KULTUR

Gospelmesse in ökumenischer Verbundenheit

vma; 13.06.2022, 08:45 Uhr
Fotos: Vera Marzinski --- Die brillant vorgetragene Gospelmesse enthielt viele Teile der Liturgie eines sonntäglichen Wortgottesdienstes und begeisterte das Publikum.
KULTUR

Gospelmesse in ökumenischer Verbundenheit

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vma; 13.06.2022, 08:45 Uhr
Bergneustadt - Ein ganz besonderes Klangerlebnis bildete „Missa Parvulorum Dei – Messe der Kinder Gottes“ in der katholischen Kirche St. Stephanus.

Von Vera Marzinski

 

Die Gospelmesse „Missa Parvulorum Dei – Messe der Kinder Gottes“ zelebrierte die Kantorei Bergneustadt gemeinsam mit der Sinfonietta Köln und Solistin Christine Beatrix Fischer unter der Leitung von Kantorin Dr. Annemarie Sirrenberg in der katholischen Kirche St. Stephanus.

 

Besonders die ökumenische Verbundenheit bei dieser Veranstaltung hoben Gerd Wilden, Gemeindereferent der katholischen Kirche, und Pfarrer Dietrich Schüttler vom Pfarrbezirk Altstadtkirche zur Begrüßung hervor – die Kantorei hatte sich mit weiteren Sängerinnen und Sängern, die sich dem Chorprojekt angeschlossen hatten, verstärkt. „Come on let’s go to the house of the Lord“ forderte der Chor beim gesungenen Einzug in die Kirche auf.

 

[Christine Beatrix Fischer sang mit Leidenschaft die Soloparts.]

 

Wie in einer New Yorker Gospelkirche fühlte man sich beim „Call and Response“ von Sängerin Christine Beatrix Fischer und dem 45-köpfigen Chor mit dem Text des Psalms 8. Wie ein Flehen dann das „Kyrie“ mit beinahe beklemmender Stimmung. Von Einsatz zu Einsatz wurde es ein- bis siebenstimmig. Dabei wurde mit verschiedenen Instrumenten – grandios das Saxophonsolo, wie auch schon im Psalm zuvor – klagender Blues vorgetragen.

 

Beim Gloria wandelte sich das Gebet an den Vater - „Glory to God in the highest“ - zum Hymnus an den Sohn „You alone almost high Jesus“. Das Credo - das Glaubensbekenntnis der Gemeinde - wieder als ein typischer Gospel mit Bigband-Feeling. Die Sinfonietta Köln spielte instrumental die Meditation über das Lied „Wer nur den lieben Gott lässt walten“. Gute Laune machte das „Holy is the Lord almighty“. Im Finale folgt der Segen mit Psalm 115, der fulminant dargeboten wurde, sodass die Gäste schon fast zum Schlussapplaus aufstanden. Nach dem „Auszug“ präsentierten Chor und Orchester als Zugabe nochmals das Gloria. Die Texte wurden in englischer Sprache vorgetragen, aber das Publikum konnte im Programmheft die deutsche Übersetzung nachverfolgen.

 

[Dr. Annemarie Sirrenberg ist Kreiskantorin und Leiterin der Kantorei Bergneusstadt – ihr war die Begeisterung während der grandiosen Aufführung anzusehen.]

 

Schon vor drei Jahren sollte die „Missa Parvulorum Dei“ aufgeführt werden. Nun fanden Proben seit Mitte Februar statt – mit der Kantorei und Gästen. Die Kantorei besteht seit 1970. Sie verbindet die Freude am Singen, die Gestaltung von Gottesdiensten und Aufführung großer Chorwerke mit Orchester. Dazu gehören Bach-Kantaten, Oratorien und Passionen. Das Kammerorchester Sinfonietta Köln wurde 1984 gegründet und gehört heute zu den profiliertesten Ensembles seiner Art. Hier vereinigen sich die Qualitäten eines Kammermusikensembles mit denen eines großen Orchesters, was auch in Bergneustadt deutlich wurde mit Streichern, Bläsern, Saxophon, Vibraphon, Klavier und Schlagzeug.

 

Die Gospel-Messe erzählt vom Umgang Jesu mit kleinen, unmündigen Kindern und Säuglingen, Bei der 1989 uraufgeführten Gospelmesse von Ralf Grössler ist der Komponist bei seiner Messe dem traditionellen Aufbau mit „Kyrie“, „Gloria“ und den weiteren Bestandteilen gefolgt, hat sie aber musikalisch modernisiert und mit zwei Psalm-Vertonungen eingerahmt. Es gab ein breites Spektrum von Klängen, Stilen und Soli. Ob Jazz, Gospel, klassischer Choral, Blues, Bigband-Sound oder gar dramatische Dissonanzen: Stets waren die Stücke in sich stimmig, und der große Klangkörper erfüllte die Kirche.

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