KARNEVAL
Die Torwache in Nachhol-Laune
Engelskirchen – Korpsappell der Ründerother Torwache ohne Neuaufnahmen, aber mit toller Stimmung - Programm beinhaltete Proklamation des RKV-Prinzenpaares
Zwar konnte man in diesem Jahr innerhalb der Torwache unter Kommandant Benjamin Lusa keine Neuaufnahmen zum mittlerweile 37. Korpsappell präsentieren, trotzdem war die Stimmung am gestrigen Abend nicht zu toppen. Schließlich galt es Einiges nachzuholen. Hatte man sich im Vorjahr bereits auf der Zielgeraden der Planungen befunden, musste letztendlich eine Absage der Veranstaltung erteilt werden. Lusa dankte am gestrigen Samstagabend für die seinerzeit geleistete Unterstützung durch das jecke Volk und das Verständnis zur Entscheidung. Doch das war jetzt Schnee von gestern, der Saal wollte feiern.
[Kommandant Benjamin Lusa führte locker durchs mehrstündige Programm.]
Die Dancing Kids des RKV machten den Eisbrecher, wie Oli Ley, die schnellste Zunge Ründeroths und Leiter der Truppe, seine Kids ankündigte. Sie sorgten mit drei Tänzen der drei Gruppen für erste Begeisterungsstürme im Engelskirchener Gürzenich, der Turnhalle der Grundschule. „Verdamp lang Prinz“ stand in großen Lettern auf dem T-Shirt von Prinz Kuddel I., der mit seiner Prinzessin Corinna nach drei Jahren nun seine Regentschaft beenden sollte und sich mit einem Lied und viel Alaaf verabschiedete. Zwar war die Halle nicht ganz ausverkauft, trotzdem sorgten unter anderem die Gäste aus Fenke, Lindlar, Engelskirchen, Bielstein, Wipperfürth und Denklingen für mächtig Stimmung an den Tischen.
Sitzungspräsident Volker Weininger wusste nicht nur aus seinem weniger trinkfesten Bekanntenkreis zu berichten, ihn störte auch die Preissteigerung des Bierpreises. „5 Cent die Flasche mehr machen am Tag auch schon wieder 2 Euro aus“, rechnete er vor.
[Wusste augenzwinkernd viel aus dem Privatbereich der Regenten zu erzählen: Dr. Gero Karthaus.]
Bützchenverteilend und strüsjerwerfend bahnten sich Prinz Christoph III. aus dem Hause Wallefeld mit seiner Prinzessin Conny und großem Gefolge aus Reihen des RKV ihren Weg zur Bühne. Bürgermeister Dr. Gero Karthaus wusste schmunzelnd in seiner Antrittsrede viel Privates über das Paar zu berichten. Der Prinz sei allein schon deshalb prädestiniert für das Amt, weil dessen Nachname dem einer Ortschaft in der Gemeinde gleiche. Er arbeite in einer Rasenmäherschmiede in der Nachbarkommune und die Prinzessin sei gelernte Konditorin. Zu der Überraschung des Bürgermeisters bekam er spontan eine scherzhaft geforderte Eierlikörtorte nach der Übergabe der Insignien überreicht.
Von Wolfgang Köckerling, Marcel Sausner und Kai Gissinger (Bund Deutscher Karneval) erhielten die neuen Tollitäten eine Spange überreicht, dann machten sich die drei Jungs von „Loss Jonn“ daran, den Saal mit ihrem musikalischen Mix zum Singen und Schunkeln zu bringen. Spätestens ab diesem Zeitpunkt war das Gestühl im Saal nur noch für die Wenigsten ein Sitzmöbel, denn nun sollte die Party so richtig ins Rollen kommen. „Rut sin de Ruse“ und „Alaaf und Yippie Yeah“ waren nur zwei Titel aus dem Repertoire der fünfköpfigen Band „Boore“, die begeistert mitgesungen wurden und das Prinzenpaar nicht mehr in ihrer Loge hielt.
["Staatlich geprüfter" Eierlikörtester: Dr. Gero Karthaus.]
Zu später Stunde marschierten als vermeintliches „Highlight des Abends“ die Hausherren in voller Montur in den Saal und bewiesen ihr Tanztalent. Mit einem Blumenstrauß dankte man Trainerin Anna, die nicht immer leichtes Spiel mit den Herren der Schöpfung habe, erklärte Lusa kleine Ablenkungen beim eigentlichen Training. Einem Fitnessprogramm glich danach der Auftritt von Nici Kempermann, die wie ein Wirbelwind über die Bühne fegte und mit ihrer Band „Kempes Feinest“ die zweite „Rakete“ des Tages erhielt. Der Abend selbst hatte sich sich längst dem Ordensmotto der Torwache „Wir heizen Euch ein“ angepasst. Die „Rabaue“ lieferten mit Hits wie „Ich hab gute Laune“, bei dem der Saal interaktiv mitmachte, genauso ab wie ihre Mitstreiter vorher.
[Großes Finale mit den Domstürmern im Engelskirchener Gürzenich.]
Großen Respekt zollte man der „Burggarde Denklingen“, die schon früh vor Ort waren und mit antialkoholischen Getränken mitgefeiert hatten. Zu erwähnen wäre, dass das neue Dreigestirn der KG Denklingen in den eigenen Reihen mittanzt, ihre Proklamierung steht noch bevor. Zwei grandiose Tänze mit zahlreichen Hebungen, Würfen und dreistöckigen Bühnenfiguren begeisterten die Jecken, die sich nun nahezu alle zum Anfeuern am vorderen Bühnenrand versammelt hatten. Die jeweiligen Kommandanten Holschbach und Lusa versprachen sich mit Handschlag gemeinsame Auftritte.
Zum großen Finale hatte Literat Georg Meinerzhagen erneut die Domstürmer geordert, die sich auf dieser Position schon desöfteren als perfekter Programmpunkt erwiesen hatten und mit ihrem Auftritt die letzten Reserven aus dem Feiervolk herausholten.
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