KARNEVAL
Narrenvolk bringt VOSS-Arena zum Beben
Wipperfürth - Hunderte Narren feierten mit Prinz Tim I. und Prinzessin Alina von der Narrenzunft Neye eine rauschende Kostümsitzung bis spät in die Nacht.
Von Astrid Deckers
Mit dem Einzug von Tanzcorps, Elferrat und Prinz Tim I. und Prinzessin Alina, musikalisch begleitet vom Musikverein Linde fiel der Startschuss zu einem hinreißenden Potpourri aus Musik, Tanz und vor allem Stimmung in der Wipperfürther VOSS-Arena. Die Gardetänze des Tanzcorps Blau-Weiß-Neye stimmten das Publikum auf die kölsche Band Palaver und Micky Brühl ein. Brühl nahm die Jecken mit auf eine Zeitreise des kölschen Liedguts begonnen bei „Ich möcht` zu Fuß nach Kölle jonn“ und endend mit „Schön is` dat Leben“ mit. Da wurde gesungen, geschunkelt und getanzt, für jeden Geschmack hatte er das passende Lied im Repertoire.
Mit den Jungs von Brings betraten dann Musiker die Arena, die es schon mit der bloßen Ankündigung ihres Auftritts geschafft hatten, dass es vor der Bühne richtig eng wurde und zahlreiche Närrinnen mit Handys bewaffnet, aufgeregt warteten. Ganz vorne auch die in silbern und schwarz kostümierten Mitglieder der „Lückenbüßer“, die seit 30 Jahren keine Kostümsitzung versäumt haben und nach eigener Aussage und augenzwinkernd verkündeten, jede Minute - zumeist regelkonform - zu genießen. Neben den bekannten Songs stimmten viele Anwesende auch beim aktuellen Song „Su lang die Welt sich drieht“ mit ein und so erklang ein „Wenn d‘r kölsche Jung opsteiht un för uns Freiheit op die Strosse jeiht“ lautstark durch die Arena.
Als dann bei „Jeck yeah“ zunächst das Prinzenpaar auf den Stühlen stand, folgten nach und nach der Vorstand und die Mariechen auf der Bühne, bevor es auch den letzten Zuschauer nicht auf dem Stuhl hielt. Klar, dass Brings nicht ohne Zugabe weiterreisen durften. Mit einer Balladenversion vom „kölschen Jung“ verzauberten sie das närrische Volk und wurden mit einer Rakete und einem dreifachen „Alaaf“ des Saals belohnt.
Wipperfürths Bürgermeisterin Anne Loth (Foto, re.) feierte ebenfalls begeistert mit. Seit 2020 im Amt, wurde sie von den Mitgliedern der Narrenzunft Neye mit dem Karnevalsbazillus angesteckt und ist seitdem bei allen Session Highlights enthusiastisch dabei. Besondere Sorgen macht sie sich in diesem Jahr jedoch um den Rathaussturm an Weiberfastnacht: „Bei so einem sympathischen Prinzenpaar – wie kann man da den Schlüssel verwehren?“ Nachdem die Tanzmäuse des Tanzcorps Blau- Weiß Neye die Jecken mit einem zuckersüßen Auftritt unterhalten hatten, folgten die Tanzbärchen mit einem amerikanischen Showtanz, der äußerst innovativ choreografiert war. So wechselten sich in unterhaltsamer Folge mit dynamischen Passagen ab und unterhielten das Publikum.Spanische Stimmung brachten dann die Protagonisten der Tanzgarde in den Saal. In typisch spanischen Outfits nahmen sie die alle mit auf eine Urlaubsreise und lateinamerikanische Rhythmen gehen beim närrischen Volk immer, das zeigte sich auch bei dieser Darbietung.
Moderne Brass Sounds ohne Gitarreneffekte, dafür stehen die elf Musiker von „Die Barhocker“ und das Publikum nahmen sie in den Bann. Die Burggarde Denklingen zeigte Wurf- und Hebefiguren und mitreißende Choreografien, für die sie mit tosendem Applaus belohnt wurden, bevor weitere Bands wie die „Cöllner“ mit Sänger Sepp Ferner, „Kommando 3“ und „De Bajaasch“ die Kostümsitzung zu einem fulminanten Ende brachten. Schließlich startete die Narrenzunft Neye dann ihre berühmt berüchtigte After Show Party mit DJ Uli und den zahlreichen, stimmgewaltigen Männerstimmen von „Laut aber schief“.
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