Oberberg - Für sein langjähriges Engagement und besondere Verdienste im Dienst des Oberbergischen Karnevalsbrauchtums wurde Michael Röser vom KV Bielstein ausgezeichnet.

Von Ute Sommer

„Der riesige Applaus zeigt mir, dass wir wohl die richtige Wahl getroffen haben.“ Mit dieser seiner Einschätzung, nach Namensverkündung des Preisträgers, lag Hansi Welter als Präsident der KG Rot-Weiß Denklingen goldrichtig, denn der Beifall im vollbesetzten Saal des Nümbrechter Parkhotels wollte schier kein Ende nehmen. Im Zentrum des Jubels stand, sichtlich überrascht und berührt, der Vorsitzende des Karnevalsvereins Bielstein, Michael Röser, der der Einladung der Denklinger Karnevalisten zur Verleihung der Goldenen Narrenkappe 2024 - bis heute Morgen blauäugig - gefolgt war. Die Ehrung von Personen, die „sich auf besondere Weise im oberbergischen Karneval engagiert haben und somit auch zur Pflege des karnevalistischen Brauchtums beigetragen haben“ fand zum 31. Male in „royalem Rahmen“ statt.

[Mit jeder Menge Pracht und Pomp verliehen die Tollitäten aus ganz Oberberg der Preisverleihung den würdigen Rahmen.]

Mit dabei neben dem Universaltalent Röser waren auch sämtliche Prinzenpaare aus der Region samt ihrer festlich gewandeten Vereinsrepräsentanten, von der Neye in Wipperfürth bis in den Kreissüden nach Morsbach. Gastgeber Welter zeigte sich in seinem Willkommen beeindruckt von der grandiosen „Demonstration der Freude und des Frohsinns“, die sich hier zeige. In Zeiten des Wandels demonstriere der Karneval einen Fixpunkt innerhalb der Zivilgesellschaft, der nicht geringgeschätzt werden dürfe.

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Mit lautstarken „Ruck-Zuck, Alaaf, Hoi Boi, Pass op“ und anderen jecken Slogans annoncierte Welter die Burggarde der KG-Rot-Weiß Denklingen, die das Publikum mit Hoch-Rasanz-Darbietungen wie dem „Müngersdorfer Stadiontanz“ sowie dem „Happy Weekend“ begeisterten. In Vertretung des traditionellen Narrenkappen-Laudators Wolfgang Köckerling, der beim 66. Jubiläum des BDK in Bergisch Gladbach weilte, übernahm Senatspräsident und KG-Gründungsmitglied Ralf Langhein die ehrenvolle Preisverleihung. In Würdigung von Werner Puhl (Morsbach) und Udo Landsberg (Ründeroth) bat er das Publikum sich von den Stühlen zu erheben und der beiden verstorbenen Urgesteine in Stille zu gedenken.

[Die Burggarde der KG Rot-Weiß Denklingen legte mitreißende Tänze aufs Parkett.]

Dann folgte die feierliche Übergabe der „Goldenen Narrenkappe“, deren Preisträger vor jeder Session von „einigen jecken Köppen“ in „konspirativen Treffen“ nominiert werden. Diesmal fiel die Wahl der Jury auf den überglücklichen Michael Röser, der sich seit 2001 in wechselnden Aufgaben der Förderung und Verbreitung des Karnevalsvirus in Bielstein und Umgebung verpflichtet fühlt. In der Vergangenheit engagierte er sich als Prinz und Adjutant, Mitglied der Prinzenequipe und des Elferrates, Prinzenführer, Wagenbauer und Rosenmontags-Zugführer, bekleidet nach Jahren als Stellvertreter nun das Amt des Vorsitzenden des KVB.

Neben der geschäftigen Art des Multitaskers „Rösi“ hob Laudator Langheim insbesondere Fähigkeit der freundschaftlichen Kontaktpflege mit allen anderen Karnevalsvereinen hervor, die eine „sehr große Bereicherung für alle“ darstelle und heute mit der Narrenkappe geadelt werde. „Es ist der Wahnsinn, mir fehlen die Worte“, versuchte der Geehrte selbst seine Fassung wiederzugewinnen, was ihm angesichts einiger spontan aufkreuzenden Familienmitglieder nicht leichtfiel. Als blau-weißer Gruß aus der Heimat legten die Bielsteiner Crazy Girls und Boys zwei tolle Tanz-Performances auf die Bühne, bevor der Narrenkappen-Preisträger Röser die weitere Marschrichtung der Veranstaltung festlegte: Jezz loss uns fiere!