Nümbrecht/Reichshof - Im Rahmen eines festlichen Gala- Abends proklamierte die Karnevalsgesellschaft Rot-Weiß Denklingen gestern Abend die närrischen Tollitäten.

Von Ute Sommer

Die Session ist kurz, da bleibt keine Zeit für langwierige Präliminarien- Mit einem dreifachen „Denklingen Alaaf“ begrüßte Hansi Welter, Präsident der Karnevalsgesellschaft Rot-Weiß Denklingen seine „Lieblingsgäste“ im Nümbrechter Park-Hotel und hieß die befreundeten Jecken aus dem gesamten Oberbergischen zum Krönungszeremoniell willkommen. „Mit eurem zahlreichen Erscheinen demonstriert ihr den tollen Zusammenhalt innerhalb unserer Karnevalsvereine und die Corona-Pandemie konnte der Pflege unseres Brauchtums keinen Abbruch tun“, freute sich Welter. Aufgrund fehlender passender Festsäle im eigenen Hoheitsgebiet treffe man sich bereits zum 22. Male in der eigentlich karnevalsfreien Zone in Nümbrecht, um die neuen KV-Tollitäten zu küren und in diesem Jahr besonders den 20. Geburtstag der Tanzgarde „Burgmäuse“ zu feiern.

[Das royale Paar zusammen mit den „Königsmachern“ Rüdiger Gennies (li.) und Hansi Welter (re.).]

Die laut Welters Diktum, „Giganten des rheinischen Karnevals“ erfüllten mit ihren tänzerischen Darbietungen anfangs bravourös ihre Rolle als „Eisbrecher der Herzen“ und ließen die Stimmungskurve im Festsaal direkt steil ansteigen. Da die Festgesellschaft von dem „Denklinger Hääz“ und dem „Mäusetanz um die Welt“ sowieso schon von den Stühlen gerissen war, bildete sie das passende Ambiente für den triumphalen Einzug des designierten Prinzenpaares. Vor der prachtvollen Bühnenkulisse bestehend aus Prinzenpaar, Senat, Elferrat, den Jecken und dem persönlichen Hofstaat bezeichnete es Reichshofs Bürgermeister Rüdiger Gennies als eine Ehre, die Krönung bereits zum 15 Male vornehmen zu dürfen. „Humor ist der Schwimmgürtel auf dem Strom des Lebens“, zitierte er den Schriftsteller Wilhelm Raabe und dankte den KV-Verantwortlichen für ihren hochkarätigen Beitrag zum kulturellen Leben in der Gemeinde.

Mit der Übernahme von Zepter und Blumenstrauß verwandelte sich das bürgerliche Grötzenberger Ehepaar Langensiepen anschließend in das royale Prinzenpaar Prinz Stefan III. und ihre Lieblichkeit Jessica. Rathauschef Gennies gratulierte und wünschte der fünften Jahreszeit gerade angesichts angespannter Weltlage einen unbeschwerten Verlauf. Schon traditionell nahmen die Denklinger Karnevalisten dem Rathauschef auch persönlich mit einer närrischen Aufgabe in die Pflicht und trugen ihm diesmal „Verbreitung von Frohsinn“ und die „Schaffung schöner Erinnerungen“ auf. Diese Aufgaben sollen in die Tat umgesetzt werden mittels einer Fotobox samt Spendendose, die das Gemeindeoberhaupt zum Rathaussturm im Foyer aufzustellen hat. Die eingenommenen Gelder sind für die Arbeit des Wiehler Johannes Hospiz bestimmt, dem die  Denklinger Jecken schon seit Jahren eng verbunden sind.

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Glückwünsche und die Spangen des Regionalverbandes überbrachte eine Abordnung des Bundes Deutscher Karnevalisten. Mit dem Motto „Die Burg ist unsere Heimat seit 2004, heute stehen wir als Prinzenpaar hier. Wir stehen für Tradition und Narretei, drum ham mer Hofstaat und Garden dabei. Für uns könnt`s nix Schoneres jevve, denn mer fiere et Levve“, gab der frisch gekürte Prinz Stefan III. erstmals den Startschuss, die närrischen Puppen tanzen zu lassen. Besonderer Höhepunkt der Proklamation zu Ehren des 20. Burgmäuse-Jubiläums und des inthronisierten Prinzenpaares war der spontane Garden-Flashmob, bei dem rund 90 Tänzer und Gardisten der Burgmäuse, der Pänz von der Burg sowie der Burggarde die Bühne belebten und einen veritablen Hingucker servierten.

Die „geheime“ Überraschung wurde organisiert vom Trainerteam Malin Becker, Michaele Rühl, Jeanette Ginczek, Felix Grammel, Anne Ihmels, Claudia Burbach, Benjamin Trampenau und Manuel Hoschbach. Ein Heimspiel hatten die fünf Jungs von LUPO, denen das Publikum textsicher und quietschvergnügt zur Seite stand, DRUCKLUFT lud ein zur energiegeladenen Brass-Party. Als original kölsches Karnevals-Urgestein gestattete WDR-Moderator Wicky Junggeburt Einblicke in „Fastelovend“, „Jedöns“ un „nette Lück“.