KULTUR
Bereits zweimal begeisterte das Chorprojekt "Fauré-Requiem"
Bergneustadt – Für das Chorprojekt „Fauré-Requiem“ standen drei Oratorienkonzerte auf dem Konzertplan - Nach einem fulminanten Auftakt in Waldbröl folgte Bergneustadt und am kommenden Wochenende steht die letzte Aufführung in Marienberghausen auf dem Programm.
Von Vera Marzinski
Mit dem etwa 80-köpfige Chor – mit Sängerinnen und Sänger des Kirchenkreises aus Bergneustadt, Marienberghausen und Waldbröl und Gästen – wurde unter der Leitung von Kreiskantorin Dr. Annemarie Sirrenberg das „Requiem op. 48“ von Gabriel Fauré einstudiert. In Waldbröl startete das Konzert mit der Kantate „Die Elenden sollen essen“ (Kantate BWV 75) von Johann Sebastian Bach. In Bergneustadt trug Bariton Arndt Schumacher vor dem Requiem die „Vier ernste Gesänge op. 121“ von Johannes Brahms mit Orgelbegleitung von Frank Stinder vor.
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[Hervorragend trug Bariton Arndt Schumacher die „Vier ernsten Gesänge“ von Brahms, aber auch die Soloparts im Requiem vor.]
Brahms (1833-1897) schrieb 1896 seine letzten Lieder, die „Vier ernsten Gesänge“, über Worte aus der Heiligen Schrift. Sie waren ein Epitaph für Clara Schumann, aber auch eine persönliche, schonungslose Auseinandersetzung mit Vergänglichkeit und Sterben als eine Reaktion auf den Tod von Angehörigen und engen Freunden in den Jahren zuvor und im Blick auf den eigenen Tod. Gabriel Faurés Requiem, auch Totenmesse genannt, entstand wenig später. Es handelt von friedvoller Akzeptanz und Erlösung - und die Musik ist heiter, erhebend und tröstlich.
Anders als viele Kompositionen, die den Schrecken des Jüngsten Gerichtes sehr dramatisch inszenieren, zeichnet sich Faurés Requiem durch eine große Sanftheit und Ruhe aus. Der Chor ist sechsstimmig – mit geteilten Männerstimmen – und beim Orchester dominieren die tiefen Streicher. Ein romantisches Klangbild erzeugten Harfe, Orgel und Hörner des Ensembles „Neues Rheinisches Kammerorchester Köln“. Der große Chor entfaltete einen beachtlichen Klang bei den anspruchsvollen Harmonien des Requiems und setzte die große Herausforderung, die dieses Chorprojekt mit sich brachte, außerordentlich gut um.
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[Pfarrer Dietrich Schüttler (li.) und Kreisdechant Christoph Bersch teilten sich in Bergneustadt Begrüßung und Abschluss des Konzertes.]
Es sei ein Requiem voller Hoffnung, so Kreisdechant Christoph Bersch in seiner Begrüßung der Gäste in der Katholischen Kirche St. Stephanus in Bergneustadt. Zuvor die „Vier ernsten Gesänge“ von Brahms mit drei alttestamentlichen Texten – diese als Vertonung des Hoheliedes mit seinem „Jetzt bleiben Glaube, Hoffnung, Liebe“. Das bedeute Vertrauen und sich fallen lassen können, so Bersch. Musik könne vieles zum Klingen bringen, betonte er, und so könne man ein Stück Glauben in dieser Musik hören.
Pfarrer Dietrich Schüttler bedankte sich bei den Mitwirkenden für die monatelange intensive Arbeit an den Werken, die Hoffnung ausdrücken. Gerade bei dem, was in der Welt vor sich gehe, gäben sie Zuversicht, die er den Gästen wünschte. Am Samstag, 8. November, um 18 Uhr, findet das dritte Requiem-Konzert, wieder mit den „Ernsten Gesängen“ für Solobariton sowie mit Orgelbegleitung, in der Evangelischen Kirche in Marienberghausen statt.
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[Sichtlich erleichtert, dass die Umsetzung der monatelangen Proben so hervorragend geklappt hatte, war Kreiskantorin Dr. Annemarie Sirrenberg nach dem Konzert in der Katholischen Kirche St. Stephanus in Bergneustadt.]
