KULTUR

Besser machen: Ansätze für globale Probleme

us; 28.11.2021, 13:05 Uhr
Foto: Ute Sommer --- Auf Nachfragen der Moderatoren Jochen Gran (li.) und Dr. Saskia Plüger-Stegemann (re.) bekannte Christoph Waffenschmidt, dass sein Herz immer schon für die humanitäre Arbeit geschlagen habe und sein Weggang aus Waldbröl vor 13 Jahren zwar schmerzlich, aber richtig gewesen sei.
KULTUR

Besser machen: Ansätze für globale Probleme

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us; 28.11.2021, 13:05 Uhr
Waldbröl - Unter dem Motto "Anpacken gegen die Krise" plädierte Christoph Waffenschmidt, als Vorstandsvorsitzender des Kinderhilfswerks World Vision Deutschland (WVD), für einen lösungsorientierten Ansatz im Umgang mit den Herausforderungen unserer Zeit.

Von Ute Sommer

 

Klimawandel, daraus resultierende Naturkatastrophen, Armut, globale Migration, strukturelle Ungerechtigkeit, Bildung, verantwortungsvoller Umgang mit Ressourcen. Die Liste der Handlungsfelder für die lebenswerte Zukunft künftiger Generationen ist lang, komplex und herausfordernd. Mit ihrem kürzlich erschienenen Buch "Besser machen", zeigen Diplom-Meteorologe Sven Plöger und der Vorstandsvorsitzende von World Vision Deutschland, Christoph Waffenschmidt ermutigende Beispiele innovativer Hilfsprojekte, die zukunftsweisende Perspektiven eröffnen. Bei seiner Buchvorstellung hatte Waffenschmidt als ehemaliger Bürgermeister Waldbröls ein klares Heimspiel und knapp 100 Gäste waren der Einladung zur Veranstaltung unter Einhaltung verschärfter Corona-Regeln ins evangelische Gemeindehaus gefolgt.

 

Co-Autor Sven Plöger war wegen eines Vortragsabends in Wuppertal verhindert, ließ sein Publikum aber mit einer persönlichen Video-Botschaft grüßen. Erstmalig hatten sich - unter Federführung der evangelischen Kirchengemeinde - die örtlichen Vereine "Lieber lesen Waldbröl", NABU, der Kulturtreff und die "Wir für Waldbröl GmbH" als Organisatoren zusammengeschlossen. Als Moderatoren des Abends führten Pfarrer Jochen Gran und die Vorsitzende des Fördervereins der Stadtbücherei, Dr. Saskia Plüger-Stegemann durch einen informativ-unterhaltsamen Abend, in dessen Mittelpunkt der weite Blick über den heimatlichen Tellerrand stand.

 

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Als ehemaliger Kommunalpolitiker und  Chef von WVD gab Waffenschmidt Einblicke in seinen vom christlichen Selbstverständnis geprägten Werdegang und in das kongeniale Zusammentreffen mit dem Wetter-Wissenschaftler Sven Plöger, den er auf bei einem gemeinsamen Besuch eines WVD-Projektes 2017 in Äthiopien kennenlernte. "Wir sind vermutlich eineiige Zwillinge, die man nach der Geburt getrennt hat", verdeutlichte der 42-Jährige augenzwinkernd die Seelenverwandtschaft mit seinem zwei Jahre älteren Freund, der WV-Kuratoriums-Mitglied ist.

 

Anfang 2021 entstand dann die Idee zum gemeinsamen Buch, das in gut lesbaren Erzählformat die kompliziert miteinander verwobenen Effekte weltweiter  Klimaveränderungen beschreibt. Doch enden die Problembeschreibungen beider Autoren - anders als in gängigen Publikationen - nicht im apokalyptischen Niedergang, sondern zeigen konstruktive Initiativen, die den optimistischen Blick nach vorn eröffnen. So wie das Wiederaufforstungsprogramm FMNR, mit dem der australische Agrarwissenschaftler Tony Rinaudy seit den 1990-er Jahren Teile der Sahelzone wiederbegrünte und dafür 2018 mit dem Alternativen Nobelpreis ausgezeichnet wurde.

 

Beispielhaft auch die überraschend freundliche ugandische Flüchtlingspolitik, die im Jahr 2020 rund  1,4 Millionen Menschen Zuflucht bot und damit das größte Aufnahmeland in Afrika und das Viertgrößte weltweit wurde. Tief betroffen zeigte sich Waffenschmidt vom Besuch im griechischen Lager Moria, wo sich WVD aktiv der humanitären Katastrophe entgegenstellt. Die Situation dort sei menschenunwürdig und missachte die Werte, auf denen Europa aufgebaut sei. "Wir Menschen sind Teil des Problems, aber ebenfalls Teil der Lösung", appellierte er, nicht allein mit Blick auf rund 116.000 WVD-Unterstützer, sondern auf zahlreiche Prominente, die sich wie sein Co-Autor Sven Plöger in den Dienst der guten Sache stellen.

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