LOKALES

Begeisterung für Samba, Flamingos und Raketenraumschiff

us; 12.02.2023, 20:00 Uhr
Fotos: Michael Kleinjung --- Als "Kamelle-Regenmacher" betätigten sich der gesamte WKG-Vorstand sowie Waldbröls Bürgermeisterin Larissa Weber.
LOKALES

Begeisterung für Samba, Flamingos und Raketenraumschiff

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us; 12.02.2023, 20:00 Uhr
Waldbröl - Beim Karnevalsumzug im 77. Jahr des Bestehens der Waldbröler Karnevalsgesellschaft feierten Tausende Narren entlang der Wegstrecke die fünfte Jahreszeit.

Von Ute Sommer

 

"Wunderbar", resümierte Leo Wehling. "Fantastisch", formulierte Henning Hergt. Nach Ende des Waldbröler Umzuges zeigten sich die beiden Urgesteine der Waldbröler Karnevalsgesellschaft und Moderatoren überwältigt von der riesigen Zuschauerresonanz. Entlang von Bahnhof- und Vennstraße stand eine gewaltige, liebevoll kostümierte Menschenmenge begeistert Spalier für das Defilee der 34 Wagen und Fußgruppen. Als ältester Teilnehmer war der 106 Jahre alte Bernhard Beckers im Wagen des Wohnhaus St. Michael CBT mit dabei.

 

[Mit reicher Süßigkeiten-Ausbeute wurden die vielen kleinen Jecken beschenkt.]

 

Mit "voller Kapelle" gingen die Musiker des Musikzuges Lichtenberg, unter Leitung des Dirigenten Christian Böhmer, vorneweg und verdienten sich als Eisbrecher, auf Höhe der Moderationsplattform am Postkreisel, ein dreifaches "Lechtermech: Op d´r Hüh!". Im weiteren Fortgang der vielfarbigen Parade verschenkten die Musikschule Werdin und der Musikkreis Holpe weitere musikalische Ohrenbonbons. Einen ersten, dichten Kamelleschauer samt Konfetti-Regen ließen das Kinderprinzenpaar der KG Dattenfeld samt Damenelferrat niedergehen, denn mit "8 x 11 Johr" stand in diesem Jahr ein karnevalistisches Jubiläum an.

 

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Im Zuge ihrer runden Geburtstage  (50 Jahre "Ida Wolf" und "Käthe Strobel", 30 Jahre "Marie Juchacz") steuerten die Pänz der drei Wa AWO-Kindertagesstätten als Muffins, Bonbons und Kerzen quirlig, bunte Wimmelbilder zum optischen Genuss bei, die Kinder des Waldorf-Kindergartens Linde wuselten als Zwerge und Wichtel durch die Marktstadt. Im Stile des legendären Karnevals in Rio heizte der exaltiert verkleidete Freundeskreis "Sambawind" aus Windeck, ausgestattet mit Pfeife, Surdo, Caixa, Agogo, Tambourine, Repi und Shaker, den  Zuschauern mit südamerikamischen Rhythmen ein.

 

[Ein Gefühl von brasilianischem Karneval verbreitete "Sambawind" mit ansteckenden Rhythmen.]

 

Flankierend zum Motto "In Niersen (Niederhausen) das ist doch bekannt, leben die Flamingos wie im Schlaraffenland" stelzte die Dorfgemeinschaft als rosa Vogelschwarm den Astronauten und Aliens aus Odenspiel (Ospel) voraus, die an Bord ihres spacigen Raketenraumschiffs Ausschau nach einem bewohnbaren Planeten B hielten. Mit "Kein Schnee bis zum Knie, nur Après-Ski", nahm die Skiabteilung des TuS 06 den Klimawandel auf die jecke Schulter, in der rollenden Skihütte von "Waldbröl jetzt läuft´s" klagte die Werbegemeinschaft "Mir friere statt zu fiere".

 

Einen imposanten Augenschmaus bot die KG Morsbach, die neben Prinz Philip aus dem Hause Zimmermann und gesamter Führungsriege plus Kindergarde auf dem Wagen noch von der Garde Blau-Weiß sowie der Funkengarde begleitet wurde. Als Repräsentanten des jeweils ersten "sessionalen" Straßenumzugs im Rheinland beehrte die Dorfgemeinschaft Schönenbach nebst ihrer "Määäädchen" die Nachbarn aus der „großen Stadt“.

 

[Ihre Nester in Niederhausen hatten die rosa Flamingos verlassen, um sich auf dem Waldbröler Karnevalszug umzuschauen. ]

 

Mit dabei auch eine Abordnung der befreundeten KG Asslar aus Hessen, die sich genau wie die WKG der Pflege des "Brauchtums Fastnacht" verschrieben hat. Die KG Tolle Elf Wildberg hielt Hof mit dem Dreigestirn aus dem Hause Kuhn, flankiert von Großer, Teenie- und Mini-Garde. Das absolute Highlight bildete die WKG-Parade mit sämtlichen Tanzgarden, allen Aktiven und dem Prinzenwagen, von dem aus der gesamte Vereinsvorstand und Bürgermeisterin Larissa Weber einen wahren Kamelle-Platzregen auf die Jecken niederprasseln ließen.

 

Die weiterste Anreise zum 11. WKG-Umzug hatte wohl der 40-jährige Willie aus der südindischen Millionenstadt Chennai, der sich zurzeit beruflich in Lindlar aufhält. Obwohl zum ersten Mal im Leben in Kontakt mit dem Karnevalsbazillus, war sein Fazit begeistert: "Tolle Leute, ich habe jeden Moment genossen." Im Anschluss fanden die Feierlichkeiten ihre Fortsetzung auf der Zugparty in der Nutscheidhalle.

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