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Zoch in Ründeroth: Jecken trotzen dem Wetter
Engelskirchen - Wettergott Petrus kann tausenden Jecken beim Rosensonntagszug des Ründerother Karnevalvereins nicht die Laune verderben.
Von Peter Notbohm
Es gibt kein schlechtes Wetter, nur schlechte Kleidung! Auch wenn Wettergott Petrus an diesem Sonntag kein jeckes Herz hatte, zog es ganz getreu diesem Motto tausende Narren nach Ründeroth, wo nach drei Jahren Corona-Pause erstmals wieder der traditionelle Rosensonntagszug auf dem Programm stand. Und es gab da ja auch noch die ganz Hartgesottenen, die trotz des feuchten Nass von oben auf Jacke oder Regencape verzichteten, um ihr Kostüm entsprechend zur Geltung zu bringen.
Insgesamt 24 Fußgruppen und Wagen schlängelten sich pünktlich ab 14:11 Uhr von der Jagdhütte am Ortseingang in Richtung des karnevalsverrückten Ortskerns und ließen neben dem Regen von oben, der zumindest phasenweise immer wieder stoppte, zentnerweise Kamelle, Strüssje und Konfetti auf die vielen kostümierten Jecken am Straßenrand herabregnen – die Veranstalter rechneten mit etwa 10.000 Schaulustigen im Vorfeld.
[Die "Ründerother Chaoten" hatten sich als "Joker" verkleidet.]
Für den Ründerother Karnevalsverein (RKV) dürfte es nach den Querelen um die Abwahl des ehemaligen Präsenidenten Gabriel Geisshüttner heute auch eine Art Befreiung gewesen sein, als sich der Zoch in Bewegung setzte. „Der Verein ist viel mehr als das. Wir haben unsere Energie und Arbeit in diesen Zug gesteckt“, sagte der RKV-Medienbeauftragte Sebastian Klein kurz vor dem Start.
Der Rosensonntagzug in der Engelskirchener Gemeinde war dann auch so wie man ihn von vor der Corona-Pandemie kannte: Fantasievoll, laut und vor allem bunt. Die Teilnehmer hatten ihre Wagen aufwendig dekoriert und sich entsprechend in Schale geworfen. Jede Gruppe wurde vom kommissarischen Präsidenten Andreas Heckener entsprechend begrüßt. Den Auftakt machte die GGS Ründeroth mit ihrer „School of Rock“, unmittelbar gefolgt von den Hohler Bären, die sich dieses Jahr mexikanisch gaben: „Im Hohl heißt es nun Speedy-Bi Speedy-Bo. Die schnellsten Bären von Mexiko“ lautete das Motto ihres Wagens.
Auffallend: Gleich mehrere Wagen feierten neben dem Karneval an sich vor allem das Dorfleben. „Du bist Stadtkind, du bist Styler. Ich bin Dorfkind und viel geiler“ hieß es unter anderem. Für einen Farbtupfer der anderen Art sorgten derweil die 'Ründerother Chaoten', die sich unter dem Motto „Sehn wir so aus als würden wir scherzen“ kollektiv als Joker aus der The-Dark-Knight-Trilogie kostümiert hatten.
[Die "Colorados" im Bienenkleid.]
Vom RKV waren Senat, Aggerperlen, Dancing Kids, Torwache, Sirenen und der Elferrat vertreten. Ganz getreu dem diesjährigen Sessionsmotto „Ob Alaaf oder Horrido, zusammen ston wir sowieso. Der Schütze schießt, der Jecke lacht, zusammen wird Krawall gemacht. Alaaf“ trotzte das Ründerother Prinzenpaar Christoph III. und Prinzessin Conny aus dem Hause Wallefeld gemeinsam mit den Jecken, feierte lautstark und schmiss reichlich Kamelle unters Volk. Im Anschluss ging es im Festzelt noch bis in die Abendstunden weiter.
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