Morsbach – Beim sonntäglichen Rathaussturm in Morsbach gab es die Schlüssel für die Amtsstuben erst nach einem Gedächtnisspiel.

Von Karin Rechenberger

Pünktlich um 11:11 Uhr rückten etwa 150 Jecken auf den Rathausplatz an, um der Erstürmung des Rathauses beizuwohnen. „Lieber Prinz Patrick, da ich den direkten Kampf nicht so liebe, habe ich hier vorne einen Spieletisch aufgebaut, um den Schlüssel auf spielerischer Weise zu behalten“, sagte Bürgermeister Jörg Bukowski, der sich zum letzten Mal vor seinem Rückzug aus dem Rathaus dem närrischen Treiben stellte. Es sei ein Memory-Spiel mit Bezug auf die karnevalistische Zeit und mit Prinzen der vergangenen 16 Jahre, der Amtszeit Bukowskis. Die Idee stamme von seiner Ehefrau Jasmin.

[Für seinen letzten Rathaussturm hatten sich Jörg Bukowski noch einmal etwas Besonderes einfallen lassen.]

Mit Lars Stark und Markus Held habe Prinz Patrick zwei super Adjutanten an seiner Seite, und es müssten nicht wie beim herkömmlichen Memory ein Paar gesucht werden. Nein, am heutigen Tage würden Dreierpärchen gesucht. Als Gegner rief der Bürgermeister den Vorsitzenden der KG Morsbach, Ingo Rolland, und Geschäftsführer Stefan Muth auf.

Das Spiel wurde live bei YouTube übertragen. Los ging‘s. Doch es war anscheinend schwieriger als man gedacht hatte, und es dauerte und dauerte. Schließlich hatte das Prinzenteam sein Ziel erreicht und seine Tollität hatte sich den begehrten Rathausschlüssel verdient. Mit einem dreifachen „Mueschbech deheem“ wurde die Sache besiegelt.

Als neuer Regierender stellte Prinz Patrick I. aus dem Hause Paffenholz sofort seine Forderungen in Form von elf närrischen Paragraphen.

[Für die Mitglieder der KG Morsbach und Prinz  Patrick I. gab es einige Rätsel zu lösen.]

So wurde festgelegt, dass hinter dem Kulturbahnhof die Wisser angestaut und dort ein neues Schwimmbad mit Sprungturm von der Brücke errichtet würde. Dann wurde gefordert, dass der Heimatverein verpflichtet wird, das Schubkarrenrennen weiterhin auszurichten und dabei ein Tollitätencasting durchzuführen - mit einer Jury bestehend auf dem zukünftigen Oberhaupt der Gemeinde Morsbach sowie Pfarrer Tobias Zöller und Thomas Held. Eine weitere Forderung legt fest, dass die drei Bürgermeisterkandidaten sich verpflichten, bis zum Herbst einmal im Monat im REWE-Markt Waffeln zu backen. Der Verkaufserlös ist der Kindergarde zu stiften.

Nach der Schlüsselübergabe wurde auf dem Rathausplatz zu karnevalistischen Klängen noch weitergefeiert.

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