KULTUR

Für mehr „Kino im Kopf“

ks; 04.08.2025, 17:25 Uhr
WERBUNG
Foto: Eillen Enns --- Der Lehrer und Autor Daniel Kohlhaas.
KULTUR

Für mehr „Kino im Kopf“

  • 0
ks; 04.08.2025, 17:25 Uhr
Nümbrecht – Mit dem Psychothriller „Je tiefer der Wald“ veröffentlicht der Lehrer und Autor Daniel Kohlhaas ein neues Buch – Vier multimediale Lesungen sind im Oberbergischen geplant.

Das Elbsandsteingebirge in der Sächsischen Schweiz ist für viele ein Sehnsuchtsort. Ob die Landschaft mit ihren beeindruckenden Felsformationen, die Basteibrücke oberhalb der Elbe oder auch der Malerweg: die Region hat einiges zu bieten. Auch Daniel Kohlhaas aus Nümbrecht hat es dort hingezogen. Vor einigen Jahren hat sich der 45-Jährige, der am Engelbert-von-Berg-Gymnasium in Wipperfürth Deutsch und Sozialwissenschaften unterrichtet, den Traum erfüllt und die Basteibrücke besucht. Zum Abschluss zog es ihn in das dortige Restaurant – und als er danach im Dunkeln durch den dichten Wald zum Parkplatz ging, kam ihm eine Idee für ein Buch in den Sinn.

 

Einige Zeit ist seitdem vergangenen – am 1. September ist es so weit: dann erscheint Daniel Kohlhaas’ neuer Psychothriller „Je tiefer der Wald“ im CW Niemeyer Verlag. Im Mittelpunkt des Romans steht das Verschwinden der kleinen Leni bei einem Spaziergang mit ihrer Mutter Julia – und ihre ebenso plötzliche Rückkehr zehn Jahre später, völlig verändert. Dabei geht es nicht zuletzt um Schuld, um Schweigen und die Frage, ob man wirklich jemals zurückkehren kann. „Das Verschwinden spielt im Oberbergischen“, schilderte Daniel Kohlhaas im Gespräch mit OA. Zehn Jahre später taucht das Mädchen im Elbsandsteingebirge wieder auf.

 

WERBUNG

„Meine Geschichten sind immer eine Mischung aus eigener Erfahrung, Urangst und Alltäglichem“, erklärte der 45-Jährige – und so gibt es auch für diesen Thriller zwei Bausteine. Zum einen das Elbsandsteingebirge samt Basteibrücke, von der Kohlhaas so fasziniert war, dass er sie viele Jahre als Bildschirmhintergrund bei Windows 7 hatte. „Da wollte ich unbedingt mal hin – und ich habe nicht erwartet, dass sie in Deutschland ist“, erzählte er. Zusammen mit seiner Partnerin hat er die Brücke besucht. Als sie dann im Dunkeln durch den Wald zurück zum Parkplatz gegangen sind, sind dem Autor Stämme aufgefallen, die als Begrenzung zwischen Wald und Weg liegen. Und dabei sei ihm direkt das Bild in den Sinn gekommen, wie jemand aus dem Wald gerannt kommt und dann nichtsahnend über die Stämme stolpert.

 

Ein zweiter Baustein bezieht sich auf eine Erfahrung, die Kohlhaas als Vater selbst erlebt hat, eine Situation, in der er nicht wusste, wo seine Tochter ist, und die unfassbare Angst, die er in diesem Moment gespürt hat. Kohlhaas wollte mit seiner kleinen Tochter in den Garten gehen. „Aber ich hatte etwas vergessen und sie sollte an der Kellertür warten“, erzählte er. Er sei nur kurz oben gewesen, und als er wieder runterkam, war seine Tochter weg. „Ich bin total nervös geworden, habe den Garten abgesucht und dann die Straße – aber sie war weg. Letztlich hatte sie sich nur hinter der Kellertür versteckt. Aber das Gefühl hat mich sehr geprägt.“

 

[Cover: CW Niemeyer Verlag.]

 

Für Kohlhaas ist „Je tiefer der Wald“ nicht der erste Thriller, den er geschrieben hat. 2021 ist „Kleiner Engel“ erschienen – ein Buch, das auf der Idee basiert, mit der Daniel Kohlhaas 2017 die Thriller-Schule von Sebastian Fitzek gewonnen hat. Darüber hinaus hat er vier weitere Thriller sowie einige Geschichten verfasst, die einen Platz in den oberbergischen Anthologien von Daniel Juhr gefunden haben. „Je tiefer der Wald“ wird am 1. September im CW Niemeyer Verlag erscheinen und bei den oberbergischen Bundhandlungen, aber auch online wie bei Thalia oder Amazon für 17 Euro erhältlich sein.

 

Schon jetzt lädt Daniel Kohlhaas zu seiner Lesetour ein. Vier Veranstaltungen sind im Oberbergischen geplant. Dabei handelt es sich aber nicht um eine reine Lesung, wie der 45-Jährige erklärte, sondern um eine multimediale Veranstaltung mit Sounds und Bildern. „Ich sehe das als Show. Ich bin ja Lehrer, und ich finde, es gibt keinen Ort auf der Welt, der das Lesen so kaputt machen kann, wie die Schule. Ich hatte auch keinen Deutschlehrer, der mir das Lesen nahegebracht hat“, sagte Kohlhaas. Für ihn ist das Lesen aber wie ein „Kino im Kopf – und das versuche ich bei meinen Lesungen auszureizen.“

 

Termine:

 

  • Donnerstag, 25. September, 19 Uhr: Café O’berg in Nümbrecht in Zusammenarbeit mit der Buchhandlung Lesezeichen;
  • Mittwoch, 8. Oktober, 19 Uhr: Mayersche Buchhandlung in Gummersbach;
  • Donnerstag, 9. Oktober, 19:30 Uhr: Stadtbücherei Waldbröl;
  • Freitag, 10. Oktober, 19:30 Uhr: Jubilate Forum in Lindlar in Zusammenarbeit mit dem Förderverein der Gemeindebücherei Lindlar.

 

Weitere Informationen wie zum Vorverkauf und den Preisen gibt es bei den jeweiligen Veranstaltern.

KOMMENTARE

0 von 800 Zeichen
Jeder Nutzer dieser Kommentar-Funktion darf seine Meinung frei äußern, solange er niemanden beleidigt oder beschimpft. Sachlichkeit ist das Gebot. Wenn Sie auf Meinungen treffen, die Ihren Ansichten nicht entsprechen, sehen Sie von persönlichen Angriffen ab. Die Einstellung folgender Inhalte ist nicht zulässig: Inhalte, die vorsätzlich unsachlich oder unwahr sind, Urheberrechte oder sonstige Rechte Dritter verletzen oder verletzen könnten, pornographische, sittenwidrige oder sonstige anstößige Elemente sowie Beschimpfungen, Beleidigungen, die illegale und ethisch-moralisch problematische Inhalte enthalten, Jugendliche gefährden, beeinträchtigen oder nachhaltig schädigen könnten, strafbarer oder verleumderischer Art sind, verfassungsfeindlich oder extremistisch sind oder von verbotenen Gruppierungen stammen.
Links zu fremden Internetseiten werden nicht veröffentlicht. Die Verantwortung für die eingestellten Inhalte sowie mögliche Konsequenzen tragen die User bzw. deren gesetzliche Vertreter selbst. OA kann nicht für den Inhalt der jeweiligen Beiträge verantwortlich gemacht werden. Wir behalten uns vor, Beiträge zu kürzen oder nicht zu veröffentlichen.
WERBUNG