KARNEVAL

Rauschendes Fest mit Schreckmoment

ws; 30.01.2023, 09:20 Uhr
Fotos: Wilfried Storb --- Das Prinzenpaar darf endlich eine ganz normale Session erleben - und feiert das auch ausgelassen.
KARNEVAL

Rauschendes Fest mit Schreckmoment

ws; 30.01.2023, 09:20 Uhr
Wipperfürth – Störungsfrei und stimmungsvoll verlief die Kostümsitzung der Narrenzunft Neye in der Voss-Arena – bis plötzlich die Brandmeldeanlage Alarm schlug.

Von Wilfried Storb

 

Die Kostümsitzung der Narrenzunft Neye in der ausverkauften Voss-Arena avancierte zu einem rauschenden Fest, hatte aber auch einen echten Schreckmoment zu bieten. Das Prinzenpaar Bonsai I. und Bianca bahnte sich - unter den Klängen der Sitzungskapelle "Jet Jeck" - in der ausverkauften Halle seinen Weg auf die Bühne, um von dort aus die närrischen Untertanen zu begrüßen. Beim Bad in der Menge wurden sie vom Elferrat und dem Tanzcorps begleitet. René Löhr glänzte in der Rolle des Sitzungspräsidenten und begrüßte Bürgermeisterin Anne Loth auf dem Podium.

 

[Bürgermeisterin Anne Loth ließ sich die Sitzung nicht entgehen.]

 

Beate Theunissen schlüpfte in die Rolle der „Blonduella“ und brachte die Jecken gleich auf Betriebstemperatur. Nach einem humorvollen Vortrag kamen ihr auch ein paar kritische Töne über die Lippen. Unter dem Beifall des Publikums merkte sie an, dass es heutzutage schwierig geworden sei, Witze vorzutragen, da alles hinterfragt und gegenkommentiert werde. Dass alte Bräuche, Liedaussagen oder Begriffe auf dem Index landen, sei ebenfalls eine bedenkliche Entwicklung.

 

Dass das Prinzenpaar sich nicht nur zurücklehnen durfte, zeigte sich bald, denn das Duo musste ein paar sportliche Übungen vorführen. Bonsai und Bianca gaben dabei aber eine gute Figur ab. Die Gruppe Knallblech schaffte es auf Anhieb, die Stimmung weiter anzuheizen. Das feiernde Volk forderte Zugaben, die erste „Rakete“ des Abends wurde gezündet.

 

Das Tanzcorps Blau-Weiß Neye begeisterte mit akrobatischen Darbietungen. Ganz gleich, welche Formation auf die Bühne kam, ob Tanzmäuse, Tanzbären oder Tanzgarde - die Jecken waren begeistert. Die bekannte Band „Fiasko“ machte ihrem Namen keine Ehre und lieferte ein Feuerwerk ihres Könnens ab. Solist Torben Klein wusste ebenfalls zu glänzen.

 

 

Die Halle war komplett in Feierlaune, als kurz vor 19 Uhr das Hallenlicht erlosch. Alle glaubten an einen Showeffekt der Band „Cöllner“. Doch weit gefehlt: Die roten Rundumlichter gingen an und die Lautsprecherdurchsage begann mit dem sich ständig wiederholenden Text: „Bitte verlassen sie die Halle auf direktem Weg und benutzen sie bitte keine Aufzüge, da ein technischer Defekt aufgetreten ist.“

 

Die Gäste steuerten ruhig, aber zügig die gekennzeichneten und schon geöffneten Notausgänge an. Zufällig waren auch einige Feuerwehrleute anwesend. André Blank, Leiter des Löschzugs Stadtmitte, rannte mit seinen Kollegen los, um nachzusehen, was geschehen war. In einem Nebenraum brannte ein Mülleimer. Blank holte kurzerhand einen Feuerlöscher und brachte das Feuer unter Kontrolle.

 

 

Trotz des schnellen Eingreifens war Qualm in die Halle gezogen. Die zum Einsatzort geeilten Kameraden belüfteten die Räume und nach rund 50 Minuten gab die Feuerwehr grünes Licht für die Rückkehr der Besucher. Einsatzleiter Thomas Eßer war froh, dass niemand zu Schaden gekommen ist. Er lobte in diesem Zusammenhang das Brandschutzkonzept für das Gebäude und das besonnene Verhalten der Gäste.

 

Nach der unfreiwilligen Pause brachten die Bielsteiner Raketen das Publikum wieder in Schwung. Die Mädchen boten eine Top-Performance, was mit frenetischem Applaus quittiert wurde. Als Prinz Bonsai danach seine Lieder zum 66. Jubiläumsjahr der Narrenzunft vortrug, war der Feuerwehreinsatz längst vergessen. Der Auftritt von „Bajaasch“ fiel aus, da der Tourbus der Gruppe auf dem Weg nach Wipperfürth in einen Unfall verwickelt war.

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