KARNEVAL

Kamelleschauer im Nieselregen

us; 04.02.2024, 19:45 Uhr
Fotos: Michael Kleinjung --- Und das Schönste kam zum Schluss: Die „Kamelle-Regenmacherinnen“ leisteten in Zusammenarbeit mit dem WKG-Vorstand auf dem Prinzenwagen ganze Arbeit.
KARNEVAL

Kamelleschauer im Nieselregen

us; 04.02.2024, 19:45 Uhr
Waldbröl - In einer der kürzesten Sessionen überhaupt schlängelte sich heute einer der längsten Karnevalsumzüge in Oberberg durch die Straßen der Marktstadt.

Von Ute Sommer

 

„Die Länge der Karnevalssession ist abhängig vom beweglichen Datum des Osterfestes, danach ist Aschermittwoch am 46. Tag vor dem Ostersonntag.“ Mit dieser skurrilen Antwort auf eine Frage, die niemand gestellt hatte, sicherte sich der selbsternannte „Klugscheißer“ Leo Wehling die Aufmerksamkeit der Karnevalsjecken, die sich kurz vor dem Startschuss zum 12. Waldbröler Karnevalsumzug im Nieselregen entlang von Bahnhofstraße und Vennstraße aufgereiht hatten. „Ihr könnt eure Regenschirme gleich zum besseren Auffangen von Kamelle und Popcorn umdrehen“, schickte der alte Karnevalshase als Extratipp hinterher, bevor sich der närrische Lindwurm, bestehend aus 33 Mottowagen und Fußgruppen, in Bewegung setzte.

 

[Für die kleinen Kamellejäger war heute ein Festtag, denn die Süßigkeiten fielen direkt in die Tüten.]

 

Das bewährte Moderatorenduo Leo Wehling/Henning Hergt kommentierte die Narrenparade erstmals vom Balkon der albanischen Familie Selmani, die ihre Loggia am Kreisverkehr an der „Bären-Apotheke“ freundlicherweise der Waldbröler Karnevalsgesellschaft (WKG) überlassen hatte. Einen ersten Schwall Schwung ließen dann die Instrumentalisten des Musikzuges Lichtenberg mit schmissigen Karnevalshits durch die Zuschauerreihen schwappen und das wirklich miese Wetter in den Hintergrund treten.

 

Auf der rollenden Prunkburg der KG Dattenfeld nahm das Kinderprinzenpaar Pia II. (Becker) und Felix I. (Schmalfeldt) die Honneurs des Publikums huldvoll entgegen. Erste „galaktische“ Highlights setzten die 360 Schüler der Gemeinschaftsgrundschule Wiedenhof, die unter dem Motto „Superhelden fliegen gemeinsam“ dabei waren. Herrlich anzusehen die Fußgruppen der verschiedenen Waldbröler Kindertagesstätten, die als gelbe Entchen durchs Zuschauerspalier watschelten, als blaue „Mülltüten“ schlurften oder als „Gartenwichtel“ wieselnd erste Tulpen als Frühlingsboten verschenkten.

 

[„Wir Quietscheenten sind bereit, für Jubel, Trubel, Heiterkeit“..]

 

Mit Rhythmusinstrumenten wie Agogo, Caixa oder Tamburin  sorgte Sambawind aus dem Windecker Ländchen für original südamerikanisches Copacabana-Feeling. Neu dabei die Tanzgruppe Aggerperlen, die aus den Reihen des Ründerother Karnevalsvereins stammt und sich im letzten Jahr unter dem Motto „Perlenliebe, e Lävve lang!“ selbständig gemacht hat. Mit dem Motto „Ist die Welt auch trüb und grau, Fastnacht macht der ACV“ präsentierten die Jecken der Aßlarer Carnevalsgesellschaft die humoristische Einstellung zum suboptimalen Wetter.

 

[Das HBW-Motto in diesem Jahr: "44 Jahre Besteh'n - neue Lebenspfade geh'n".]

 

Das Denklinger Prinzenpaar Prinz Stefan III. und Prinzessin Jessica (Langensiepen) grüßten aus den geschützten Räumlichkeiten ihres prachtvollen Herrschaftssitzes, der 38-köpfige Hofstaat fungierte als schmückendes, rot-weißes Fußvolk.  Die Bewohner des Hauses für betreutes Wohnen "Am Park" aus dem Schaumburgweg waren mit eigenem Prinzenpaar (Fabian und Birgit) angereist und begingen das 44. Bestehen ihrer Einrichtung. Mit der Garde Blau-Weiß, der Funkengarde und dem Prunkwagen samt Kindergarde waren die närrischen Freunde der KG Morsbach angereist, gefolgt von den drallen Weinreben des „Weindorfs“ Niederhausen.

 

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Mit ihren Konfetti-Kanonen produzierten Prinzessin Jessy I. (Stern) und Prinz Kevin I. (Schäfer) als Regenten der Karnevalsfreunde Schönenbach peppige Farbakzente. Ein wenig gespenstisch, doch außerordentlich sehenswert die Schönenbacher Määädchen, denen als Entourage mit der „kopflosen“ Kostümierung ein genialer Eyecatcher gelungen war. Jede Menge Mitarbeitende des Klinikums Oberberg aus den Standorten Marienheide, Gummersbach und natürlich Waldbröl demonstrieren in blauen Ganzkörperanzügen - „Zu wenig Sauerstoff im Blut - der Karneval, der tut uns gut“.

 

[Das  rot-weiße Fußvolk der Denklinger Tollitäten versprühte Spaß an der Freud in alle Richtungen (oben). Die jecken Pfleger, Pflegedienstleitungen, Ärzte und der Verwaltungschef (Sascha Klein) des Klinikums Oberberg trugen ihre Sorge im den Fortbestand aller Einrichtungen durch den Umstrukturierungsprozess auf die Straße.]

 

Um den Farbkontrast verträglich zu gestalten, folgte eine vielköpfige, blau-weiß gewandete Abordnung der KG „Tolle Elf“ Wildberg, mit dem Prinzenpaar Christian (Braun) und Steffi (Lutz) samt Großer Tanzgarde. Das Finale des Waldbröler Umzuges allerdings war traditionell ganz in die WKG-Farben Rot und Weiß getaucht. Als Aushängeschilder schritten die Tänzerinnen der vier Garden dem Prinzenwagen voraus, von wo aus sich Kinderprinzessin Paula I. aus dem Hause Simon, Bürgermeisterin Larissa Weber und die Vorsitzende Alexandra Noiron-Salz als „Kamelleregen-Macherinnen“ betätigten.

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