KULTUR

Spannendes Theater mit Fitzek-Thriller

vma; 24.02.2024, 14:05 Uhr
Fotos: Berliner Kriminal Theater --- Die Berliner Schauspieler sind Fitzek-Experten, denn in ihrem Repertoire haben die Thriller des Autors einen festen Platz – diesmal kamen sie nach Gummersbach mit „Die Therapie“.
KULTUR

Spannendes Theater mit Fitzek-Thriller

vma; 24.02.2024, 14:05 Uhr
Gummersbach – Inszenierung des Berliner Kriminal Theaters lockte viele Zuschauer in die Halle 32.

Von Vera Marzinski

 

„Die Therapie“ lockte viele Theaterbesucher in die Halle 32, die eine spannende Inszenierung des Berliner Kriminal Theaters des Buches von Vielschreiber Sebastian Fitzek erlebten. Die Hauptfigur in diesem deutschen Thriller ist Viktor Larenz. Viktor ist ein Psychiater, der durch Medien und Presse sehr bekannt ist. Er ist eine angesehene Person und sowas wie ein Star-Psychiater. Das Ende seiner Karriere fand er allerdings, als seine Tochter Josy verschwand. Dabei saß er gerade in einer Arztpraxis und wartete auf Josy, die aber nicht kam. Mit dem Wissen, dass sie fort ist, erlitt er einem psychischen Zusammenbruch.

 

 

[Anna Spiegel (auf dem Foto Esther Esche – in Gummersbach kurzfristig durch Susanne Meyer ersetzt) erscheint auf der Insel, wo Psychiater Vitor Larenz wieder zu sich finden will.]

 

„Somewhere over the rainbow“ erklang zwischendurch immer mal wieder und warf Viktor Larenz zurück in die Erinnerung an seine Tochter Josy. Das Lied handelt von der Hoffnung, dass die schlimmen Zeiten eines Tages vorbei sein werden. Zudem ist der Regenbogen ist ein atmosphärisch-optisches Phänomen. Grandios gewählt für das Stück und bis auf den Schluss immer mit der Geige gespielt – zuletzt erklang es wie eine Spieluhrmelodie. Die Hoffnung darauf, dass Josy wiederauftaucht, gibt Psychiater Larenz nicht auf. Seine Besucherin, die junge Autorin Anna Spiegel schildert ihm ihre Halluzinationen - sie behauptet, Visionen von einem Mädchen zu haben, das spurlos verschwunden sei. In ihren Schilderungen gibt es deutliche Parallelen zu Josy und so hofft der Psychiater den Schlüssel zum Verbleib seiner Tochter zu finden.

 

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Das Publikum in der Halle 32 verfolgte die Aufführung „Die Therapie“ total ruhig und sehr gespannt. „Das Buch hat mich so gefesselt“, so eine Theaterbesucherin, Es sei eine besondere Leistung, die Atmosphäre so rüberzubringen, dass die Zuschauer mitgenommen werden. Spannung von der ersten bis zur letzten Minute mit einem grandiosen Hauptdarsteller. Thomas Linke spielte den Psychiater Viktor Larenz mit allen Facetten der Rolle brillant. Seine Gegenspielerin Anna Spiegel hätte eigentlich Esther Esche dargestellt, die krankheitsbedingt durch Susanne Meyer ersetzt wurde. Die spielt im Berliner Kriminal Theater derzeit eigentlich in dem Stück „Ein Mord wird angekündigt“ von Agatha Christie die Mitzi, schlüpfte aber sehr überzeugend in die Rolle der zu therapierenden Anna Spiegel.

 

[Ein Theaterabend voll knisternder Spannung mit Silvio Hildebrandt (hier als Inselbewohner Patrick Halberstaedt) und einem sehr brillanten Thomas Linke als Psychiater Larenz.]

 

 „Zwischen Ahnen und Wissen liegen Leben und Tod“ heißt es mitten im Stück. So auch bei Viktor Larenz, der sich auf eine einsame Insel zurückgezogen hat, in der Hoffnung, dort endlich wieder zu sich finden und sich der Geschichte endgültig stellen zu können. Im Stück übernimmt das Telefon auch eine Rolle – Larenz telefoniert des Öfteren mit seinem Detektiv Kai, versucht seine Frau Isabell anzurufen und auch Anna Spiegel kontaktiert ihn darüber. Silvio Hildebrandt taucht in „Die Therapie“ als Prof. Malzius, Patrick Halberstaedt und Prof. van Druisen auf.

 

Ein ziemliches Hin und Her entwickelt sich im Stück. Vielleicht ist es gut, das Buch vorher gelesen zu haben, aber auch so kann der Zuschauer dem Ganzen gut folgen und auch der Schluss – wenn auch unerwartet – ergibt Sinn. Vor allem ist „Die Therapie“ sehr gut inszeniert von Wolfgang Rumpf - Intendant, Geschäftsführer und Chefregisseur des Berliner Kriminal Theaters - und von den Darstellern hervorragend umgesetzt.

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