KULTUR
Quer durch Wiehls Innenstadt zum "Musikalischen Kneipenbummel"
Wiehl - Viel Livemusik gab es am Freitagabend in Wiehls Kneipen und der Feuerwache zu hören.
In fünf Kneipen und der Wiehler Feuerwache gab es am Freitagabend ab 19 Uhr Live-Musik verschiedener Stilrichtungen. Von Big-Band über Jazz-Ensemble, Party-Rock-Cover, Gesangsduos bis zu heftigem Rhythm´n´Blues. Das Ganze zeitlich versetzt, sodass die Musikfreunde mit ihrem Kneipenpass die Möglichkeit hatten, alle musikalischen Angebote des Abends erleben zu können.
Zu den Internationalen Wiehler Jazztagen gehörte er immer dazu – der Abend mit „Jazz in der Kneipe“. Genau daran erinnerten sich viele Gäste der neuen Veranstaltung „Musikalischer Kneipenbummel“ am vergangenen Freitag gerne. Und einige Akteure der vergangenen Jahre waren sogar auch dabei, wie „Big Yuyu“ im „Sümpfchen“ am Bahnhof.
Hier war es auch schon vorm Start des Konzertes der Band brechend voll. Um halb neun Uhr abends rockten sie die Bude im wahrsten Sinne des Wortes und fanden fast kein Ende. Am Sonntag spielten sie bereits wieder auf Mallorca in Can Picafort. Wer auf Mallorca dem Rhythm´n´Blues verfallen ist, kommt an ihnen nicht vorbei. Seit Jahren bespielt das katalanische Trio „Big Yuyu“ unermüdlich die Insel – und 2014 sowie 2017 und 2018 auch das „Sümpfchen“ in Wiehl. Eine rhythmische Kombination mit dem Soul des Mississippi und der Hitze der mallorquinischen Sonne – laut und heftig.
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[Ute Kirchner (li.) und Daria Wippermann vom Kulturkreis Wiehl freuten sich über reges Interesse und verkauften abends noch rund 100 Kneipenpässe in Wiehl.]
Ganz anders schräg gegenüber im „Burgerwerk“ das Duo „Wolter und Schruff“. „Come fly with me“ forderten sie die Gäste ab 20:30 Uhr auf. „Wir definieren uns als Fusion Band - am besten bis zum Schluss bleiben, dann könnt Ihr euch ein Bild machen“, so Eddie Leo Schruff – Gewinner der „Deutschen Stimme 2003“ im ZDF und häufiger Gast im Burghaus Bielstein. Gemeinsam mit Henning Wolter am Keyboard freute er sich über das sehr bunt gemischte Publikum. Ohne Frauen geht es bei den beiden nicht und so stand „The Lady is a tramp“ auf dem Programm, aber auch „Ain‘t no sunshine when she‘s gone“.
Und das „Fly me to the moon“ hatte auch das „Nicole Kröger Duo“ im Repertoire. Sie starteten schon um 20 Uhr im Restaurant „Pur“ an der Bahnhofsstraße. Ein ganzer Fanclub an Musikschulschülerinnen fand sich hier ein, denn Nicole Kröger ist Gesangslehrerin an der Musikschule der Homburgischen Gemeinden. Seit 2001 ist sie zudem als Sängerin in verschiedenen Pop- & Jazzprojekten tätig. Gemeinsam mit Gitarrist Vlad Vashchenko verzauberte sie das Publikum mit Stücken von Stevie Wonder oder auch einem „Sunny side of the street“ sowie „Killing me softly with his song“.
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[Jazz und Pop bot Nicole Kröger mit Gitarrist Vlad Vashchenko im "Pur".]
Bei Daria Wippermann und Ute Kirchner vom Kulturkreis Wiehl bekam man vor Start und während des Kneipenbummels noch die orangen Einlassbändchen – über 100 verkauften sie noch an diesem Abend erst vor der Sparkasse und dann am Kreisel zum Busbahnhof. Mehr als 400 Musikbegeisterte hatten sich Karten bzw. Bändchen für den „Musikalischen Kneipenbummel“ im Vorverkauf und an dem Abend besorgt. Eigentlich waren es sieben Lokalitäten laut Programm, doch ein Konzert – mit Elias Tebroke – musste ausfallen. Aber es war für jeden was dabei.
Gestartet wurde um 19 Uhr gleich an zwei Orten: In der Feuerwache Wiehl und in der „Posthalterei“ des „Hotel zur Post“. „ProAm 3 & Friends“ hatten in der „Posthalterei“ fast ein Heimspiel, denn bei den Wiehler Jazztagen und bei Jazzfrühschoppen traten sie hier schon auf. Auch diesmal war das klassisch besetzte Jazztrio „ProAm3“ – Professional und Amateur – dort zu finden. In authentischer und gemütlicher Atmosphäre begeisterten sie das Publikum wieder mit ihrer Musik. Von „Lullaby of Birdland“ bis „On the sunny side of the streets”. Pianist Eckhard Richelshagen, Kontrabassist Wolfgang Ohndorf und Schlagzeuger Horst Rieger mit ihren „friends“ Sängerin Heike Kraske, Saxophonist Stephan Aschenbrenner und Bernt Laukamp an der Posaune präsentierten Swing, Latinmusik und Jazzstandards. „Ab halb zehn war hier viel junges Volk unterwegs, gut so!“, befand Aschenbrenner nach dem Konzert.
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Ebenfalls gleich zu Beginn startete die Band „Nachtexpress“ in der Feuerwache Wiehl. Mit ihrem Repertoire, mit dem knackigen Bläsersatz und der zehn-köpfigen Formation sowie Sängerin Julia Martini, sorgten sie für beste Unterhaltung. Ob mit „Willenlos“, „Son of a preacher man“, „Proud Mary“ oder „Verdamp lang her“ – bei ihnen war die Stimmung so gut, dass einige Kneipenbummel-Besucher sehr lange dortblieben.
Etwas außerhalb – aber mit dem „Musiktaxi“ der Feuerwehr unkompliziert zu erreichen – waren „Bergish Blend“ im „Waldhotel“ an der Tropfsteinhöhle. Hier gab es Party-Rock-Cover vom Feinsten mit Klassikern der 1970er bis 1990er, aber auch aus den aktuellen Charts und stimmungsmachenden Ansagen von Sänger André Fritsche. Carmen und Lars aus Wiehl hatten sich vorher online die Musik angehört und hatten geplant, hier anzufangen und dann weiter durch die Kneipen zu bummeln. „Aber das gefällt uns super!“ befanden sie und blieben.
Das Wetter spielte zudem an diesem Abend auch noch mit. Es war zwar recht frisch draußen, aber die Regenschauer blieben aus. Schauer bekamen die Gäste nur von der Musik – je nach eigenem Geschmack. Da kann man nur hoffen, dass dies auch wieder ein traditionelles Event wird wie die guten alten „Jazz in der Kneipe“-Abende.
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