließend auf ein weißes Betttuch als multikulturelles Gemeinschaftskunstwerk.

 

Mit dem arabischen Schriftzug "Salam" für Frieden verewigte sich Finat el-Khaldi, die mit ihrer Familie vor vier Jahren aus Syrien nach Gummersbach kam, auf dem Tuch. Musik aus "Bulgarien und aus überall" brachte das Trio Velikov zu Gehör, die Band "Buntes Herz" aus der Domstadt servierte "arabo-latin-crossover" und "kurdisch-afghanisch-kölsche" Melodien. Mit einem Kurzkonzert machte Aeham Ahmad, der "Pianist aus den Trümmern" und Träger des internationalen Beethovenpreises für Menschenrechte, Frieden, Freiheit, Armutsbekämpfung und Inklusion,  das Vertrauen in die völkerverbindende und heilende Kraft der Musik spürbar.

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