Lindlar – Etwa 8.000 jecke Mädels begrüßte die KG Rot-Weiß bei den vier ausverkauften Damensitzungen im Lindlarer Partyzelt.

Von Vera Marzinski

„Niemals ohne Alaaf“ wollten die jecken Mädels in Lindlar sein - gleich viermal war das Festzelt ausverkauft und selbst der Schnee an den ersten beiden Tagen hielt sie nicht vom Fiere ab. „Niemals ohne Alaaf” sangen die „Klüngelköpp“, bei denen es die Weltraum-Girls im silbernen Kostüm genauso wenig am Platz hielt, wie Giraffen, Eichhörnchen, Popcorntüten-Damen oder die M&M-Gruppe. Bei den „Klüngelköpp“ ist es kein Wunder, dass sie karnevalistisch unterwegs sind, denn sie sind „Jedäuf met 4711“ und sie sahen nicht nur die „Stääne“ auf den Kostümen. Den aktuellen Sessionstitel „Loreley“ gaben sie ebenfalls zum Besten.

An vier Terminen konnten die Wiever im Festzelt der Großen Karnevalsgesellschaft Rot-Weiß Lindlar feiern. Jeweils rund 2.000 bunt gekleidete Damen tanzten und schunkelten, das „Partyzelt“ am Carola-Lob-Weg war immer rappelvoll. Beste Laune, bunte Kostüme und Selbstversorgung sind fest eingeplant. Ein kleines Buffet hatten die Gruppen für ihre Tische vorbereitet: Krapfen, Tomaten-Mozzarella-Sticks, Mini-Pizzas, Salzstangen, Chips und vieles mehr.

[„Kasalla“ holte sich einige der jecken Mädels auf die Bühne – die strahlten genauso wie Bassist Sebastian Wagner.]

Natürlich ließ es sich Lenkelner Dreigestirn - Prinz Marcel II., Bauer Michael und Jungfrau Olivia – nicht nehmen, die Festivitäten zu eröffnen. Auf eine lange Tradition konnte eine hell-glitzernd gekleidete Truppe zurückblicken. „Wir gehen seit 25 Jahren gemeinsam zu Damensitzungen und deshalb musste das Kostüm dieses Jahr in Silber sein“, lautete die Begründung der funkelnden Damen aus Ründeroth, Wiehl und Gummersbach.

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Zwölf Goldmaries aus Halver tanzten zur Musik - die Schwestern Kathalien und Jannicke mit Mama und Freundinnen. „Bei uns gibt es solche Karnevalsfeiern nicht, deshalb kommen wir extra hierhin“, berichtete Kathalien. Vier Minions gehörten zu einer Truppe, die von einer Einheimischen zusammengetrommelt wurde mit den Worten: „Ihr müsst unbedingt nach Lindlar kommen.“ Das ließen sie sich nicht zweimal sagen.

[Für ein Selfie erwischte die Hippie-Dame Guido Cantz.]

Viel Musik schallte durchs Zelt, aber auch Redner stehen im Karneval gerne auf der Bühne. Guido Cantz war schon bei den ersten beiden Sitzungen da und sah sogar einen dem Wetter angepassten Lieferwagen: „Boah Frost“. „Darf man in diesen Zeiten auf die Bühne stellen und Spaß machen und haben?“, wollte Cantz wissen. „Da wo der Spaß aufhört, fängt der Humor an“, lautete das Fazit.

Nach seinem Auftritt begann die Musikkaskade. Mit den „Domstürmern“, den „Räubern“, die den Kultschlager „Ohne Dich“ auf Kölsch sangen, und „Kasalla“, die auf ihrer Beerdigung „Alle Jläser huh“ und „“Ich will Dich danze sehn“ hören möchten, wie Sänger Bastian Campmann verriet. Die „Dancing Daddys“ aus Frielingsdorf lösten ebenso heftige Begeisterungsstürme aus, waren jedoch nicht das einzige Highlight des Programms. Das ist nicht an allen vier Tagen gleich, aber immer sehr gut. So kamen am dritten Sitzungstag die „Brings“ aus Köln angefahren, „Kempes Feinest“ hatten auch ein „Mädche vum Rhing“ mit auf der Bühne und die „Paveier“ ihre Gassenhauer „Leev Marie“ und „Es muss ja nicht für immer sein“ im Gepäck.

[Der Fantasie war bei der Kostümwahl keine Grenze gesetzt.]

Die Karten für nächstes Jahr sind schon vergriffen, aber die KG hat eine Tauschbörse, bei der zu viel bestellte Tickets angeboten oder Kartengesuche angegeben werden können. Die Herrensitzung am vergangenen Samstag hinzugerechnet, zog die Karnevalsgesellschaft fast 10.000 Jecken an.  Bisher gab es noch keine gemischte Sitzung, deshalb findet am 3. Februar die Karnevalsparty für alle statt und für 2025 ist die „Klüngeljetümmel Sitzung“ geplant. Und wer sein Kostüm in diesem Jahr erneut ausführen möchte: Am 11. Februar wird der Karnevalszug in Lindlar durchgeführt.