KULTUR
„Sonnenmarsch“ viermal in der Halle 32
Gummersbach – Am morgigen Donnerstag, 17. November, um 20 Uhr feiert die Rockoper „Sonnenmarsch“ Premiere - Eine negative Utopie mit eindrucksvoll und lebendig agierenden Mitwirkenden.
Von Vera Marzinski
„Eine Rockoper, die einmal mehr zeigt, welche verändernde Kraft das Theater hat. Vor allem, wenn es so modern, multimedial und anders daherkommt“, sagt Initiator und Co-Regisseur Martin Kuchejda. Dabei geht es darum, dass sich junge Menschen einer Aufgabe stellen, aus der sie als Held hervorgehen oder sterben – also: „Lauft um euer Leben!“. Das Ganze, ähnlich wie in den „Tributen von Panem“ oder der dystopischen Geschichte „Der Todesmarsch“ von Stephen King.
Ein spannender Stoff, den Kuchejda gerne auf die Bühne bringen wollte. Mit Gregor Leschig fand er jemanden, der bereit war, dies zu inszenieren. Nach Konzepterstellung und Casting in 2019 – für die Rolle des Hauptmanns konnte schon damals der versierte und erfahrene Theater- und Filmschauspieler Ulrich Bärenfänger gewonnen werden – wurde die Vorbereitung der Rockoper coronabedingt erst einmal gestoppt.
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[Gemeinsam mit Kathleen Wojahn führt Martin Kuchejda Regie.]
Digitale Proben fanden statt – das Ensemble aus Profi- und Laienschauspielern musste bei der Stange gehalten werden. Allerdings konnten einige Darsteller wegen Schule, Studium oder Beruf nicht weitermachen und es musste Ersatz gefunden werden. Im Herbst 2021 verstarb Gregor Leschig nach schwerer Krankheit - ein menschlicher wie künstlerischer Verlust, der verkraftet werden musste. Für Kuchejda war klar: der „Sonnenmarsch“ muss auf die Bühne - jetzt erst recht und im Sinne Leschigs und des Ensembles, das so viel Energie, Zeit und Talent in das Stück gesteckt hatte. Gemeinsam mit Kathleen Wojahn übernahm er die Regie. Bei den Proben am Dienstagabend vor dem Durchlauf gab es noch letzte Instruktionen zur Inszenierung durch die beiden.
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[Letzte Instruktionen vor dem Probendurchlauf für die Mitwirkenden.]
Erstmals in der Probe wurden die Headsets genutzt. „Sprecht und agiert einfach so, als wären die nicht da“, riet Kuchejda. Kleine Probleme tauchten auf, die Techniker Mano Röske jedoch kurzfristig löste. Barbara Saliu bereitete die Mitwirkenden stimmlich vor. Und schon sangen sie „Dies ist unsere Stunde, dies ist unser Tag“. Rockige Musik von Jens Berens begleitet den Stoff – dazu spielte dieser die Instrumente ein und sang Passagen, um den Darstellern eine Richtschnur zu geben. Bei der Aufführung werden die Mitglieder live zu hören sein, Berens‘ Stücke werden eingespielt. Mit Ralf Marczinczik konnte ein Zeichner gefunden werden, der das gesamte Bühnenbild im Stil einer Graphic Novel entwarf. Während der gesamten Oper sind stille und bewegte Bilder zu sehen.
Eine in der Zukunft spielende Erzählung, in der eine erschreckende oder nicht wünschenswerte Gesellschaftsordnung dargestellt wird. Junge Menschen wollen an dem „Sonnenmarsch“ teilnehmen. Teilweise selbst angemeldet oder von den Eltern (in der Rockoper von Gerit Rupe-Kuchejda und Henrike Loh dargestellt), möchten sie sich der Herausforderung stellen – wie der Zuschauer aus den Statements der Darsteller oder Videoclips erfährt.
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[Das Einstudieren des Gesangs obliegt der Mezzosopranistin und Altistin Barbara Saliu aus Gummersbach.]
Der im Glitzeranzug gekleidete Ansager (Mike Weinerowski) führt durch die Rockoper und spricht mal das Publikum, mal die Mitwirkenden (als Jugendliche: Fabio Cordella, Johanna Grund, Markus Krambeer, Sophie Krischik, Simon Kuchejda, Jonah Riske und Hilke Rothausen) an – oder schiebt Werbung ein. Denn das „Sonnenmarsch“-Event wird moderiert und gefilmt. Der Sonnenmarsch sei gelebte Hoffnung – auch wenn nicht klar sei, ob überhaupt jemand ankomme, so der Moderator. Denn begleitet werden die Jugendlichen von den beiden Soldaten (Dirk Loh und Roman Dömer), die straucheln und ausruhen nicht dulden. Deshalb: „Lauft um euer Leben!“
Gleich vier Aufführungen der Produktion von KultGM/Halle 32 sind zu sehen. Die Premiere findet am Donnerstag, 17. November statt (20 Uhr). Weitere Termine sind Freitag und Samstag, 18. und 19. November (20 Uhr). Am Sonntag, 20. November, beginnt die Aufführung um 18 Uhr. Karten gibt es an der Abendkasse für 15 Euro und für 13,10 Euro im Vorverkauf bei Aggerticket unter Tel.: 02261/30 03-888.
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