Reichshof - Nach der gestrigen Proklamation liegen die "Regierungsgeschäfte" der Karnevalsgesellschaft Tolle Elf Wildberg in Händen des Familien-Dreigestirns aus dem Hause Kuhn.

Von Ute Sommer 

Das dreifach donnernde "Wielberch Hoi-Boi" klang bei der gestrigen Proklamation der neuen Karnevalsmajestäten der KG Tolle Elf Wildberg als Dauerschleife durch die vollbesetzte Glück-Auf-Halle, in der die Wildberger, im Beisein  vieler befreundeter Jecken aus ganz Oberberg, ausgelassen die Krönungszeremonie der neuen Majestäten begingen.

[Bürgermeister Rüdiger Gennies überreichte das Zepter an Prinz Torsten II. , als Regenten der KG Tolle Elf Wildberg.]

Nach dem Willkommen der rund 350 Gäste durch die Moderatoren Georg Freund und Leander Zielenbach sorgten die Nachwuchstalente der Minigarde mit ihrem "Sonne, Mond und Sterne-Showtanz" für erste Begeisterung und stellten die Weichen für einen quecksilbrigen Abend abseits des Alltags. Leise aufkommende Wehmut bei der Verabschiedung des Dreigestirns 2020 wurde von Schmölzchen und den Vereinskollegen durch Bützcher, Blöömcher und das dreifach donnernde "Wielberch Hoi-Boi" flugs beiseite geherzt.

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Direkt im Anschluss fesselte die Blau-Weiße Teeniegarde die Aufmerksamkeit des Publikums mit einem mitreißenden tänzerischen Kunstwerk, das den unbeschwerten Frohsinn und die Leichtigkeit der fünften Jahreszeit verkörperte. Diese Steilvorlage nahm das Stimmungsduo "Schunkelpitter und Kölsche Katti" gerne auf, riss  die Festgesellschaft mit gesanglichen Karnevalsklassikern von den Stühlen und animierte bei  "Mir flieje üm de Dom" zum Mitsingen und Mitmachen.

Nach der gedanklichen Landung zurück in der Glück-Auf-Halle präsentierte die vielköpfige Große Garde eine weitere Attraktion auf der Bühne, wo sich ein glänzend choreografiertes, weiß-blaues Wimmelbild entfaltete, das natürlich mit einem dreifach donnernden "Wielberch Hoi-Boi" honoriert wurde. Einen optischen Kontrapunkt setzten anschließend die acht Valberter Konfettis, die gewandet in rot-weiße Gardeuniformen, superbe Tanzakrobatik servierten.

[Die strahlenden Gesichter verdeutlichen den unbeschwerten und fröhlichen Wesenskern der fünften Jahreszeit.]

Durchs begeisterte Jecken-Spalier und laut umjubelt, begaben sich die designierten Prinz Torsten II., Bauer Lukas und Jungfrau Philllipa zur Bühne, wo Georg Freund das Dreigestirn aus dem Hause Kuhn kurz vorstellte. Vater und Prinz Torsten (52) verfügt als Karnevalsprinz der Session 1993 bereits über royale Routine, von der seine Söhne Lukas (20, als Bauer) und Phillip (23, als Jungfrau) in dieser Session sicher profitieren werden. Das in Wildbergerhütte wohnhafte Familiengespann ist der Fußballabteilung des SSV eng verbunden und die Herzen aller drei Majestäten schlagen als Fans für das Team von Borussia Mönchengladbach.

In seiner Laudatio lobte Reichshofs Bürgermeister Rüdiger Gennies die langjährige Karnevalstradition in Wildberg, die trotz herausfordernder Corona-Durststrecke, von vielen ehrenamtlichen Eigengewächsen mit Leben gefüllt und fortgeführt werde: „Gerade in dieser krisengeschüttelten Zeit braucht unsere Gesellschaft den Karneval, der zum Lachen verleitet und das Leben leichter macht." Mit der Übergabe von Zepter, Dreschflegel und Handspiegel als Insignien der Macht krönte der Rathauschef dann die "Tollitäten über den Silbergruben zu Wildberg" und wünschte, mit einem dreifach donnernden "Wielberch Hoi-Boi" eine fröhliche und unbeschwerte Session.

[Als charmanter Blumenkavalier zeigte sich Bauer Lukas beim Einmarsch der Tollitäten.]

Mit der Verleihung eines ersten Prinzenordens, der mit Brunnen, Kapelle, Grubenrad und Lore die ortprägenden Wahrzeichen aufnimmt, revanchierte sich das frisch gekürte Dreigestirn beim ersten Bürger Reichshofs. Unter dem Motto "Dat Beste unter allen Viren, is dat zum Karneval ze fieren. Hääst Du dat eenmol drin im Bloot, dann jeht et Dir up ewig joot. Drum losst üch alle infiziere, um mit us zesamme zu fiere", sind "Kuhn and the Gang" wild entschlossen, die Säle zu rocken. Nach ersten Sessionsliedern und der Gratulation der Vereine auf der Tanzfläche ging die Proklamation fließend ins Halli-Galli der Jeck Friday Party über.