KULTUR

„Freude schöner Götterfunken“ zur Sonntagsmatinee

vma; 24.10.2022, 09:30 Uhr
Fotos: Vera Marzinski --- Voll besetzt war die Halle 32 beim Konzert am Sonntagvormittag.
KULTUR

„Freude schöner Götterfunken“ zur Sonntagsmatinee

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vma; 24.10.2022, 09:30 Uhr
Gummersbach – Die Bayer-Philharmoniker Leverkusen, der Chor der Konzertgesellschaft Wuppertal und Solisten führten Beethovens „Neunte“ in der Halle 32 auf.

Von Vera Marzinski

 

Die „Sinfonie Nr. 9 d-moll op. 125“ wurde im Mai 1824 erstmals aufgeführt. Der damals schon fast taube Ludwig van Beethoven war damals anwesend. Diese Sinfonie ist ein Klangerlebnis, das alle Möglichkeiten eines Orchesters ausnutzt. Und die Bayer-Philharmoniker setzten dies auch grandios um. Unter der Leitung ihrer Dirigentin Bar Avni, die sehr impulsiv und akkurat ihr Dirigat ausübte, bot das semiprofessionelle Sinfonieorchester einen Ohrenschmaus zur Sonntagsmatinee.

 

Die israelische Dirigentin ist seit 2021 Chefdirigentin des Orchesters, das schon durch seine künstlerischen Leiter Rainer Koch (1972 bis 2011) und Bernhard Steiner (2011 bis 2020) zu einem Klangkörper geformt wurde, dessen Wirken weit über die Region ausstrahlt. Mit Bar Avni waren sie schon in Israel im Rahmen einer äußerst erfolgreichen Konzertreise.

 

[Einsätze sowie Betonungen und musikalische Bewegungen verdeutlichte Dirigentin Bar Avni beeindruckend mit vollem Körpereinsatz und Mimik.]

 

Seit über 100 Jahren gastieren die Bayer-Philharmoniker als Botschafter der Leverkusener Unternehmens im In- und Ausland. 1904 als „Streichorchester der Farbenfabrik Bayer“ gegründet, ist das Ensemble mit rund 70 aktiven Mitgliedern heute ein eigenständiger Verein. Das Repertoire reicht vom ganz klassischen Programm über geistliche Musik bis hin zur Operette, Harry Potter oder japanischen Computerspielmelodien, mit denen man auch wieder das junge Publikum erreicht.

 

Die „Sinfonie Nr. 9 d-moll op 125“ ist typisch für Beethoven, der immer wieder völlig überraschende Wendungen in seine Stücke einbaute. Die Melodie besteht aus lang gezogenen Tönen, alle Klänge fließen ineinander. Der vierte Satz ist mit seinen 25 Minuten der längste und vor allem der entscheidende Teil, der die "Neunte" weltberühmt machte. Als Text wählte der Komponist das Gedicht „An die Freude“ von Friedrich Schiller. An dieser Stelle kam der Chor der Konzertgesellschaft Wuppertal zum Einsatz.

 

[Tenor Bryan Lopez Gonzalez gehörte zu den vier Solisten der „Ode an die Freude“.]

 

Die bekannte Tonfolge zu "Freude schöner Götterfunken" erklang im vierten Satz erst ganz leise und wurde in ständig zunehmender Besetzung wiederholt. mit dem Gesang von Einzelstimmen – Katharina Woesner (Sopran), Michal Doron (Alt), Christian Miedl (Bassbariton) und Bryan Lopez Gonzalez (Tenor) - und dem großen Chor. So kam eine neue weitere Klangfarbe in das Werk, das sich bis zum Ende zu einem gewaltigen Ganzen steigerte.

 

„Freude schöner Götterfunken“ aus dem Finalsatz der Sinfonie ist als Europahymne zum Leitmotiv für Frieden und Völkerverständigung geworden. Weltweit spielen Orchester die 9. Sinfonie Beethovens zu verschiedenen Anlässen, wie etwa zum Neujahrstag. Dies unterstreicht ihre Bedeutung für den internationalen Kulturdialog.

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KOMMENTARE

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Die Aufführung von Beethovens Neunter am Sonntagvormittag war ein wunderbares Kulturereignis und die Tatsache, dass die Halle 32 ausverkauft war, zeigt deutlich den Hunger nach solchen Veranstaltungen in der Kreisstadt. Unter der Leitung von Bar Avni haben alle Mitwirkenden ihr Bestes gegeben und für ein semiprofessionelles Sinfonieorchester, einen Laienchor und wunderbare Solisten hätte das Konzert ein wahrer Ohrenschmaus werden können. Leider war die Akustik in der Halle 32 sehr trocken (alles wie in Watte gepackt) und sehen konnte man auch so gut wie nichts bis auf die Glücklichen in den ersten Reihen. Schade, dass für solch ein Ereignis unser geliebtes Theater (Bühnenhaus) nicht mehr genutzt werden darf.

Dieter Frey, 24.10.2022, 17:30 Uhr
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