Oberberg – Ründerother Hans-Georg Meinerzhagen ist neuer Träger der Goldenen Narrenkappe – Anerkennung für seine Verdienste um den oberbergischen Karneval.

Von Lars Weber

Der neue Träger der Goldenen Narrenkappe steht fest: Hans-Georg „Schorschi“ Meinerzhagen ist gestern im Nümbrechter Parkhotel mit der besonderen Trophäe ausgezeichnet worden. Für die Verleihung hatten sich bereits zum 30. Mal sämtliche oberbergische Karnevalsmajestäten zum Gipfeltreffen zusammengefunden. Mit der Goldenen Narrenkappe werden bedeutende Persönlichkeiten des regionalen karnevalistischen Brauchtums und ihr Engagement gewürdigt – und mit „Mr. Torwache“ wurde diese Anerkennung erneut einer echten Persönlichkeit des oberbergischen Fastelovend zuteil.

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Überreicht wurde die Narrenkappe traditionell von Wolfgang "Köbes" Köckerling vom ausrichtenden Verein KG Rot-Weiß Denklingen. Er freute sich, nach zwei Jahren Corona-Zwangspause endlich wieder auf dieser Bühne zu stehen. Köckerling war zu Beginn seiner Laudatio noch gespannt, ob der Preisträger von seiner Wahl etwas mitbekommen hatte. Eigentlich herrscht selbstredend strengste Geheimhaltung vor der Verleihung. Uneigentlich sickert doch häufig etwas durch, so Köckerling. Dieses Jahr allerdings schienen alle Eingeweihten einen guten Job gemacht zu haben. „Wie mir aus zuverlässiger, gutunterrichteter Quelle berichtet wurde, ahnt der neue Kappenträger rein gar nix von seinem Glück.“

Nur wenige Momente später könnte es dann bei dem Preisträger wohl nach kurzer Kopfrechenaufgabe Klick gemacht haben bei dem Hinweis, dass er „zwei Schwestern, drei Kinder und sieben Enkelkinder" hat. Köckerling ging natürlich besonders auf die karnevalistische Karriere von Meinerzhagen ein. Der 63-Jährige ist seit 1986, also schon 37 Jahre in der Torwache Ründeroth. Der Name „Mr. Torwache“ kommt also nicht von ungefähr. Meinerzhagen ist aktiver Tänzer, war Vorsitzender, Kommandant und ist nun Ehrenkommandant. „Er ist bei allen Entscheidungen mit im Boot und zieht im Hintergrund die Strippen“. Seit 1994 ist er auch Mitglied im Ründerother Karnevalsverein (RKV).  Schon zehn Jahre ist er Geschäftsführer des RKV und „geschätzter Literat“ bei allen karnevalistischen Veranstaltungen in Ründeroth. „Ohne ihn läuft karnevalistisch im jecken Ründeroth gar nix“, stellte Köckerling klar.

„Froh, glücklich und stolz“ sei er, nun zur Riege der Narrenkappen-Preisträger zu gehören, sagte Meinerzhagen in seiner kurzen Dankesrede. Seine Vorgänger sind „besonders und tolle Menschen“. Er erinnerte sich an auch seine Kindheit. Als er sechs Jahre alt war, weigerte er sich das Kostüm anzuziehen, dass seine Oma extra für ihn für den Engelskirchener Zug geschneidert hatte. Kurze Zeit später hatte sich das aber erledigt, und seitdem sei er dem „Bazillus Karneval“ verfallen. Er bestätigte, dass er nichts von dem Preis für ihn gewusst habe. Allerdings sei er doch etwas stutzig geworden, als ihm seine Frau Gabi angeboten hatte, ihn zur Veranstaltung zu fahren, damit ein Bier trinken könne.

Nicht fehlen durfte bei der Verleihung im Parkhotel natürlich ein angemessenes Programm. So zeigten vor dem Höhepunkt des Tages die Burgmäuse, die Pänz von der Burg und auch die Ründerother Torwache mit dem späteren Preisträger, was der oberbergische Karneval drauf hat, und brachten den Saal auf Betriebstemperatur.