KARNEVAL

Alle Jläser huh: Herren feiern ausgelassen

mg; 21.01.2024, 11:10 Uhr
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Bilder: Michael Gauger  --- Prost und Alaaf! An den Tischen herrschte durchweg tolle Stimmung.
KARNEVAL

Alle Jläser huh: Herren feiern ausgelassen

mg; 21.01.2024, 11:10 Uhr
Engelskirchen - Die Närrischen Oberberger begrüßten 600 gut gelaunte Gäste im Festzelt – Neuer Sitzungspräsident feiert gelungene Premiere.

Die Nervosität beim neuen Sitzungspräsidenten der KG Närrische Oberberger, Daniel Technow, war nicht angebracht. Nachdem er bereits die Sessionseröffnung am Elften im Elften vor dem jeckem Volk moderiert hatte, lieferte er bei seiner ersten Sitzung eine souveräne Vorstellung ab. Die Fußstapfen, die Vorgänger Peter Miebach hinterlassen hat, haben exakt dieselbe Schuhgröße. Zehn Jahre Erfahrung als Kommandant beim Tanzkorps Rot-Weiß halfen auch, das Lampenfieber schnell zu besiegen.

 

[Peter Miebach (rechts) übergab zuletzt an Daniel Technow und verbleibt im Elferrat. Seinen würdigen Nachfolger freut's.]

Ein Blick über die Tische ließ kurz vor Beginn bereits erahnen, dass die Herren bestens vorgesorgt hatten. Neben Knabberzeug, Mettwürstchen und Frikadellen hatte auch bunte Schnittchen ihren Weg auf die Tische gefunden. Das obligatorische „Pittermännchen“ wurde im Zelt geordert, die Karnevalssause konnte also losgehen. Literat Phillip Söhngen begrüßte die buntkostümierten Jecken und ließ den Elferrat, die Schlossgarde und die Tollitäten nebst Schmölzchen pünktlich aufmarschieren. Vorstellung, Begrüßungsworte des Prinzen und ab auf die Plätze, denn die Schlossgarde bildete mit flotten Tänzen den Eisbrecher. Bühnenkommandant „Onkel“ Paul Remmel erkannte die Lage richtig: Die hintere Hälfte vom Zelt sei wohl noch im Urlaub und erst im nächsten Jahr dabei. Dass nur gut 600 Besucher da waren, tat der Stimmung aber keinen Abbruch.

 

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Die Schlossgarde schwang die Hüften und warf ihre Marie in die Höhe, derweil verspäteten sich die nächsten Bühnenkünstler. Kein Problem, das Schmölzchen machte den Lückenfüller. "Kommando3" traf kurz darauf ein und legte los. Mitsingen, Mitschunkeln und Mitmachen war bei der Formation, die Partysongs mit kölscher Karnevalsmusik mixt, angesagt. Mixen, denn statt klassischer Band sorgt DJ Jeck mit tragbaren Mischpult für den Sound, unterstützt durch Gitarrist Tim und Sänger Jörg. Letzterer initiierte eine große Polonaise durch die Reihen. Entertainer Joachim Jung, alias Lieselotte Lotterlappen, bewies erneut seine Spontaneität und berichtete unter anderem auch vom eigenen Liebeslieben. „Lottis“ Zoten hatten teilweise durchaus „Herrensitzungsniveau“, blieben aber immer FSK 16, die Herren hatten Spaß und forderten natürlich eine Zugabe.


[Papa Rainer Trupke (rechts) und Opa Ulrich, der extra an diesem Abend vorbeischaute, sind mächtig stolz auf Junior Peter, der nun bei „Rut-Wiess“ auf der Bühne den Ton angibt.]

Die vierköpfige kölsche Surfpopband "Planschemalöör" kam gewohnt sommerlich gekleidet und rockte los. Daniel Technow prophezeite der Band in Zukunft ein Openair im hiesigen Freibad auf dem Rommersberg, da die Bühnenkluft ja schon passe. Viel Aufmerksamkeit bekamen im Anschluss die zahlreichen jungen Damen der Tanzgruppe „Raketen“, die mit perfektem Cheerleading, tollen Hebungen und Showtanz aufwarteten. Die Stimmung war auf einem hohen Level, da konnten die Jungs von Kasalla perfekt anknüpfen. Alle Lieder wurden mitgesungen, die Jungs fühlten sich sichtlich wohl. Mariechen wurden in die Show mit eingebunden und später wurde vom Saal aus musiziert.

 

„Andere haben das 'Moulin Rouge', wir haben das VfL-Ballett“, kündigte Technow die quirligen Mädels an, die kreischend das Zelt stürmten. Großer Applaus und die Bitte um eine Zugabe waren die logische Konsequenz nach den ersten Tänzen.


[Geburtstagsständchen für den langjährigen Schatzmeister Dietmar Blumberg (rechts), der kürzlich seinen 70. Geburtstag feierte.]

Die Band "Auerbach" hielt das Level mit kölschem Pop locker oben. Die jungen Musiker sind spätestens seit ihrem Hit „Tanzturnier“ bekannt, mit „Liebe gegen Kriege“ setzten sie ein deutliches Statement. Dann Heimspiel für das Tanzkorps Rot-Weiß, das mit ihren Mitglieder beim Einmarsch die ganze Bühne ausfüllte. Die Mädels und ihre Tanzoffiziere lieferten volles Programm, nach drei Tänzen forderten die Gäste eine Zugabe. Kommandant Peter Trupke, der Nachfolger des heutigen Sitzungspräsidents, freute es.

 

Das große Finale gebührte den "Funky Marys", die mit ihren Liedern den Herren die allerletzten Reserven abverlangten. Andrea Schönenborn, Yvonne Schönenborn, Tabea Scholdan, Anja Keul und Melissa Lübke bilden die aktuelle Gruppe, die seit über 20 Jahren erfolgreich ist. Mit viel Energie, Charme und Herz ging es bei  den Damen erneut zur Sache. Ob die Herren der Schöpfung danach, wie gefordert, „En Woch lang wach“ bleiben, ist allerdings zu bezweifeln.


Der Ausklang nach über fünf Stunden Vollgas fand in den Engelskirchener Gaststätten statt, für die musikalische Untermalung und die passenden Tuschs zeichnete erneut die Hausband „Quartier 06“ verantwortlich.

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