KULTUR

Großes Chorprojekt überzeugt mit Haydns Oratorium

vma; 06.10.2025, 12:00 Uhr
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Fotos: Vera Marzinski --- Die vielen Mitwirkenden bei beiden Aufführungen – in Morsbach und hier in Bielstein - boten eine kreative Auseinandersetzung mit Haydens Oratorium „Die Schöpfung“.
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Großes Chorprojekt überzeugt mit Haydns Oratorium

vma; 06.10.2025, 12:00 Uhr
Oberberg - Als Großchorprojekt mit 100 Chormitgliedern erklang Haydns Oratorium „Die Schöpfung“ in einer besonderen Fassung mit großem Chor, Solisten, Kammermusikensemble und Klavier zu vier Händen unter der Leitung von Dirk van Betteray.

Von Vera Marzinski

 

Als „dezente Neuschöpfung, die es so noch nicht gegeben hat“, hatte der Dirigent Dirk van Betteray seine Bearbeitung von Joseph Haydns Oratorium „Die Schöpfung“ angekündigt – und tatsächlich nicht zu viel versprochen. Was am Donnerstagabend in der voll besetzten Basilika St. Gertrud in Morsbach und am späten Freitagabend in der Aula des Schulzentrums Bielstein erklang, war in mehrfacher Hinsicht ein Chorales Meisterwerk. 

 

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„Die Schöpfung“ ist ein musikalisches Highlight voller Schönheit, Dramatik und spiritueller Tiefe. Von 1796 bis 1798 arbeitete Haydn an ihr. Mit dem Werk schuf er einen der bedeutendsten Beiträge zur Gattung des Oratoriums. Das Werk widmet sich der biblischen Schöpfung der Welt und des Menschen mit Optimismus, aufklärerischem Humanismus und bisweilen auch mit humorvollem Augenzwinkern.

 

Genau das setzten die Mitwirkenden von „Schöpfung light“ um. Die Solisten waren Antje Bischof (Sopran), Philipp Hoferichter (Tenor), Arndt Schumacher (Bass) sowie Denis Ivanov und Frank Hoppe (Klavier), verstärkt vom Kammermusikensemble. Dazu sangen "Chorzeit" und Chorakademie der Musikschule der Homburgischen Gemeinden, der Chor ´72 Dieringhausen, die Mucher Konzertgemeinschaft, das Vokalensemble A CAPPELLA, Köln, das Ensemble Cantabile Wiehl, der Kirchenchor "Cäcilia" Holpe, die Chorgemeinschaft Nümbrecht und basiliCANTO sowie Teilnehmende des Projektes "Schöpfung light". Und alle mit sichtlich Spaß an diesem grandiosen Oratorium. Ein besonderer Musikgenuss, nicht nur für die mitwirkenden Musiker, Solisten und Chormitglieder.

 

[Für solistischen Parts sowie die Rezitative und Arien wirkten als hervorragende Solisten Sopranistin Antje Bischof, Tenor Philipp Hofenrichte (Mitte) und Bassist Arndt Schumacher mit.]

 

Die „Schöpfung“ traf den Nerv der Zeit – und tut es bis heute. Sie vereint Haydns orchestrale Finesse mit wirkungsvollen Chören, sie kombiniert die anschauliche Schilderung der Schöpfungsgeschichte mit feiner klanglicher Ausdeutung. Die Schöpfungsaufführungen in Morsbach und Bielstein boten eine kreative Auseinandersetzung mit Haydns Meisterwerk. Nur ein wenig anders, aber umso spannender.

 

[Dirk van Betteray hatte wieder einmal ein besonderes Projekt geschaffen, mit dem er auch die nachfolgenden Generationen an das musikalische Erbe heranführen möchte.]

 

Als Einleitung zu jedem Tag der Schöpfung komponierte van Betteray jeweils einen Kanon aus Themen der Chöre Haydens hinzu, wie „Und eine neue Welt“ oder „Die Himmel erzählen“. Und genau damit ermöglichte er den Sängerinnen und Sängern des Projektes „Schöpfung light“ ohne großen Probenaufwand einen aktiven Zugang zu Haydns Werk. Ein einzigartiges Werk und ein bewegendes Musikerlebnis, das Tradition und Gegenwart auf besondere Weise miteinander verband – ein Fest für Chor, Orchester und Publikum gleichermaßen.

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