LOKALES

Karnevalssause mit ein paar Abschiedstränchen

mg; 19.02.2023, 09:22 Uhr
Bilder: Michael Gauger --- Die Vorstandskollegen fanden sich zusammen, um Armin Gries zu danken.
LOKALES

Karnevalssause mit ein paar Abschiedstränchen

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mg; 19.02.2023, 09:22 Uhr
Engelskirchen – Die Närrischen Oberberger bedankten sich bei ihrem scheidenden Vorsitzenden Armin Gries – Abwechslungsreiches Programm mit Topbands sorgte bei der Prunksitzung für eine ausgelassene Atmosphäre im Festzelt.

Von Michael Gauger

Samstagabend, die Närrischen Oberberger laden in ihrer 130. Session zum großen Finale vor den Karnevalszügen im Ort. Zur großen Prunksitzung strömten über 1.200 buntkostümierte Jecken in das große Zelt auf dem Festplatz. Literat Philipp Söhngen begrüßte die Gäste und ließ pünktlich einmarschieren. Schließlich war das Programm einmal mehr prall gefüllt. Dabei erwartete das Publikum nicht nur absolute Top-Acts wie die Paveier oder Cat Ballou. Es sollte auch richtig emotional werden.

Denn fast am Ende des Abends, es wurde schon viel geschunkelt, getanzt und gelacht, setzte Sitzungspräsident Reinhold Müller, der erneut für den erkrankten Peter Miebach übernehmen musste, zum emotionalen Endspurt an. Auf der Bühne verabschiedete er acht Frauen und zwei Männer, die seit vielen Jahren mit dem Tanzkorps Rot-Weiss auf der Bühne standen, bevor er sich mit Armin Gries den letzten Kandidaten nach vorne holte. Gries ist seit 41 Jahren bei der KG tätig, hat dort etliche Positionen innegehabt, bevor er zuletzt den Vorsitz übernahm. Er führte seinerzeit das Amt des Prinzenführers ein, weshalb er diesen Posten mit dem aktuellen Dreigestirn nochmals übernahm.

[Sie machten ihn nochmal schick: Prinz Tim I. überreichte seinem Prinzenführer eine neue Kappe.]

Bei den nächsten Wahlen wird er nicht mehr antreten, erklärte er zuletzt. Seine Vorstandskollegen dankten ihm mit persönlichen Worten und einem „Mini-Kalli“ mit Aufdruck. Man habe aber auch die Hoffnung, in Zukunft das ein oder andere Mal auf sein fundiertes Fachwissen zurückgreifen zu dürfen, erklärte der zweite Vorsitzende Michael Peffeköver in seinen Worten, auch wenn er die weiße Jacke nun an den Nagel hängt. Ein Dankeschön gabs im Anschluss auch vom Dreigestirn. Das Tanzkorps war stets ein Steckenpferd von Armin Gries, auch hier hatte er vor Jahren mit Gattin Silvia viel Arbeit investiert. Dafür gab's vom Prinzen eine persönliche Kopfbedeckung in KG-Farben mit Tanzstiefelsymbol.

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Mit viel Tanz war die Veranstaltung auch gestartet. Mit großem Eifer gingen dabei die Pänz der Schlossgarde, die Jugendtanzgruppe und auch das Kinderschmölzchen mit Prinzessin Daphne zur Sache. Der Kinderprinz war aufgrund einer Sportverletzung vom Tanzen befreit. Bernd Heider als Leiter des Kinderkarnevals hatte mit seinem Programm und den Vorstellungen so schnell die erste Stunde für seine Abteilung beansprucht.

Mit Bauchredner Klaus Rupprecht und seinem Affen „Willi“ folgten zwei Bekannte, die nicht zum ersten Mal in Engelskirchen Station machten. Natürlich ging es auch diesmal im Zweigespräch um allerlei Alltagssituationen, die Willi frech ins Lächerliche zog. „Irgendwann kommt mal einer hier hoch und donnert dir eine“, prophezeite Klaus, worauf sein Affe konterte: "Na, dann hast du aber die Hand gebrochen!“ Nach einer Zugabe schwangen die Mitglieder der Schlossgarde unter Bühnenkommandant Paul Remmel beherzt das Tanzbein und wirbelten ihr „Arbeitsgerät“, wie Müller die Tanzmarie der Truppe lächelnd bezeichnete, ordentlich über die Bühne.

[Cat Ballou genossen den  Auftritt, der frenetisch gefeiert wurde.]

Ein weiterer emotionaler Moment: Martin Schopps ehrte in seinem kurzen Programm seinen im vergangenen Jahr verstorbenen Papa Fritz, alias „ Et Rumpelstilzje“, bevor er zur Gitarre griff. Wahrscheinlich saß bei der Ankündigung von Cat Ballou niemand mehr auf den Stühlen, denn vor der Bühne wurde es eng. Noch im Nachbardorf dürfte man die Begeisterung über den Besuch der kölschen Band gehört haben. Die Klassiker „Hück steiht de Welt still“, „Immer Immer widder“ oder „Lokalpatriot“ wurden laut mitgesungen und der Zeltboden musste zeigen, ob er dem Wippen standhält.

Schlag auf Schlag ging es weiter. 40 Jahre gibt es die Paveier bereits, die mit ihrem aktuellen Titel „Humba Humba“ starteten und weitere Kracher folgen ließen. Höchstleistungen erbrachte die Fauth Dance Company mit ihren akrobatischen Einlagen. Nicht zum letzten Mal wird man die Showband „Drummerholics“ aus Elsdorf hier gesehen haben, war sich der Sitzungspräsident sicher. Mit einer stimmigen Choreographie und einem Mix aus Drumbeats, Licht, Konfetti, Rauch sowie leuchtenden und fliegenden Trommelstöcken hatten sie das Publikum schnell in ihren Bann gezogen.

[Bei so viel toller Stimmung hielt es große und kleine Tollitäten nicht lange auf ihren Plätzen.]

Mit einem speziellen Einmarsch zu Ehren „ihres“ Dreigestirns und Konfetti aus mehreren Rohren entlang des Mittelgangs zog unter großem Jubel das Tanzkorps Rot-Weiß ein. Das Aushängeschild der KG fackelte nicht lange und ließ die Beine und ihre Tanzmariechen fliegen, bis man spontan pausierte, um der Band Kempes Finest den Vortritt zu lassen.

[Wer kann diesem Blick von Jungfrau Sissi schon widerstehen?]

Frontfrau Nici Kempermann freute sich ob des bunten Hintergrunds und wirbelte in gewohnter Manier über die Bühne. Das Tanzkorps übernahm anschließend wieder - gut erholt nach der kurzen Verschnaufpause. Das Finale nach den emotionalen Worten an den Vorsitzenden Gries gehörte den Tollitäten Prinz Tim I., Bauer Adi und Jungfrau Sissi mit ihrem Schmölzchen. Sie legten eine flotte Sohle aufs Parkett, dem sich im Verlauf auch die Mitglieder des Tanzkorps anschlossen. Für die passende musikalische Untermalung und die Tuschs zum stets richtigen Zeitpunkt sorgte an diesem Tag die Band „Partyexpress Cologne“.

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