Waldbröl - Traditionsgemäß eröffneten gestern die Karnevalsfreunde Schönenbach bei strahlendem Sonnenschein den Straßenkarneval im Rheinischen.

Von Michael Kleinjung

Bei bestem Wetter strömten am Samstagnachmittag über 1.000 Narren in das beschauliche Dörfchen Schönenbach am südlichen Rand des Oberbergischen. Seit nunmehr 20 Jahren nehmen sich die Karnevalsfreunde Schönenbach das Recht heraus, schon zwei Wochen vor der heißen Phase der Session den Straßenkarneval im Rheinland zu eröffnen.

[Prinz Kevin I. und Prinzessin Jessy I. mit Waldbröls Bürgermeisterin Larissa Weber.]

„Wir sind stolz darauf, dass nach den vielen Schneemassen so ein herrliches Wetter ist“, freute sich der Präsident der Karnevalsfreunde, Tim Duisberg. „Das zieht auch viele Zuschauer an und macht unsere Veranstaltung zum Selbstläufer.“ Das ganze Dorf hatte angefasst und vergangene Woche den Schnee aus dem Örtchen verbannt (siehe Bericht). War es früher eher unorganisiert zugegangen, plant man die Veranstaltung heutzutage akribisch.

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Pünktlich um 15:11 Uhr setzte sich Zug in Bewegung. Von „Peters Kuhstall“ aus umkreiste der närrische Lindwurm zweimal den Ort, wobei sich die Katze selbst in den Schwanz biss. Zwölf Mottowagen und Fußgruppen passierten das Spalier der fröhlichen Jecken und die großen Taschen der Kinder warteten darauf, gefüllt zu werden. Wieder einmal waren es die Schönenbacher Määäädchen mit dem Motto „Manchmal kopflos, doch mit Herz und Verstand, so sind die Määädchen aus Schürmich bekannt“, die sich auch in dieser Session wieder etwas Besonderes ausgedacht hatten. Nur Zylinder und Brille am Kostüm offenbarten, wo eigentlich der Kopf sein sollte. So manch kleinem Gast schauderte es beim Anblick ein wenig, die Gruppe tanzend durch die Gassen schweben zu sehen.  

[Ohne "Sambawind" würde dem Schürmicher Karnevalszug etwas fehlen.]

Vorneweg fuhr der Ankündigungswagen von Martin Latsch, gefolgt von "Sambawind". Die lautstarke Gruppe aus dem Windecker Raum bildet tradtionell einen wichtigen "Eisbrecher" beim Schürmicher Zug. Von der benachbarten Waldbröler KG schauten der komplette Vorstand, drei Garden und Kinderprinzessin Paula I. vorbei. Delegationen aus den Karnevalshochburgen Denklingen, Eckenhagen, Bielstein und Wildberg ließen sich die Teilnahme ebenfalls nicht entgehen und auch der KV Blau-Weiss Oesinghausen mit Prinz Matthias I., Bauer Jochen und Jungfrau "Lottar" genoss das Bad in der Menge. Die Götter müssen offensichtlich verrückt sein, hatte doch der Olymp den kleinen Ort übernommen - „Jamas“.  Auf Schürmichs Prinzenwagen fuhr Waldbröls Bürgermeisterin Larissa Weber mit und brachte gemeinsam mit Prinz Kevin I. und Prinzessin Jessy I. ordentlich Kamelle unters Volk.

Nach der zweimaligen Tour durchs Dorf war die Sause natürlich noch nicht vorbei. Anschließend ging es im Gemeinschaftsheim mit einem kräftigen „Schürmich Ruck Zuck“ und einem flotten Programm bis zum Abwinken weiter.

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