KARNEVAL
Dancing Daddys: Die Vaterschaft ist keine Voraussetzung zum Mittanzen
Lindlar - In diesem Jahr feiert die Männertanzgruppe den 20. Geburtstag - Aus einer Schnapsidee ist ein anspruchsvolles Projekt gereift.
Von Leif Schmittgen
Es war ein anderer runder Geburtstag, welcher den Grundstein der Männertanzgruppe „Dancing Daddys“ gelegt hatte. Zum Zehnjährigen der Gardetanzgruppe des SV Frielingsdorf ist aus einer Schnapsidee an Rosenmontag des Jahres 2004 ein anspruchsvolles Projekt gereift. „Einige Väter der Tänzerinnen wollten aus Spaß etwas eigenes auf Beine stellen“, berichtet der heutige Gruppensprecher Michael Knape. Er ist selbst seit neun Jahren Teil der Männertanzgruppe und weiß von den Erzählungen der Gründungsmitglieder, dass sich seit 2004 einiges getan hat. „Die Qualität und der Anspruch an uns selbst hat sich enorm gesteigert“, weiß er. Denn dank der wöchentlichen Übungseinheiten unter Leitung von Trainerin Heike Feykens werden immer kompliziertere und schnellere Tanzschritte eingeübt.
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Zum Repertoire bei den jährlich rund 30 Auftritten gehören zudem inzwischen auch Hebefiguren. Gestartet war man seinerzeit mit zwölf tanzbegeisterten Vätern, heute zählt die Truppe 15 Aktive und über Nachwuchs muss man sich in Lindlar-Frielingsdorf keine Sorgen machen. „Ein aktueller Werbeaufruf hat uns vier neue Mitglieder gebracht“, freut sich Knape über die Tanzbegeisterung in seinem Umfeld. Bis heute waren 42 Männer an dem Projekt beteiligt. Neben der Trainerin ist noch ein Gründer mit an Bord. „Mit Ende 50 ist meistens Schluss“, so der Sprecher. Dann wechselten die Tänzer in den sogenannten Aufsichtsrat und beteiligen sich bei der Organisation von Festen. Außerdem hält man über soziale Netzwerke regelmäßigen Kontakt untereinander.
Eines aber hat sich in den vergangenen Jahren nicht geändert: „Das Tutu ist bei uns absolut tabu“, betont Michael Knape. Denn - trotzdem man inzwischen Mitglied im Bundesverband Deutscher Männerballette sei - wolle man sich nicht komplett der Lächerlichkeit preisgeben. Durch die Auftritte an sich würde genügend Komik entstehen. Auftritte gibt es nicht nur während der Session im Umkreis von etwa 100 Kilometern, auch auf Firmenfeiern, Geburtstagen oder Hochzeiten schwingt man regelmäßig das Tanzbein. „Unsere Gage variiert je nach Solvenz des Auftraggebers im dreistelligen Bereich“, verrät der 39-Jährige. Davon werden unter anderem Fahrtkosten abgedeckt.
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Deutlich mehr ins Kontor schlägt allerdings die aufwendige Gestaltung der maßgeschneiderten Kostüme. Jährlich nämlich wechselt das Motto bei den Dancing Daddys. Tritt man aktuell als Traumschiffkapitäne zu passender Tanzmusik auf die Bühne, waren es in der Vergangenheit auch schon Zimmerleute oder Bauarbeiter, welche die Säle vornehmlich bei Damensitzungen zum Kochen brachten. Die Auftritte beinhalten in der Regel drei Musikstücke und dauern etwa 25 Minuten. Die jährliche Teilnahme an den Karnevalszügen in Lindlar und Frielingsdorf ist obligatorisch. Mit Konkurrenten misst sich die Männertanzgruppe bei jährlich zwei bis drei Turnieren, aber auch dabei stehen der Spaß und der Austausch mit anderen im Vordergrund.
Weiterhin ist man offen für weitere tanzbegeisterte Mitglieder, wobei Michael Knape noch schnell mit einem Mythos aufräumt „Die Vaterschaft ist keine Voraussetzung zum Mittanzen“, verrät der 39-Jährige, der selber auch noch ohne Nachwuchs ist.
Weitere Informationen: dancing-daddys.de
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