Oberberg – Mit der erstmals durchgeführten Kostümbörse gelang es dem Bergischen Abfallwirtschaftsverband sowie den Karnevalsvereinen aus Engelskirchen und Lindlar, die fünfte Jahreszeit mit Nachhaltigkeit zu verbinden.

Von Vera Marzinski

Rund 1.400 Kostüme hingen auf dem Bügeln in den Räumlichkeiten des Energiekompetenzzentrums :metabolon des Bergischen Abfallverbandes (BAV). Die erstmalig durchgeführte Kostümbörse war wahrhaftig ein Aktionstag, bei dem sich etwa 900 Besucher einfanden, um ihre alten Schätzchen, die sie auf dem Speicher oder in ihren Kisten gelagert hatten, abzugeben und ein neues Kostüm für die fünfte Jahreszeit zu finden.

[Reinhold Müller überreichte Monika Lichtinghagen-Wirths einen Karnevalsorden.]

Oftmals nur noch selten getragen, aber dennoch gut in Schuss und zum Teil selbst geschneidert waren die bunten Verkleidungen. Die Mitarbeiter des BAV hatten sie seit Ende Dezember entgegengenommen und nach Größen vorsortiert. Geschäftsführerin Monika Lichtinghagen-Wirths freute sich über die Resonanz und betonte: „Es ist ein Thema für die Zukunft unserer Kinder“ - eine Idee, die mit Freude und Spaß umgesetzt werden könne, aber auch einen ernsten Hintergrund habe. Die Produktion und der Konsum von Kleidung stellen ein Problem für die Umwelt dar. Das rief die BAV-Abfallberatung mit ihrem „Zero Waste Club“ auf den Plan.

Gemeinsam mit der KG Närrische Oberberger aus Engelskirchen und der KG Rot-Weiß Lindlar wollte der BAV den Kostümen eine zweite, vielleicht sogar dritte oder vierte Session schenken. Es kamen Gäste aus der gesamten Region - von Hückeswagen bis Waldbröl und auch aus Bergisch Gladbach. Die meisten wurden fündig, obwohl nachmittags schon viele Trachten vergriffen waren.

[Fündig wurden auch die beiden Damen – das bunte Oberteil passte perfekt und bekommt nun einen neuen Auftritt in der aktuellen Karnevals-Session.]

Gisela Hens, Leiterin des Kinderkarnevals in Engelskirchen, stellte die Bambini, die Minis und die Pänz Rot-Weiß vor, die mit ihren Tänzen begeisterten. Die Kinderprinzenpaare der beiden Vereine kamen mit ihrem Gefolge und präsentierten ihre Sessionslieder. Derweil fanden zwei ältere Damen noch ein buntes Oberteil für die nächste Damensitzung und Simone hatte einen schwarz-goldenen Frack für ihren Mann ausgesucht, während sie selbst das passende Outfit noch nicht gefunden hatte.  

Reinhold Müller, als Mitglied der BAV-Verbandsversammlung und Senatspräsident der KG Närrische Oberberger in doppelter Funktion vor Ort, verlieh Monika Lichinghagen-Wirths einen karnevalistischen Orden. Auch er zeigte sich begeistert vom Aktionstag. Gerade an diesem Ort – einst eine Müllkippe, die sich zu einem wissenschaftlichen Campus entwickelt habe. Somit genau der richtige Schauplatz, um solch eine nachhaltige Veranstaltung durchzuführen.

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